Mittwoch, 17. November 2021

Seelenwanderung - Auszeittour Nr. 1 (auf dem Freiburger Schlossberg)

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Am letzten Tag des Monats hat sich der Oktober mit T-Shirt-Wetter und Sonnenschein verabschiedet. Wir haben die Gunst der Stunde genutzt, und noch einmal eine kleine Tour aus dem Buch "Wanderungen für die Seele in und um Freiburg" zu gehen.
Unser Rundweg, Karte von Komoot
Laut dem Buch startet die Runde an der Haltestelle "Oberlinden". Da wir aber am Bertoldsbrunnen ankamen und keine Lust hatten, wegen dieser einen Haltestelle nochmal umzusteigen, haben wir die Runde direkt am Bertoldsbrunnen begonnen - und auch wieder beendet.
Martinstor
Beim Bertoldsbrunnen haben wir dann den Blick auf's Martinstor genossen und sind, damit wir auf dem Rückweg nicht die gleiche Straße laufen müssen, durch die Grünwälderstraße und Gerberau Richtung Schwabentor spaziert.
Gerberau
Beim Schwabentor waren wir dann "auf der richtigen Route" und es ging über den Schwabentorsteg hinüber zum Schlossberg.
Schwabentorsteg
Hier folgten wir nun dem gepflasterten Weg in Serpentinen hinauf zum Kastaniengarten und von dort weiter zum Spielplatz und nochmal ein Stück höher bis zum Kanonenplatz.
Ausblick vom Kastaniengarten

Schwabentor vom Weg oberhalb des Kastaniengartens
Ich bin den Weg schon ewig nicht mehr komplett hoch gelaufen, denn als "Einheimische" (eigentlich bleib ich ja eine "Neigschmeckte") weiß ich, dass ich mir den anstrengeden Anstieg in großen Teilen ersparen kann, indem ich gratis den etwas versteckten Aufzug vom Greiffeneckschlössle benutze (so spart man auch das Geld für die Schlossbergbahn, die einen vom Stadtgarten aus hinauf befördert) ;-)
Kanonenplatz und Blick auf's Münster
Aber wir sind brav komplett hinauf gelaufen - und oben war ich tatsächlich ordentlich am Schnaufen :-D Das trockene Laub auf dem Kopfsteinpflaster machte den Aufstieg auf dem steilen Weg auch nicht gerade leichter (da furchtbar rutschig!) und ich war ehrlich froh, dass wir hinauf und nicht hinab mussten - da hab ich mich nämlich auch schonmal ordentlich auf die Fresse gelegt :-/
Blick auf die Wiehre und Littenweiler
Vom Kanonenplatz haben wir dann den Blick über die Stadt genossen. Aber nur kurz. Es war uns etwas zu voll an diesem sonnigen Sonntag ;-)
An der Ludwigshöhe (dem Schuttkegel der gesprengten Burg) vorbei ging es dann über einen wundervoll herbstlichen Waldpfad hinauf. Immer dem Symbol des Schlossbergturms nach - das blöderweise aber irgendwann komplett verschwand - gerade da, wo sich der Weg mehrfach gabelt. Ein Blick in die digitale Wanderkarte half weiter.
Bismarckturm
Der Weg führte hinter dem Bismarckturm (die alte Brücke dort ist noch immer nicht wieder repariert!) vorbei und über schmale Pfade weiter hinauf. Irgendwann erreichten wir die lange Treppe, die vom Burghaldering zum Schlossbergturm hinaufführt. Durch den schönen Waldpfad hatten wir uns fast alle Stufen erspart und mussten nur noch ein kleines Stückchen über die Treppe hinauf.
Schlossbergturm
Beim Schlossbergturm waren wir ewig nicht mehr. Das letzte Mal war er nicht begehbar, weil die "verdrehten" Stützen fehlten. Die waren früher aus Holz, dieses hatte Pilzbefall, der Turm wurde gesperrt und blieb es auch lange, während die Stadt mit dem Architekten des Turms gerichtlich stritt, ob die Holzstützen durch Stahlstützen ersetzt werden dürfen, um eine längere Haltbarkeit und Sicherheit zu gewährleisten - denn der Turm war erst gute 10 Jahre alt.
Aussicht vom Turm auf Freiburg
Nun hat er die Stahlstützen bekommen und man kann wieder hinaufsteigen. Und wenn wir schonmal hier oben sind, lasse ich mir dieses Vergnügen auch nicht nehmen, denn der Blick auf Freiburg von hier oben ist gigantisch! Sch... auf die Höhenangst!
Stolz wie Bolle kam ich oben an. Machte ein paar Bilder, genoss die Aussicht und huschte dann schnell wieder runter. Erstens war es mir oben zu voll und zweitens wartete Schatz ja unten - der traut sich nicht dort hinauf.



