Posts mit dem Label Medebach werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Medebach werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Montag, 12. September 2022

Wanderung von Küstelberg nach Medebach / Sauerland-Urlaub Tag 9

[Dieser Beitrag kann indirekt Werbung ohne Auftrag enthalten, durch Markennennung, Ortsnennung oder Verlinkung]

 
 

Am letzten Tag im Sauerland wollten wir nochmal etwas Bewegung einheimsen. Daher fuhren wir direkt nach dem Mittagessen mit dem Bus hinauf nach Küstelberg.
Unser Weg, Karte von Komoot
Dort starten sehr viele Wanderwege und wir wollten die gut 10 km zurück nach Medebach laufen. Dann wären wir pünktlich zum Kaffee wieder daheim.
Start in Küstelberg
Wir hielten uns erstmal an den Weg mit der Markierung X13 - dem Hanseweg. Dieser führte uns aus Küstelberg hinaus und hinter dem Schlossberg herum.
Küstelberg

Über einen breiten Waldweg ließ es sich sehr bequem wandern. Steigung gab es keine, denn wir waren ja schon am höchsten Punkt der Tour aus dem Bus gestiegen :-D

Schienenhütte
Um den Schlossberg herum führte der Weg an der sogenannten Schienenhütte vorbei. Auf dem Wegweiser dort stand ein anderer, "offizieller" Name. Aber die Einheimischen nennen das Ding halt Schienenhütte. Woher der Name kommt, weiß ich nicht.
Wir fanden am Wegesrand tatsächlich meinen Lieblingspilz - die orange Koralle :-D Den find ich immer besonders hübsch. Anfangs hatten wir auf dem Weg auch noch richtig gut Wald auf beiden Seiten.
Aber dieser war dann plötzlich fast kompltt verschwunden. Immer noch ein gruseliger Anblick.
Und plötzlich war der Wald wieder weg.

Der einzige Trost weiterhin: Das wächst IRGENDWANN mal nach und bis dahin kann man die unbekannten und echt schönen Aussichten genießen, die es früher halt nicht gab. Dennoch wäre mir ein gesunder Wald immer noch deutlich lieber ;-)

verschwundender und toter Wald
Auch hier oben am Schlossberg immer wieder ecken mit blühender Heide. Ich liebe diesen Anblick. Irgendwann will ich mal zur Heideblüte in die Lüneburger Heide :-) Wo der Wald noch stand, bot er einen grausigen Anblick. Tote Bäume überall. Die kommen auch noch alle Weg. Entweder durch die Waldarbeiter. Oder durch den nächsten großen Sturm. Je nach dem, wer schneller ist.
Heideblüte
Am Fuße des Schlossberges, am Hallacker, überquerten wir die Straße, die wir in diesem Urlaub schon so oft befahren hatten. Hier kamen wir lang, als wir mit dem Bus nach Küstelberg fuhren, als wir mit dem Bus von Brilon zurück kamen, als wir meinen Bruder besuchten und zu Heidi mussten wir die Straße auch benutzen :-)
Am Fuße des Schlossbergs
Dort ist ein Wanderparkplatz mit einem Wegekreuz und einem Schnadestein. Das Kreuz war mir bekannt. Aber den Stein sah ich zum ersten Mal. Was mir irgendwie komisch vorkam, denn auf dem Stein stand die 6. Schnade mit 1997. Und ich war hier 2007 noch, bevor ich nach Freiburg zog. An den Stein kann ich mich allerdings gar nicht erinnern und ich hab auch keine Bilder davon. Ob er erst nachträglich aufgestellt wurde?
Wanderparkplatz am Hallacker

