Gestern haben wir (leider) die letzte Wanderung in unserem Urlaub gemacht. Dafür sind wir mal wieder etwas früher aufgestanden, denn uns stand eine ca. 75-minütige Autofahrt bevor.
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Unser Rundweg, Karte von Komoot |
An dieser Holzfigur am Mummelsee haben wir unsere Wanderung gestartet. Zuerst ging es am Touristenladen vorbei zur Michaelskapelle.
1937 wurde die erste Kapelle gleich neben dem Hotel, dort wo der Fahrweg zur Hornisgrinde beginnt, eingeweiht. Sie wurde dem Erzengel Michael geweiht, eine beeindruckende Mahnung in einer Zeit in der die Nationalsozialisten immer mehr an Macht gewannen.
Michaelskapelle |
In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Touristenstrom am Mummelsee immer größer. Auf der entgegengesetzten Seite vom Hotel wurde 1970/1971 daher eine neue, größere Kapelle errichtet
Von außen fällt das tief heruntergezogene Dach, der Kapelle auf. Es ist einem Schwarzwaldhaus nachempfunden. Der schlanke Turm stilisiert eine Schwarzwaldtanne. Im Innern leuchtet die Kapelle wie eine Laterne.
Von der kleinen Kapelle mit dem schönen bunten Glas ging es durch das Mummelseetor weiter bis zum Seibelseckle, einem Skihang.
Seibleseckle |
Unterwegs fanden wir einige Pilze. Aber der Weg war ein ganz normaler, breiter Waldweg. Verglichen mit dem was noch kommen sollte, schon fast langweilig.
Voraus sahen wir schon den großen Turm und das Windrad auf dem Gipfel der Hornisgrinde, dem höchsten Berg im Nordschwarzwald. Als wir vor 3 Jahren das letzte Mal hier waren, haben wir zugesehen, wie das Windrad gerade aufgebaut wurde. Das war schon ein Erlebnis.
An der Biberkessel Hütte ging es scharf links weiter hinauf. Die Hütte sollten wir später nochmal von oben sehen und uns wundern, wie weit hoch wir doch gelaufen waren.
Und dann kam das lustige Schild vom "Sackweg". Wer denkt sich nur immer diese Namen aus? Ab hier wird der Weg dann zu einem großen Abenteuer. Denn es geht auf einem schmalen Pfad, der später noch schmaler wird steil hinauf.
Später besteht der Weg teilweise nur noch aus großen Steinen und man muss höllisch aufpassen, wohin man tritt. Der Weg mutet alpin an. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind äußerst wichtig auf diesem Weg!
Langsam und jeden Schritt vorsichtig setzend, kletterten wir den Berg hinauf. Teilweise brach uns ordentlich der Schweiß aus, die Beine zitterten.
Dann hatten wir es geschafft. Der Weg wurde wieder breiter und wir hatten fast den Dreifürstenstein erreicht. Wir hätten auch einen anderen Weg hinauf wählen können. Aber dieses kleine Abenteuer war das Highlight dieser Tour.
Der Dreifürstenstein ist eine große Buntsandsteinplatte die seit 1722 die Grenzen zwischen Baden, Württemberg und Straßburg markiert(e). Er markiert außerdem den höchsten Punkt von Württemberg.
Dreifürstenstein |
Vom Dreifürstenstein ist es nur noch ein Katzensprung bis zum Hochmoor auf der Hornisgrinde. Dieses ist über einen Plankenweg, den Ruthard-Hambrecht-Weg begehbar.
Von oben hatten wir dann einen herrlichen Ausblick. Hinüber zum Friedrichsturm auf der Badener Höhe und hinab zur Biberkesselhütte, wo wir eine Weile vorher ja vorbei gewandert waren.
Friedrichsturm |
Hochmoor auf der Hornisgrinde |
Blick hinab von wo wir kamen (Biberkessel Hütte) |
Biberkessel Hütte |
Bismarckturm |
Vom Bismarckturm wanderten wir nach unserer Rast weiter Richtung Mummelseeblick.
Blick auf Achern |
Am südlichen Ende der Hornisgrinde, oberhalb des Mummelsees, steht der 23 m hohe Hornisgrindeturm, der 1910 vom Schwarzwaldverein gebaut wurde. 1942 wurde er von der deutschen Luftwaffe beschlagnahmt. Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzte ihn das französische Militär. Erst am 29. Mai 2005 wurde der Turm wieder für die Allgemeinheit geöffnet.
Hornisgrindeturm |
Der Waldweg führt aber dann direkt zum Mummelseeblick. Ein fantastischer Aussichtspunkt :-)
Blick vom Mummelseeblick |
Wenn man fast wieder unten ist, öffnet sich rechter Hand der Wald und man hat einen grandiosen Blick über die (gestern nebelverhangenen) Schwarzwaldberge.
Und dann sieht man schon das Mummelsee-Hotel und wir sind wieder am Ausgangspunkt.
Aber Halt! Die Runde um den See machen wir jetzt auch noch. Soviel Zeit muss sein :-D
Mummelsee |
Als wir vor Jahren das erste Mal hier am Mummelsee waren, war der Weg um den See genauso steinig und wurzelig wie die Wanderweg auf der Hornisgrinde. Richtig urig.
Inzwischen ist der gesamte Seerundweg barrierefrei ausgebaut und man läuft die meiste Zeit über Holzbohlen. Das ist einerseits toll, weil ALLE Menschen so um den See laufen bzw. mit dem Rollstuhl fahren können. Andererseits ist es auch schade, denn das urige Gefühl bekommt man auf den Stegen leider nicht.
Im kleinen Laden gibt es nicht nur touristischen Nippes, sondern auch super leckeres Holzofenbrot. Holzofenbrot gibt es im Schwarzwald öfters. Aber außer hier am Mummelsee haben wir noch nirgendwo "Speckbrot" gesehen. Wir haben hier beim letzten Mal schonmal eins gekauft, denn es schmeckt einfach klasse. Mal was ganz anderes. Und so ließen wir es uns nicht nehmen, und haben gestern wieder ein Holzofen-Speck-Brot gekauft. Hätten wir noch Platz im Gefrierfach gehabt, hätten wir noch ein zweites mitgenommen :-D
Speckbrot |
Schwimmen ward ihr aber nicht....🤣🤣🤣 LG Anette
AntwortenLöschenMummelsee - da denk ich automatisch an mümmelnde Hasen - das Äußere dieser neuen Kapelle gefällt mir nicht so, aber das Innere ist dafür GREAT mit den Lichteffekten! Hier ist es sehr "schwarzwaldig" und ich staune wieder über die Pilze, sagenhaft, dass die sich trotz der Trockenheit entwickeln konnten. Hihi Sackweg...und darunter Ochsenstall, da fiel mir gleich Hosenstall ein...aber nee, Bilder aus dem Kopf raus...Der Weg ist ja abenteuerlich! Auch das Hochmoor und dieser Dreifürstenstein sind jeden Weg wert - und eure Aussichten. He! Am See die Nixe könnte eine Schwester der kleinen Meerjungfrau sein, das ist hübsch. Toller Ausflug!
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