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Samstag, 22. August 2020

Sauerland-Urlaub 2020 - Tag 3 (Wanderung über den Wilzenberg bei Schmallenberg)

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Heute waren wir schon um 6:30 Uhr wach. Wir wollten unsere erste Wanderung machen. Dafür sind wir ins rund 40 Minuten entfernte Schmallenberg gefahren. Die Runde hatten wir in dem Wanderbuch gefunden, das uns Papa zu Weihnachten geschenkt hat.
Unser Rundweg, Karte von Komoot
Schmallenberg liegt an der Lenne und war im Mittelalter Mitglied der Hanse. Nachweislich gab es in der Kernstadt seit dem 15. Jahrhundert Textilgewerbe. Vierhundert Jahre später wurde die Stadt mit dem Produktionsschwerpunkt Strumpfwaren zum Zentrum der Sauerländer Textilindustrie. Dies brachte Schmallenberg den Beinamen Strumpfstadt ein. Schmallenberg hat heute rund 25.000 Einwohner.

Geparkt haben wir kostenlos am Friedhof. Da gibt es einen schönen großen Parkplatz. So früh am Tag war dort aber noch nicht viel los.
Sauerländer Fachwerk
Es war warm und schwül in Schmallenberg. Wir waren kaum bis in den Kurpark gelaufen, da lief uns die Brühe nur so runter.
Im Kurpark waren ziemlich viele Enten, die im Schatten vor sich hin dösten. Und wir fanden einen angelnden goldenen Hasen.
Über den Kreuzweg ging es dann hinauf Richtung Wilzenberg. Der Anstieg über die asphaltierte Straße war anstrengend.

Blick zurück auf Schmallenberg
Am Wegesrand immer wieder Bienen und Hummeln. Aber auch hier - wie schon im Schwarzwald - nur sehr wenige Schmetterlinge.


Dann kamen wir zum Baumkreis. Den hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt. Besonders fand ich ihn jetzt nicht.

Vom Baumkreis aus konnten wir dann schon den Wilzenberg sehen. Da sollte es hinauf gehen. Mir entfuhr ein Stöhnen. Der Schweiß kam doch jetzt schon aus allen Poren.

Der Wilzenberg ist ein 658 m hoher Berg am Westrand des Rothaargebirges. Er liegt bei Grafschaft, einem Ortsteil von Schmallenberg. Neben den als Bodendenkmal eingestuften Resten einer Wallburg (Ringwälle) befinden sich hier eine Wallfahrtskapelle aus dem Jahr 1633, der Wilzenbergturm von 1891 und ein 28 m hohes Hochkreuz.
Blick zum Wilzenberg
Kurz hinter dem Fraunhofer Institut mussten wir dann eine kleine Rast einlegen. Mein Kreislauf war kurz davor, sich zu verabschieden. Temperaturen über 25 Grad kann ich wirklich nicht gut vertragen. Kommt dann noch diese hohe Luftfeuchtigkeit hinzu, geht die Kondition schnell flöten. Wir haben also etwas gesessen, ich hatte das halbe Stück Kuchen, was vom Vortag übrig geblieben war gefuttert und was getrunken und dann ging es bald wieder. Also weiter!
Zum Glück erreichten wir bald das Waldstück. Dort ließ es sich etwas besser aushalten als auf offenem Feld. Der Aufstieg auf den Wilzenberg war anstrengend, aber nicht so schlimm wie erwartet, dank einiger Serpentinen.