Durch den Wald - oder was davon übrig war - ging es hinab Richtung Glindfeld. Wir haben ein paar Schmetterlinge beobachtet und hörten irgendwo ein großes Fahrzeug im Gehölz.
Zwischen dem Hallacker und Glindfeld sahen wir dann, weit abseits des Wanderwegs einen Harvester im Wald. Jetzt wussten wir auch, woher das Motorengeräusch die ganze Zeit kam. Und wir freuten uns, dass er nicht näher am Wanderweg arbeitete, denn sonst wäre dieser ja gesperrt gewesen. So wie oben am Olsberg, wo wir im Urlaub eigentlich vorhatten zu wandern. Da waren aber sämtliche Wege für mehrere Wochen gesperrt worden. Das hatte ich zum Glück vorab über die Seite des Forstamtes auf Facebook erfahren.
Schwanenteich - mit "Mangroven-Optik"
Und wenn wir schonmal hier sind, haben wir auch gleich einen Abstecher zum Schwanenteich gemacht. Auch hier hab ich mich gewundert. Als ich 2007 zuletzt dort war, konnte man einfach so hinspazieren. Jetzt steht da ein Schild von wegen Wasserschutzgebiet und Betreten verboten. Da eh niemand in der Nähe war, sind wir trotzdem einfach hin gewandert, um mal kurz zu gucken.
Was mal der Schwanenteich war
Ich war ziemlich schockiert. Der komplette Teich - ausgetrocknet. Nichtmal mehr irgendwo ne kleine Pfütze! So hab ich ihn noch nie gesehen. Die Bäume am gegenüberliegenden Ufer sahen fast aus wie Mangroven! Ein trauriger Anblick. Nichts wie weg :-(

Als wir unten ans Glindfelder Tretbecken kamen, hing da ein Seil über dem Weg - mit einem Schild dran. Hoppla! Der Wanderweg war wegen Forstarbeiten gesperrt. Allerdings nur von hier unten. Oben am Schlossberg hing kein Schild! Da hatten wir aber echt Glück :-D
Na sowas!
Vom Tretbecken folgten wir dem Weg noch ein Stückchen weiter bis zur Laurentius Kapelle. Dort überquerten wir die Straße.
Tretbecken und Laurentius Kapelle
Am Gut Glindfeld und am ehem. Kloster vorbei wanderten wir weiter Richtung Kahlen, wo wir die Tage zuvor auch schon oben waren.
ehem. Kloster Glindfeld
An einem Maisfeld unterhalb des Kahlen, sahen wir ein seltsames Alien. Anfangs dachten wir, es handelt sich um einen Kokon, um eine riesige Puppe. Das Ding sah irgendwie fleischig aus.
drohender Himmel und Mais-Alien
Unterhalb des Kahlen folgten wir dem Wanderweg weiter. Von hier oben in den Feldern konnten wir wunderbar die Landschaft rund um die Medebacher Bucht sehen. Und die riesigen dunklen Wolken, die sich rund ums Heimatkaff auftürmten.
Der Himmel sah sehr bedrohlich und gleichzeitig unglaublich faszinierend aus. Sicherheitshalber legten wir einen Zahn zu. Am Ende war außer einem leichten Grollen in der Entfernung aber absolut nichts. Kein Wind, kein Regen...alles nur Show :-D Aber schwül war es, an diesem letzten Urlaubstag im Sauerland. Da brauchte es keinen Regen, um nass zu werden ;-)
 
Was dieses Alien am Mais war, konnten wir bis heute nicht herausfinden. Ich hab das auf einer Agar-Homepage mit sämtlichen bekannten Schadbildern von Mais-Krankheiten abgeglichen, aber nichts passte. Ein Tier wird es aber auch nicht gewesen sein. Jedenfalls kenne ich in diesen Gefilden kein Insekt, das sich einen ca. 12 cm hohen Kokon baut. Das Ding war fast so groß wie meine Hand. Wenn von euch auch keiner weiß, was das ist, dann wird es wohl ein Rätsel bleiben.

Freitag, 26. August 2022

Medebacher Bucht Rundweg (MB) / Sauerland-Urlaub - Tag 3

[Dieser Beitrag kann indirekt Werbung ohne Auftrag enthalten, durch Markennennung, Ortsnennung oder Verlinkung]

 
 

Diese Wanderung machten wir am 10. August 2022, an unserem 3. Urlaubstag im Sauerland. Damit es morgens kein Gedränge im Bad gab, standen wir bereits um 5 Uhr auf. 
 
