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Um 10:30 Uhr fuhren wir am 5. September 2021 los Richtung Süden. Wir wollten wandern, an diesem herrlichen Sonntag :-) Und fast wären wir unverrichteter Dinge wieder nach Hause gefahren...
Hätte es am letzten Kreisverkehr unten im Tal (oder kurz davor) einen "gescheiten" Hinweis auf die Baustelle gegeben, wären wir sicherlich nicht 15 Minuten blöd im Kreis gefahren, um dann - aus der Gegenrichtung kommend - besagten eindeutigen, aber echt kleinen, Hinweis auf die Umleitung zu finden. Das Navi ging mir ziemlich auf den Zeiger, denn auch als wir zum 3. Mal nicht in die gesperrte Straße einbogen, kapierte es die Situation nicht und wollte immer, das wir wenden. Keine Spur von künstlicher Intelligenz! Und wir kannten uns in der Gegend nicht gut genug aus, um auf Anhieb aus diesem Hamsterrad heraus zu finden.
Was nun? Wir kannten uns dort nicht gut genug aus, um auf die Schnelle während der Fahrt einen anderen Wanderparkplatz zu finden. Mal eben rechts ran fahren ging auf der schmalen, fast alpinen, Serpentinenstraße auch nicht. Total gefrustet wollten wir also die Heimfahrt antreten. Auf dem Weg zurück Richtung Rheintal kamen wir dann aber oben am Berg noch an einem richtig großen Wanderparkplatz vorbei, der ein paar freie Lücken aufwies. Nichts wie hin und erstmal parken. Erst dann ein kurzer Blick in die Karte... joah...könnte klappen. Wären von hier aus nur ca. 2-3 km mehr zu laufen. Allerdings am Ende der Runde auch nochmal gut einen Kilometer ordentlich bergauf zurück zum Auto. Egal! Jetzt sind wir hier, also wandern wir auch. Irgendwie wird's schon gehen.
Irgendwann kamen wir dann am Ziel an. Natürlich hatten wir nicht bedacht, das an einem sonnigen Sonntag während der Sommerferien der Wanderparkplatz aus allen Nähten platzen würde, wenn wir erst gegen Mittag ankämen. Das diese Ecke im Schwarzwald auch so ein Touristen Hotspot ist, war uns nicht bewusst. Selbstverständlich haben wir keinen Platz mehr bekommen, was aber wohl auch daran lag, dass da 3-4 Autos dermaßen bescheiden geparkt hatten, dass das auf keine Kuhhaut ging. Auch bei der nahegelegenen Gaststätte war alles voll.
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Unser Rundweg, Karte von Komoot |
Ein Stückchen unterhalb vom Wanderparkplatz dann ein toller Blick hinüber zum vierthöchsten Berg des Schwarzwaldes, wo wir letztes Jahr im Oktober zuletzt gewesen sind, um den Belchensteig zu wandern.
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Belchen und Belchenhaus |
Schick frisierte Schafe haben wir getroffen, bevor wir unten im Tal ankamen. Die fanden uns allerdings absolut öde und haben uns kaum eines Blickes gewürdigt.
Gasthaus Haldenhof |
Wir marschierten auf der anderen Straßenseite hinauf zu einem Haus und folgten danach einem Wiesenweg über einen Hügel. Von der Kuppe aus konnten wir hinunter zu dem Parkplatz sehen, auf dem wir eigentlich hätten parken wollen. Immer noch alles rappelvoll. Die Leute hatten schon angefangen, am Rand auf der Weidefläche zu parken. Sowas mach ich ja grundsätzlich nicht. Landwirte hassen Touristen, die das machen und ich hätte schiss, mich dort festzufahren.
Da hätten wir parken wollen! |
Da es bergauf ging und ich bergauf nicht wirklich schnell vorankomme - selbst als ich 30 kg leichter war, war ich bergauf eine richtige Schnecke! - war an das Überholen der Gallier nicht zu denken.