Oben: Flugplatz u. neues Stadion/Unten: neues Rathaus
Unten angekommen war ich am zittern wie Espenlaub. Die Höhenangst ist halt doch noch nicht ganz überwunden.
Wir setzten den Weg fort, ließen den Schlossbergturm hinter uns und gelangten so zur "Kommunikation" der ehemaligen Festungsanlnage.
Kommunikation

Diese durchquerten wir und gelangten ans ehem. Fort Carré. So weit hätten wir aber wohl gar nicht laufen sollen.
Fort Carré

Also suchten wir uns von dort den Weg zurück zum Wanderweg, der uns dann zur Roten Hütte hinabführen sollte.
Über einen schönen schmalen Pfad ging es nun hinab und schon bald schimmerte die Rote Hütte, die eigentlich gar keine richtige Hütte ist, durch die Bäume.
Rote Hütte
Ab hier folgten wir der Beschilderung über einen breiten Waldweg hinauf zum Waldgasthaus St. Ottilien. Der Weg lässt sich bequem gehen und ist daher auch gut frequentiert.

Immer wieder hat man tolle Aussichten auf die Stadt und die Ausläufer des Schwarzwaldes.

Nach ein paar Kilometern kam dann schon St. Ottilien in Sicht. An der uns entgegenbrandenden Geräuschkulisse hörten wir schon, dass eine Einkehr dort - mal wieder - nicht möglich sein würde.
Waldgasthaus St. Ottilien
Wir haben uns also erstmal die Kapelle St. Ottilien angesehen, die laut Wikipedia eines der ältesten Wallfahrtsziele Deutschlands ist. Die kleine Kirche wurde ursprünglich neben einer radonhaltigen Quelle errichtet, die bei Augenleiden helfen soll. Heute befindet sich diese Quelle eingefasst im Keller der Kapelle.
Kapelle St. Ottilien
In der Kapelle befinden sich Fresken aus dem frühen 16. Jahrhundert und Barock-Altäre von 1663.
Wie erwartet war in der Gastwirtschaft kein Platz frei. Leute standen in einer langen Schlange, um auf einen freiwerdenden Platz zu warten. Das war uns zu blöd. Hier ist es immer voll. Schon vor Corona. Wir hatten bisher noch nie Glück, hier Einkehren zu können. Und vorher zu reservieren kam uns nie in den Sinn, weil wir immer nur spontan hier oben vorbei kommen - und nie wissen, wann wir da sind.
Also ließen wir das Gasthaus wie üblich hinter uns, ohne dort zu speisen und machten uns auf einem breiten Waldweg wieder hinab.

Auf einer Weide unterhalb des Gasthauses grasten ein paar Schafe. Am Wegesrand wuchsen interessante Pilze und es gab Stationen eines Kreuzwegs.