Um 7 Uhr liefen wir los, fielen beim Bäcker ein, um belegte Brötchen für unterwegs zu kaufen und fuhren dann mit dem Bus zum Start- und Zielpunkt. Mit dem 9 EUR-Ticket war das alles kein Problem.
Unser Weg (blau), Karte von Komoot
Der Bus der Linie S30 fährt stündlich von Medebach nach Brilon. Wir hatten allerdins nicht auf dem Schirm, dass in NRW die Sommerferien schon wieder vorbei waren. Bis der Bus die Runde an der Schule vorbei gemacht hatte, kam er bei uns mit rund 10 Minuten Verspätung an. Der Busfahrer war ziemlich genervt. Ob wegen der Verspätung oder nervender Kinder/Jugendlicher, blieb sein Geheimnis.
Warten auf den Bus
Jedenfalls trat der Mann den Bus mit einem Affenzahn über die Straße. Ich hab extra frühzeitig auf den Stop-Knopf gedrückt. Dennoch legte er gekonnt eine Vollbremsung hin, weil er beinahe an der Haltestelle "Hallacker" vorbei flog. Aber da wollten wir nunmal raus. Verspätung hin oder her. Denn genau hier kommt der Medebacher Bucht (MB) Rundweg entlang. Ein perfekter Start- und Zielpunkt :-D
Wegweiser an der Bushaltestelle "Hallacker"

Im Internet steht, der Weg hat 25 km. Auf den Wegweisern war er mit 27 km angegeben. Ich denke, die 25 kommen definitiv eher hin.
 
Direkt an der Haltestelle stand der Wegweiser. Es ging über einen schmalen Pfad leicht bergauf. Über Wurzeln und trockenes, gemähtes Gras ließ es sich nur schwer gehen. Und zwei Zecken später waren wir endlich auf einem breiteren Waldweg.


So früh am Tage waren wir ganz allein. Die breiteren Wege sollten uns auch erhalten bleiben. Wir genossen die Stille.
Am Rennefeld
Da fast überall der Wald abgeholzt werden musste, bieten sich nun unglaublich viele Weitblicke, die man früher nicht hatte. Dafür fehlt der schattenspendende, kühlere Wald. Zwei Seiten der selben Medaille.
Fernmeldeturm bei Kassel-Wilhelmshöhe
Da wo der Wald fehlt, sind die kahlen Flächen trocken und verbrannt. Es sieht furchtbar aus. Aber an den Anblick werden wir uns wohl gewöhnen müssen. Bis hier wieder ein gesunder Wald steht, werden wohl Jahrzehnte vergehen.

Besonders schön war, dass wir immer wieder an blühender Heide vorbei kamen. Ich liebe diesen Anblick einfach :-)
Nicht nur ausbleibende Begegnungen mit Menschen sind ein Vorteil, so früh unterwegs zu sein. Wir hatten sogar das Glück, in einiger Entfernung einen Fuchs beim Frühstück zu beobachten. Das Bild ist wegen der Entfernung leider etwas "matschig" geworden. Aber man konnte ihn auch mit bloßem Auge bei der Mäusejagd beobachten :-)
 
Auch das ein oder andere Insekt haben wir gesehen. Käfer, Schmetterlinge und Co. Leider war es ziemlich windig, so dass nur wenige der kleinen Krabbler mit auf's Bild kamen.

Wir haben auf dieser Tour zwei Pausen (ca. alle 8 km) eingeplant. Bei der ersten gab es für mich ein Schinkenbrötchen. Bei der zweiten verputzte ich ein Brötchen mit Hähnchenschnitzel :-)

Der Weg ist super ausgeschildert und führte uns richtig toll einmal um die Medebacher Bucht herum. Immer wieder gab es schöne Ausblicke zu sehen. Die Landschaft ist wirklich schön.


Die Luft war sehr klar an diesem Tag. Wir konnten richtig weit gucken. Sahen den Fernmeldeturm bei Kassel-Wilhelmshöhe und den Aussichtsturm im hessischen Goldhausen (bei Korbach).