Dann erreichten wir die Strohmeyer-Kapelle. Ein Gedenkort an den Pfarrer Strohmeyer, der von SS-Soldaten kurz vor Kriegsende noch brutal ermordet wurde, nur weil er "Pfaffe" war.
Heute ist der Ort, an dem der Herr Strohmeyer sein Leben lassen musste ein sehr idyllisches Fleckchen und lädt mit seinen vielen Bänken zum verweilen ein. Hinter der Kapelle hat man eine tolle Aussicht.
Wir wanderten weiter auf dem breiten Waldweg. Inzwischen ging es nur noch leicht bergauf und wir schafften es endlich, die französische Gruppe zu überholen. Ihr Geschnatter wurde etwas leiser. Und weil wir kurz darauf den offiziell ausgeschilderten Weg verlassen haben, waren wir bald alle "Touristen-Wanderer" los und hatten den Wald für uns alleine. Herrliche, diese Ruhe!
Da hier scheinbar kaum jemand her kommt, war der Weg zum Teil etwas zugewachsen. Aber dennoch gut begehbar. Wir trafen einen kleinen Frosch und einen großen Grashüpfer auf dem Weg. Beide blieben für ein Foto sitzen und zogen erst dann ihrer Wege. Wir gingen auch weiter.
Nach gut 2 km stießen wir wieder auf einen breiten Waldweg. Links am Hang sah man die Reste eines riesigen Hangrutsches. Wir folgten dem Weg weiter, vorbei an Pusteblumen und mit dichtem Farn bewachsenen Hängen.
Dann stießen wir wieder auf den vom Schwarzwaldverein ausgeschilderten Wanderweg. Von neuerlichen Touristen keine Spur. Ich vermutete, das viele von denen weiter hinauf zum Belchengipfel gewandert sind.
Aussicht von unserer Pausen-Bank |
Aber irgendwann ging es auch wieder weiter. Wir folgten dem Weg hinab zu einer Landstraße, die wir überqueren sollten. Und dann standen wir am Hang vor einem Weidezaun, auf dem Strom war. Bisher kannten wir es so, dass es einen schmalen Durchlass oder isolierte Griffe am Zaun gibt, wenn der Wanderweg über die Weide führt. Hier fanden wir weder das eine noch das andere. Der Wanderweg führte aber eindeutig über diese Weide! Das Wegezeichen war da unmissverständlich. Wir waren uns echt unsicher. Diese Weide sah jetzt mit dem Elektrozaun nicht sehr "einladend" aus. Und Ärger mit dem Landwirt wollten wir ja auch nicht bekommen. An der Straße entlang zu gehen, war viel zu gefährlich. Und außer uns war niemand zu sehen.
Wanderweg über die Viehweide |
Unten dann wieder eine kleine Kletterpartie und wir hatten die Weide hinter uns. Vor uns hatten wir einen Hof, den es nun zu überqueren galt. Dahinter ging es dann wieder bergauf.
Der breite Waldweg, der direkt hinter dem Hof begann hörte schnell auf. Naja, eigentlich ging er weiter, aber wir bogen auf einen schmalen Pfad ab. Das erste Stück kam uns sehr alpin vor, denn es war steil, steinig und super schmal. Rechts der steile Hang und links ging es gefühlt senkrecht in die Tiefe. Ich war heilfroh, als wir dieses Stückchen hinter uns hatten, denn sowas ist nicht gut mit meiner Höhenangst kombinierbar.
Später blieb der Pfad zwar auch recht schmal und steil, aber immerhin wuchsen nun hohe Bäume am linken Hang, so dass man nicht mehr das Gefühl hatte, gleich 300 m tief abzustürzen :-) Das war für mich deutlich besser zu gehen. Geschwitzt und geschnauft hab ich natürlich dennoch.
Der Pfad war gute 800 m lang und oben stieß er wieder auf einen breiten Waldweg. Der führte uns in ein paar Minuten schnurstracks zum nächsten Highlight dieser Tour, dem Nonnenmattweiher.
