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Donnerstag, 18. Oktober 2018

Hornisgrinde Rundweg mit Mummelsee

[Dieser Beitrag kann indirekt Werbung ohne Auftrag enthalten, durch Markennennung, Ortsnennung oder Verlinkung]


Gestern haben wir (leider) die letzte Wanderung in unserem Urlaub gemacht. Dafür sind wir mal wieder etwas früher aufgestanden, denn uns stand eine ca. 75-minütige Autofahrt bevor.
Unser Rundweg, Karte von Komoot
Wir sind zum Mummelsee (zwischen Baden Baden und Offenburg) gefahren. Da es dort mit dem Parken erfahrungsgemäß zu späterer Zeit sehr schwer wird, sind wir schon zeitig losgefahren. Wir waren gegen 10 Uhr am Mummelsee und obwohl keine Ferien, kein Feiertag und mitten in der Woche war, war der Parkplatz schon gut voll.
An dieser Holzfigur am Mummelsee haben wir unsere Wanderung gestartet. Zuerst ging es am Touristenladen vorbei zur Michaelskapelle.

1937 wurde die erste Kapelle gleich neben dem Hotel, dort wo der Fahrweg zur Hornisgrinde beginnt, eingeweiht. Sie wurde dem Erzengel Michael geweiht, eine beeindruckende Mahnung in einer Zeit in der die Nationalsozialisten immer mehr an Macht gewannen.
Michaelskapelle
In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Touristenstrom am Mummelsee immer größer. Auf der entgegengesetzten Seite vom Hotel wurde 1970/1971 daher eine neue, größere Kapelle errichtet
Von außen fällt das tief heruntergezogene Dach, der Kapelle auf. Es ist einem Schwarzwaldhaus nachempfunden. Der schlanke Turm stilisiert eine Schwarzwaldtanne. Im Innern leuchtet die Kapelle wie eine Laterne.


Von der kleinen Kapelle mit dem schönen bunten Glas ging es durch das Mummelseetor weiter bis zum Seibelseckle, einem Skihang.




Seibleseckle
Vom Seibelseckle wanderten wir weiter, der gelben Raute folgend erstmal Richtung Ochsenstall.




Unterwegs fanden wir einige Pilze. Aber der Weg war ein ganz normaler, breiter Waldweg. Verglichen mit dem was noch kommen sollte, schon fast langweilig.


Voraus sahen wir schon den großen Turm und das Windrad auf dem Gipfel der Hornisgrinde, dem höchsten Berg im Nordschwarzwald. Als wir vor 3 Jahren das letzte Mal hier waren, haben wir zugesehen, wie das Windrad gerade aufgebaut wurde. Das war schon ein Erlebnis.


An der Biberkessel Hütte ging es scharf links weiter hinauf. Die Hütte sollten wir später nochmal von oben sehen und uns wundern, wie weit hoch wir doch gelaufen waren.

Und dann kam das lustige Schild vom "Sackweg". Wer denkt sich nur immer diese Namen aus? Ab hier wird der Weg dann zu einem großen Abenteuer. Denn es geht auf einem schmalen Pfad, der später noch schmaler wird steil hinauf.


Später besteht der Weg teilweise nur noch aus großen Steinen und man muss höllisch aufpassen, wohin man tritt. Der Weg mutet alpin an. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind äußerst wichtig auf diesem Weg!
Langsam und jeden Schritt vorsichtig setzend, kletterten wir den Berg hinauf. Teilweise brach uns ordentlich der Schweiß aus, die Beine zitterten.


Dann hatten wir es geschafft. Der Weg wurde wieder breiter und wir hatten fast den Dreifürstenstein erreicht. Wir hätten auch einen anderen Weg hinauf wählen können. Aber dieses kleine Abenteuer war das Highlight dieser Tour.

Der Dreifürstenstein ist eine große Buntsandsteinplatte die seit 1722 die Grenzen zwischen Baden, Württemberg und Straßburg markiert(e). Er markiert außerdem den höchsten Punkt von Württemberg.
Dreifürstenstein



Vom Dreifürstenstein ist es nur noch ein Katzensprung bis zum Hochmoor auf der Hornisgrinde. Dieses ist über einen Plankenweg, den Ruthard-Hambrecht-Weg begehbar.