Schon bald erreichten wir die Wilzenbergkapelle. Die war leider verschlossen, so dass wir sie nur von außen besichtigen konnten.
Wilzenbergkapelle

Nur ein paar hundert Meter weiter steht dann der Wilzenbergturm, der wegen seiner Optik auch "Eiffelturm" genannt wird. Der Turm ist nicht sehr hoch, nur etwa 17 Meter. Die Aussicht von dort ist Richtung Schmallenberg echt gut. Richtung Grafschaft leider nicht, da die Bäume zu hoch sind oder der Turm zu niedrig ist.
Wilzenbergturm

Immerhin hatte man von da oben einen guten Blick bis hinüber zum Kahlen Asten samt Astenturm.
Nachdem wir dort oben auch nochmal ausgiebig gerastet hatten, machten wir uns an den Abstieg.
Der Weg führte hinab nach Grafschaft. Schon bei den ersten Häusern, die wir erreichten, hatten wir einen tollen Blick zum Kloster Grafschaft.

Das Kloster Grafschaft war von 1072 bis zur Säkularisation im Jahr 1803/04 eine Benediktinerabtei. 1804 wurde das Kloster aufgelöst. Vom 19. Jahrhundert bis Mitte des 20. Jahrhunderts nicht monastisch genutzt, beherbergt die Anlage seit 1948 Borromäerinnen. Als Nachfolgegemeinschaft der schlesischen Kongregation ist Grafschaft heute ein Mutterhaus dieses Ordens. Der Orden betreibt dort das Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft als Lungenfachklinik. Mein Opa war hier regelmäßig Patient.
Unten im Ort kamen wir am Mühlplatz vorbei.
Am Kloster ging es auch direkt vorbei. Als wir den Ort hinter uns hatten, konnten wir den Blick zurück zum Wilzenberg genießen. Wie hoch der von hier unten aussah!
Mit einem Schlenker an den Mühlteichen vorbei machten wir uns auf den Weg zurück nach Schmallenberg. Der Himmel zog sich immer mehr zu. Wir hörten Donnergrollen. Mist!
Mein Körper lagert bei Schwüle immer unheimliche Mengen an Wasser ein. Bevorzugt in den Füßen. Da es an diesem Tag so unglaublich schwül war kam es, wie es kommen musste. Mir wurden unterwegs die Wanderschuhe zu eng und ich lief mir an jedem Fuß eine kleine Blase.

Auf den letzten 2 km bis zum Auto, bekamen wir dann schon die ersten Tropfen ab. Und gerade als wir das Auto erreichten, öffnete der Himmel seine Schleusen. Das nenne ich mal perfektes Timing.
Wir sind mit dem Auto dann hinauf zur Stadthalle gefahren, haben dort auch einen gratis Parkplatz bekommen und haben den Gewitterschauer einfach ausgesessen. Danach sind wir zu Intersport und haben uns Regenjacken gekauft. Denn unsere hatten wir - schlau wie wir sind - in Freiburg vergessen.
Natürlich schien wieder die Sonne, nachdem wir die Jacken gekauft hatten :-D Immerhin haben wir jetzt welche, falls es doch nochmal regnen sollte. Und gescheite sind es auch, die werden uns auch in Freiburg noch gute Dienste leisten.
In der Drogerie hab ich gleich die bereits von Heidi empfohlenen Blasenpflaster erstanden. Die wollte ich gleich auf meine beiden Blasen kleben.
Ansonsten haben wir noch einen Bummel durch Schmallenberg gemacht und uns die Kirche angeschaut.


Wieder am Auto haben wir die Rückfahrt nach Medebach angetreten, wo wir Rund 40 Minuten später ankamen. Dort wo es geregnet hatte, hatte es merklich abgekühlt. An den anderen Ecken war es immer noch sehr schwül.




Unser Rundweg hatte 12,5 km und wir waren 4 Stunden unterwegs - davon 3 Stunden reine Gehzeit.

Am Abend kamen Mama und Sina noch kurz vorbei und wir hatten einen geselligen Abend.
Papa kochte Schlemmer-Fischfilet mit Drillingen und Bohnensalat zum Abendessen. Ich klebte mir die Blasenpflaster auf die gereinigten Füße und dann ging es gegen 22 Uhr ab ins Bett. Wir waren platt.