Der Name des Weihers hat mit den Nonnen eines Klosters nichts zu tun. Das musste ich aber auch erst bei Wikipedia nachlesen ;-) Wen es interessiert, kann HIER auch mal durchstöbern.
Das Besondere am Nonnenmattweiher ist die schwimmende Torfinsel. Sowas hab ich vorher noch nie gesehen und ich war von diesem Naturschauspiel wirklich fasziniert.
Vom Nonnenmattweiter, den wir einmal umrundeten, ging es dann auf breiten Wegen wieder weiter hinauf. Erst ganz gemächlich, aber dann erreichten wir die Kreuzung, die uns wieder hinauf zum Auto bringen würde.
Hier hatten wir schon 10 km geschafft, die lezten 3 geschafften Kilometer ging es nur bergauf. Nun hieß es, nochmal einen ganzen Kilometer nur bergauf zu wandern, damit wir wieder beim Auto raus kämen. Ich war so platt und wollte eigentlich nicht mehr. Aber es blieb ja nichts anderes übrig.
Im Schneckentempo schleppte ich mich den Berg hinauf. Immerwieder musste ich stehenbleiben, um wieder etwas zu verschnaufen. Immerhin die Aussicht war nett :-) Und düster! Über dem Belchen sah es zweitweise so aus, als würde es regnen. Dabei war für diesen Nachmittag gar kein Regen gemeldet. Aber auch unser Weg war recht nass. Und hatte es da nicht gerade sogar gedonnert? Während wir auf der anderen Seite des Tals in der Sonne gesessen haben, musste hier ein kleiner Gewitterschauer durchgezogen sein! Wir haben keinen Tropfen abbekommen :-D
Der breite Waldweg, der direkt hinter dem Hof begann hörte schnell auf. Naja, eigentlich ging er weiter, aber wir bogen auf einen schmalen Pfad ab. Das erste Stück kam uns sehr alpin vor, denn es war steil, steinig und super schmal. Rechts der steile Hang und links ging es gefühlt senkrecht in die Tiefe. Ich war heilfroh, als wir dieses Stückchen hinter uns hatten, denn sowas ist nicht gut mit meiner Höhenangst kombinierbar.
Später blieb der Pfad zwar auch recht schmal und steil, aber immerhin wuchsen nun hohe Bäume am linken Hang, so dass man nicht mehr das Gefühl hatte, gleich 300 m tief abzustürzen :-) Das war für mich deutlich besser zu gehen. Geschwitzt und geschnauft hab ich natürlich dennoch.
Der Pfad war gute 800 m lang und oben stieß er wieder auf einen breiten Waldweg. Der führte uns in ein paar Minuten schnurstracks zum nächsten Highlight dieser Tour, dem Nonnenmattweiher.
Der Name des Weihers hat mit den Nonnen eines Klosters nichts zu tun. Das musste ich aber auch erst bei Wikipedia nachlesen ;-) Wen es interessiert, kann HIER auch mal durchstöbern.
Das Besondere am Nonnenmattweiher ist die schwimmende Torfinsel. Sowas hab ich vorher noch nie gesehen und ich war von diesem Naturschauspiel wirklich fasziniert.
Vom Nonnenmattweiter, den wir einmal umrundeten, ging es dann auf breiten Wegen wieder weiter hinauf. Erst ganz gemächlich, aber dann erreichten wir die Kreuzung, die uns wieder hinauf zum Auto bringen würde.
Blick Richtung Haldenhof |
Hier hatten wir schon 10 km geschafft, die lezten 3 geschafften Kilometer ging es nur bergauf. Nun hieß es, nochmal einen ganzen Kilometer nur bergauf zu wandern, damit wir wieder beim Auto raus kämen. Ich war so platt und wollte eigentlich nicht mehr. Aber es blieb ja nichts anderes übrig.
Blechen mit abziehenden Gewitterwolken |
Und irgendwann war es geschafft. Nur noch zwei, drei Schritte und wir waren wieder auf dem Wanderparkplatz bei der Kreuzweg-Hütte.