Furt an der Brühne
Auch im Sauerland war es die letzten Wochen viel zu trocken. Die Brühne ist nur noch eine kleine Pfütze an der Furt. Ansonsten sind so ziemlich alle Bäche und Flüsse rund um Medebach ausgetrocknet gewesen.


Eine Blindschleiche haben wir unterwegs auch entdeckt. Sie lag mitten auf dem Weg in einer Art Schockstarre. Das hintere Teil des Schwanzes war abgetrennt. Die Stelle war noch ganz rot und glänzend. Es sah aus, als sei sie erst kurz vor unserer Ankunft von einem Vogel angegriffen worden.

Hier war mal richtiger Wald

Ab Mittag wurde es echt warm. Wir waren froh, dass wir "gezwungener Maßen" schon so früh unterwegs waren. Denn gegen Mittag hatten wir schon etwas mehr als den halben Weg geschafft. Besonders auf den Wirtschaftswegen wurde es heiß. Der Asphalt sorgte zusätzlich auch noch für Wärme von unten.



Erst unten bei Medelon gab es kurz mal Irritationen beim Verlauf des Wanderweges. Schuld war ein ziemlich ausgeblichener Pfeil, den wir übersehen hatten.
Bei den Mühlen verläuft der Medebacher Bucht Rundweg direkt an der Straße entlang. Hier fahren viele Autos und LKWs. Und an die Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 km/h hält sich so gut wie niemand. Der "Gehweg" am Straßenrand ist super schmal und durch den geriffelten Seitenstreifen (der Geräusche macht, wenn man mit dem Autoreifen drüber fährt), lässt er sich auch ziemlich besch... gehen. Es sind nur gute 200 m, aber wir fühlten uns total unwohl und wollten nur wieder von der Straße weg.
Wanderweg entlang der Straße zwischen Medebach und Medelon
In der unteren Kurve übersahen wir dann den Pfeil unter der Wegemarkierung. Statt der Straße noch ein Stück zu folgen, liefen wir in der Kurve geradeaus auf einem Waldweg weiter. Der endet aber nach gut 500 m mitten im Nirgendwo. Dumm gelaufen. Also, alles wieder zurück und nochmal an der blöden Straße entlang.
Dann hatten wir den richtigen Weg aber schnell wieder gefunden und gelangten über einen weiteren Wirtschaftsweg ins Gelängebachtal. Dort hatte ich quasi Heimspiel, denn als Kinder waren wir sehr oft da unten unterwegs.
 
Uns war heiß, die Füße qualmten bereits. Im Gelängebachtal mussten wir also entscheiden: Weiter dem Rundweg zur Bushaltestelle folgen, oder vorher abbiegen und direkt nach Hause wandern. Ich wäre gerne den Weg zu Ende gegangen. Schatz wollte lieber nach Hause. Er wusste, dass wir in Glindfeld (nur ca. 20 Minuten weiter) an einem tollen Rastplatz vorbei gekommen wären. Aber auf die Idee, dort nochmal Rast zu machen, kam er nicht. Er wollte lieber direkt nach Hause....und ärgerte sich später über seine eigene "Verbohrtheit", als ich ihm auf der Karte zeigte, wo wir abgebogen waren und wo die Bushaltestelle gewesen wäre. Es war wohl einfach zu heiß.

Auch hier ist der Wald fast komplett weg
Und trotz, dass wir die Runde nicht komplett beendet haben, hatten wir am Ende satte 25 km aufgezeichnet :-) Nicht schlecht, nachdem wir in Freiburg so lange nicht richtig wandern konnten, wegen der vermaledeiten Hitze.
Vielleicht machen wir den Weg im nächsten Jahr einfach nochmal - dann aber richtig :-D Mal sehen, wie sich das mit dem Wetter so entwickelt. Wenn der starke, kühlende Wind nicht gewesen wäre, hätten wir auf Grund der Temparaturen und des mangelnden Schattens wohl früher die Segel gestrichen.