Ottilienhütte
Bald erreichten wir die Ottilienhütte auf einer großen Lichtung. Auch diese ließen wir hinter uns - wir hatten für die kurze Strecke eh kein Vesper dabei - und folgten dem breiten Weg weiter bergab.
Bald schon kamen wir an der Dreisam heraus.  Der Fluss beginnt nahe Kirchzarten im Schwarzwald, durchfließt Freiburg und mündet später bei Riegel in die Elz und diese später im Rhein.
Wir folgten dem Fluss immer Stromabwärts. Auch die Dreisam ist, wie der Rhein, vom guten Herrn Tulla begradigt worden. In Freiburg gibt es inzwischen wieder eine renaturierte Stelle, die an lauen Sommerabenden sehr beliebt ist.
ehem. Kartause
Vom Uferweg aus haben wir nach rechts den Blick zur ehemaligen Kartause. Ein ehem. Kloster des Kartäuserordens. Heute befindet sich hier eine internationale Privatschule, das UWC Robert Bosch College, in der der rund 200 Schüler aus über 93 Ländern unterrichtet werden.
Dreisam
Kurze Zeit später erreichten wir den Sandfang an der Dreisam. Hier gab es ein Wehr, eine Fischtreppe und einen hungrigen Reiher, der an der Fischtreppe nach leichter Beute Ausschau hielt :-)
Reiher am Sandfang
Immer weiter folgten wir der Dreisam wieder Richtung Stadtmitte. Wenn man flussabwärts läuft, befindet sich der Radweg am linken Ufer und der Fußweg am rechten Ufer. So sollte man sich nicht gegenseitig in die Quere kommen. Leider klappt das aber nicht immer, da auch viele Radfahrer trotzdem den Fußweg nutzen und einige Fußgänger den Radweg.

Dreisamuferweg
An manchen Stellen ist der Dreisamuferweg wirklich wunderschön. An anderen eher nicht so. Die nahe B31 lässt einen nicht vergessen, dass man sich mitten in der Großstadt befindet, auch wenn es noch so idyllisch aussieht.
Brauerei Ganter an der Dreisam
Wir spazierten an der Brauerei Ganter vorbei, die direkt an der Dreisam liegt. Nun war es nicht mehr weit bis zur Schwabentorbrücke. Dort ging es dann unter der Straße hindurch und die Treppe hinauf auf die Brücke. Unten an der Betonwand waren Grafittikünstler am Werke.
An der Schwabentorbrücke
Von der Schwabentorbrücke aus hielten wir uns rechts, überquerten noch zweimal die Straße und gelangten so wieder zum Schwabentor. Und genau in dem Moment, als wir dort ankamen, sahen wir eine Freiburger Berühmtheit bei der Arbeit. Betty BBQ auf einer ihrer Stadtführungen. So eine wollten wir immer mal mitmachen, sind bisher aber nicht dazu gekommen.
Schwabentor & Betty BBQ
Durch das Schwabentor hindurch führte uns der Weg schließlich nach Oberlinden, dem eigentlichen Start- und Zielpunkt dieser Wanderung.
Oberlinden
Wir latschten aber noch ein paar hundert Meter weiter durch die Salzstraße, vorbei an der Außenstelle des Oberlandesgerichts Karlsruhe, bis zum Bertoldsbrunnen. Dort stiegen wir wieder in die Straßenbahn.
OLG Karlsruhe
Dieser wunderbare Rundweg hatte knapp 11 km und wir haben dafür fast 3 Stunden gebraucht (reine Gehzeit) - es gab aber auch wirklich viel zu sehen :-)
Als wir wieder Zuhause waren, ging die Sonne bereits unter und vom Balkon aus bestaunten wir den goldenen Himmel.

3 Kommentare:

  1. 2. Versuch .....

    Den Mut den du für den Turm aufgebracht hast hätte ich nicht. Ich hab immer schiss das er einkracht ...:)
    Das mit dem Aufzug kenne ich nur so , das ich einen finde wenn ich hoch gelaufen bin. Dann steht da mit einem mal eine Tür ....*gg Und Barock Kirchen , wie Gebäude finde ich klasse. Deine Bilder sind wieder echt klasse . Gefallen mir richtig gut .
    LG heidi

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  2. Ich wäre auch auf den Turm gegangen, selbst wenn mir schwindelig dabei wird.
    Vom Berg aus habt Ihr eine tolle Aussicht genossen. Der blaue Himmel und der Sonnenschein sind wohltuend.
    Schade, dass momentan die Sonne kaum noch scheint.
    Liebe Grüße von Ingrid, der Pfälzerin

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  3. Wow tolle Wanderung und dann die Aussicht vom Turm - wunderschön. Am Abend ein perfekter Ausklang mit einem schönen Sonnenuntergang, :-)

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