Am Auto erstmal was trinken, verschnaufen, den Puls runter bringen. Tatsächlich, auf dem Autodach auch ein paar Regentropfen! Und dann machten wir uns wieder auf den Heimweg. Es ging über enge Serpentinen wieder hinab ins Rheintal und dann über die Autobahn zurück nach Freiburg. Diesen ganzen Umleitungs-Irrsinn von der Hinfahrt, wollten wir uns nicht noch einmal antun :-)
Von der Autobahn aus, machte Schatz diese tollen Bilder von den watte-weißen Wolken über dem Schwarzwald. Zuhause waren wir gegen 17:30 Uhr. Später, nachdem wir geduscht hatten, konnte ich noch diesen Flieger erhaschen, dessen Kondenzstreifen im Sonnenuntergang organge leuchtete :-)
Dieser Rundweg hatte knapp 11,5 km und wir hatten eine reine Gehzeit von knapp 3 Stunden. Tatsächlich unterwegs waren wir 4,5 Stunden.
Am Auto erstmal was trinken, verschnaufen, den Puls runter bringen. Tatsächlich, auf dem Autodach auch ein paar Regentropfen! Und dann machten wir uns wieder auf den Heimweg. Es ging über enge Serpentinen wieder hinab ins Rheintal und dann über die Autobahn zurück nach Freiburg. Diesen ganzen Umleitungs-Irrsinn von der Hinfahrt, wollten wir uns nicht noch einmal antun :-)
Von der Autobahn aus, machte Schatz diese tollen Bilder von den watte-weißen Wolken über dem Schwarzwald. Zuhause waren wir gegen 17:30 Uhr. Später, nachdem wir geduscht hatten, konnte ich noch diesen Flieger erhaschen, dessen Kondenzstreifen im Sonnenuntergang organge leuchtete :-)
Dieser Rundweg hatte knapp 11,5 km und wir hatten eine reine Gehzeit von knapp 3 Stunden. Tatsächlich unterwegs waren wir 4,5 Stunden.
Die extra Kilometer waren kein Problem. Aber die extra Höhenmeter am Ende dieser Tour hatten es echt in sich. Wenn wir das nächste Mal hier wandern wollen, dann nicht Sonntags und definitiv nicht erst Mittags :-D
Ja die Tageszeit macht viel aus. Letzten Sonntag war es ähnlich bei uns. Höhenmeter ist auch immer so eine Sache. Je nach dem wie sie angelegt sind , geht das echt easy . Hier ist es eher Flach als steil. Wenn in der Wegbeschreibung schwer steht , bin ich immer bisschen vorsichtig. Allerdings wenn das in Tirol steht gehe ich gar nicht erst los ....*gg . Denn dort ist leicht und mittel schon eine Herausforderung . Da steht mir die Höhenangst wirklich im Gesicht .
AntwortenLöschenSchöne Bilder hast Du wieder gemacht :)) Musst für die Schafe beim nächsten mal Zucker oder so mitnehmen . Vielleicht gucken sie dann interessierter....*gg
LG heidi
Der Belchen liegt in einer schönen Landschaft. Wir waren hier an Pfingsten im Jahr 2013. Allerdings sind wir nicht gewandert, weil Dauerregen herrschte. Nun sehe ich, was wir damals versäumt haben.
AntwortenLöschenLiebe Grüße von Ingrid, der Pfälzerin
Liebe Nicky, ich bin sehr gerne dort gewandert und muss gestehen dass es im Schwarzwald wunderschöne Wanderwege gibt.
AntwortenLöschenIch muss mich in Bayern langsam daran gewöhnen das es hier flachere Wege gibt, und ja, meine Füße sind auch nicht mehr die jüngsten. Zwinker.
Ich wünsche dir eine schöne Restwoche.
Ganz liebe Mittwochsgrüße
Christine
Servus Nicky, so vielfältige wanderungen mag ich auch sehr. Landschaft, Blumen,Tiere,,.herrlich und schön.lg aus Wien
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