Von oben hatten wir dann einen herrlichen Ausblick. Hinüber zum Friedrichsturm auf der Badener Höhe und hinab zur Biberkesselhütte, wo wir eine Weile vorher ja vorbei gewandert waren.
Friedrichsturm
Hochmoor auf der Hornisgrinde
Es war schon Wahnsinn, dort hinab zu blicken. Ja, der Weg war steil und ging weit hinauf. Aber so hoch! So kam es uns beim Aufstieg gar nicht vor.
Blick hinab von wo wir kamen (Biberkessel Hütte)

Biberkessel Hütte
Unsere Rast machten wir am Bismarckturm. Dieser befindet sich am höchsten Punkt des Berges, inmitten der Gipfelebene. Ursprünglich war der Turm 7 Meter hoch und wurde 1871 als Signalturm für die Landesvermessung errichtet. Dieser wurde 1892 durch Montage einer Treppe an der Außenseite in einen Aussichtsturm umgewandelt, war jedoch während der militärischen Nutzung des Gipfels unzugänglich. Erst seit 2001 ist der Turm saniert und wieder zugänglich.




Bismarckturm
Die Hornisgrinde, bzw. deren südlicher Bereich, wurde im Jahr 1938 zum militärischen Sperrgebiet erklärt. Ab 1942 von der Luftwaffe als Flugabwehrstellung genutzt, übernahmen 1945 die französischen Luftstreitkräfte den Standort. Diese betrieben auf der Hornisgrinde eine Abhörstation im Auftrag des französischen Auslandsgeheimdienstes. Später wurde der Standort parallel auch von der Bundeswehr und der Nato genutzt. Erst als die Anlage 1994 außer Betrieb ging und dann mehrere Jahre lang brachlag, wurde das Sperrgebiet 1997 freigegeben. Einige der Gebäude und Masten sind bis heute erhalten, verfallen aber zusehends.

Vom Bismarckturm wanderten wir nach unserer Rast weiter Richtung Mummelseeblick.
Blick auf Achern


Am südlichen Ende der Hornisgrinde, oberhalb des Mummelsees, steht der 23 m hohe Hornisgrindeturm, der 1910 vom Schwarzwaldverein gebaut wurde. 1942 wurde er von der deutschen Luftwaffe beschlagnahmt. Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzte ihn das französische Militär. Erst am 29. Mai 2005 wurde der Turm wieder für die Allgemeinheit geöffnet.
Hornisgrindeturm
Vom Hornisgrindeturm muss man ein kleines Stückchen über die asphaltierte Straße wandern, um wieder auf einen Waldweg zu kommen.

Der Waldweg führt aber dann direkt zum Mummelseeblick. Ein fantastischer Aussichtspunkt :-)
Blick vom Mummelseeblick
Von dort geht es über steinige Pfade weiter hinab und  zurück zum Mummelsee.


Wenn man fast wieder unten ist, öffnet sich rechter Hand der Wald und man hat einen grandiosen Blick über die (gestern nebelverhangenen) Schwarzwaldberge.

Und dann sieht man schon das Mummelsee-Hotel und wir sind wieder am Ausgangspunkt.

Aber Halt! Die Runde um den See machen wir jetzt auch noch. Soviel Zeit muss sein :-D
Mummelsee
Der Mummelsee ist ein Karsee auf 1029 m Höhe am Abhang der Hornisgrinde. Er zählt zu den meistbesuchten Seen in Baden-Württemberg, da er direkt an der Schwarzwaldhochstraße liegt. Der Legende nach lebten dort einst Nixen.
Als wir vor Jahren das erste Mal hier am Mummelsee waren, war der Weg um den See genauso steinig und wurzelig wie die Wanderweg auf der Hornisgrinde. Richtig urig.

Inzwischen ist der gesamte Seerundweg barrierefrei ausgebaut und man läuft die meiste Zeit über Holzbohlen. Das ist einerseits toll, weil ALLE Menschen so um den See laufen bzw. mit dem Rollstuhl fahren können. Andererseits ist es auch schade, denn das urige Gefühl bekommt man auf den Stegen leider nicht.





Im kleinen Laden gibt es nicht nur touristischen Nippes, sondern auch super leckeres Holzofenbrot. Holzofenbrot gibt es im Schwarzwald öfters. Aber außer hier am Mummelsee haben wir noch nirgendwo "Speckbrot" gesehen. Wir haben hier beim letzten Mal schonmal eins gekauft, denn es schmeckt einfach klasse. Mal was ganz anderes. Und so ließen wir es uns nicht nehmen, und haben gestern wieder ein Holzofen-Speck-Brot gekauft. Hätten wir noch Platz im Gefrierfach gehabt, hätten wir noch ein zweites mitgenommen :-D
Speckbrot
Unser Rundweg hatte knapp 11 km und wir waren fast 2,5 Stunden unterwegs.