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Samstag, 11. August 2018

Urlaub im Sauerland (2018) Tag 4 - Familie und Panoramaweg Heringhausen

[Dieser Post enthält durch Produkt-/Firmennennungen Werbung, die ohne Auftrag, ohne Sponsoring und ohne Bezahlung erfolgt]


Gestern haben wir einen gemütlichen Vormittag verbracht. Ausschlafen, frühstücken und etwas rumgammeln.

Kurz vor Mittag sind wir dann eine Runde durch den Ort gelaufen. Zuerst zur Post - die inzwischen am Arsch der Welt untergebracht ist - und danach noch in das Handtuch-Outlet. Und weil meine Trekkingschuhe inzwischen blank gelaufen waren, ging es noch neue Schuhe shoppen :-D
Mittags waren wir im benachbarten Medelon schön Mittagessen. Papa hat seinen Gutschein eingelöst, den er zum Abschied vom Arbeitgeber bekommen hatte.


Von Medelon aus, haben Schatz und ich uns dann auf den Weg zum Diemelsee gemacht. Wir wollten nämlich noch eine kleine Runde laufen.
Karte von der Komoot App
Wir entschieden uns für den nur 10 km langen Panoramaweg in Heringhausen. Der war allerdings anstrengender als erwartet, denn wir brauchten satte 3 Stunden für den Weg.
Wanderparkplatz - sieht leer aus, war er aber nicht
Direkt hinter Heringhausen ist der (kleine) Wanderparkplatz Florenbicke. Dort beginnt auch der Rundweg. Wir sind im Uhrzeigersinn gestartet und es ging gleich recht steil oberhalb des Parkplatzes hinauf.



Über malerisch schöne Pfade direkt am Hang ging es weit hinauf. Durch die Bäume hatten wir immer mal wieder Sicht auf den Diemelsee.

historischer Grenzstein
Einen kurzen Abstecher zum Aussichtspunkt St. Muffert musste dann auch noch sein. Dort steht eine Schutzhütte, von der aus man einen fantastischen Blick über den See hat.
St. Muffert
Blick von St. Muffert

Wieder zurück auf dem Panoramaweg (PW) ging es über schmale, zum Teil ziemlich zugewuchterte, Pfade weiter hinauf. Wir waren ganz schön am schwitzen, obwohl es mit nur 20 Grad eigentlich ideales Wanderwetter war.

Irgendwann waren wir dann aber ganz oben angekommen. Endlich! Leider hatten wir vom höchsten Punkt des Rundweges keine Aussicht.

Erst auf der anderen Seite des Berges öffnete sich dann der Blick auf die tolle Landschaft und der Panoramaweg machte seinem Namen alle Ehre :-D

Wenn ich die Wanderungen in diesem Jahr mit den Wanderungen im letzten Jahr vergleiche, gibt es durch die diesjährige Dürre/Hitzewelle schon gravierende Unterschiede.
Es gibt kaum Blüten, daher sind kaum Schmetterlinge oder andere Insekten unterwegs. Auch Pilze haben wir dieses Jahr noch keinen einzigen entdeckt, während wir im letzten Jahr alle paar Meter welche fanden. Dafür nervten uns auch gestern wieder Schwärme von Fliegen. Ich kam mir vor, als hätte ich mich vorab im Mist gewälzt, um die Biester so anzulocken. Es war grausig! Vor allem, weil sie auch versuchten, in den Mund zu gelangen und in die Augen. Bäh! Sowas haben wir die Jahre vorher noch nie erlebt.

Durch einen schönen Eichenwald ging es weiter, bis sich der Wald zu weiten Feldern öffnete. Von oben sahen wir schon einen Trecker mit Gülle über die Felder kreuzen und freuten uns, dass wir an dem stinkenden Tagewerk nicht vorbei mussten.

der Gülle-Trecker
Am Waldrand entlang, durch hohes, gelb-verdörrtes Gras, ging es weiter. Wir kamen uns vor wie in einer Steppe. Die einzigen Geräusche waren das Rauschen des Windes und das zirpen unzähliger Grillen, die im hohen trockenen Gras nicht zu sehen waren.
Ein Blick zurück offenbarte uns mal wieder den Ettelsbergturm bei Willingen. In der anderen Richtung erstaunte uns die Vielzahl an Windkraftanlagen. Dass es in dieser Gegend so viele gibt, war mir bisher nicht bewusst.
Ettelsbergturm bei Willingen

Dann, endlich, eine Blüte! Am Rande eines verkümmerten Maisfeldes eine kleine blaue Kornblume.

Unser Weg bog mal rechts und mal links ab. Von oben sahen wir wieder Trecker über die Felder fahren. Einer wirbelte dabei eine gigantische Staubwolke auf. Zeitweise war der Traktor in der Wolke gar nicht mehr zu sehen!
Und dann schwante uns übles. Freuten wir uns zuvor noch, nicht an dem frisch gegüllten Acker vorbei zu müssen, wurde uns nun klar, dass wir GENAU DA doch vorbei kämen. Als wir um die Ecke bogen, war auch gerade der Trecker, der die Gülle versprühte, direkt neben dem Feldweg zugange. Ich hab ja als Praktikantin beim Tierarzt schonmal eine Woche die Tour durch die Ställe mitgemacht und steckte auch schon bis zu den Schultern im Hintern einer Kuh. Aber dieser Gestank von konzentrierter frischer Gülle keine 2 Meter neben uns - ich hätte mich fast übergeben!
Obwohl es bergan ging, haben wir einen Zahn zugelegt. Oben auf der Anhöhe am Waldrand angekommen war ich völlig fertig. Aber die Luft wurde mit jedem Meter frischer :-)


Durch das Wäldchen ging es nochmal hindurch und auf der anderen Seite konnten wir schon wieder Heringhausen ausmachen.


Blick auf Heringhausen und den Diemelsee
Blick auf Heringhausen
Zum Schluss kam noch ein recht steiler Abstieg ins Dorf über eine große Wiese. Dort wurde auch gerade ein Lenkdrachen in Position gebracht. Wir sind aber nicht geblieben, um uns das Schauspiel anzusehen. Erstens hatte ich immer noch diesen widerlichen Güllegeruch in der Nase und zweitens hatte ich Durst ohne Ende. Immerhin hatten wir ja nicht mit diesen Steigungen und 3 Stunden Gehzeit gerechnet und die Wasserflasche im Auto gelassen.
Abstieg nach Heringhausen
in Heringhausen
Noch gut 500 Meter durch den Ort und schon waren wir wieder am Wanderparkplatz. Der Panoramaweg macht seinem Namen echt alle Ehre. Wir hatten viele tolle Ausblicke. Aber die Steigungen haben wir wirklich unterschätzt.
Wir empfehlen, den Weg im Uhrzeigersinn zu wandern, denn dort, wo wir raufgelaufen sind, wäre ich wohl nur sehr schwer auch wieder runter gekommen. Leider waren die Wege teilweise extrem zugewuchert.

Gegen 18:30 Uhr waren wir erst wieder Zuhause. Und immernoch hatte ich diesen Güllegestank in der Nase. Irgendwann ging mir dann auf, dass der Geruch sich - nur von den 10-15 Minuten am Feld entlang - in meinen Klamotten festgesetzt hatte. IGITT!!! Die Klamotten wanderten sofort in den Wäschebeutel :-/

Abends wollten wir ja dann zur Sternwarte. Aber der Himmel war so bewölkt, dass man nichts hätte sehen können. So versackten wir das erste Mal seit wir hier sind vor dem Fernseher.