Samstag, 17. August 2019

Sauerland-Urlaub 2019 - Tag 3, Vol. 2: Faustweg (M4)

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Nachdem wir am Vormittag schon unser Glück bei den Baumriesen nahe Glindfeld gefunden hatten, haben wir uns über Mittag noch etwas ausgeruht und sind dann gegen 13:30 Uhr wieder los. Auf dem Plan stand der Rundweg durch den Faust (M4).
Rundweg M4, Karte von Komoot
Start ist, wie bei fast allen Medebacher Rundwanderwegen der Marktplatz. Dort steht ein riesiger Wegweiser, auf dem wir uns den M4 rausgesucht haben.

Erstmal führt der Weg etwas durch den Ort und dann hinten hinaus Richtung Weddel. Hier verläuft auch der Kleinbahn-Wanderweg (37 km in 2 Etappen), den wir noch gehen wollen und der Medebacher Bergweg, den wir schon in 4 Etappen komplett gewandert sind (64 km).

Über asphaltierte Wirtschaftswege führt der Weg auf den kleinen Hügel hinauf, wo immer das Osterfeuer stattfindet. Von dort oben hat man dann einen tollen Blick auf Medebach.

Weiter geht's und später nach rechts zur Korbacher Straße, die wir überqueren müssen.




Da sich, wie im Sauerland üblich, kaum eine Sau an die dort geltende Geschwindigkeitsbegrenzung hält, nahmen wir die Beine in die Hand, um auf die andere Seite zu gelangen.

Grashüpfer waren dort zu Hauf unterwegs. Außerdem fanden wir reichlich tolle Blüten am Wegesrand.




Auf der anderen Seite der Korbacher Straße geht es dann auf einem Schotterweg weiter. Vorbei an neugierigen Rindern und Schafen, die versuchten mit uns zu kommunizieren. Leider haben wir ihren "Dialekt" nicht verstanden ;-D


Der Weg führt uns bis an die Brühne. Die hat aktuell so wenig Wasser, dass wir sie direkt an der Furt queren konnten und die kleine Brücke ignorieren konnten.

Wir nähern uns dem Wald und die Insekten am Wegesrand werden mehr. Leuchtend organge Schmetterlinge - die ich nicht vor die Linse bekam, Bienen, diese gestreiften Käfer und andere summten und brummten neben uns.

Die breiten Wege bleiben uns weiter erhalten. Der Wald ist recht licht geworden. Zwischendrin stehen kleine, noch junge Bäumchen. Bis die groß sind, dauert es noch lange.

Am Wegesrand sehen wir ganze Teppiche von Heidelbeersträuchern - aber keine einzige lila-blaue Beere. Dafür blüht die Heide wunderschön.

Heidelbeerteppich
Ein etwas "zerzauster" Schmetterling hockt auf dem Weg, lässt sich ablichten und fliegt davon.



Wir sehen viele von den wunderhübschen blauen Schmetterlingen. Bis mir einer vor die Linse kommt und auch sitzen bleibt, vergeht gefühlt eine Stunde.
Kurz bevor wir den Faust betreten, müssen wir noch einer riesigen Pfütze ausweichen. So viel hatte es doch gar nicht geregnet. Zum Glück kann man gut am rechten Rand entlang laufen.
Dann erreichen wir den Faust. Das ist ein Privatwald. Das Betreten ist nicht verboten, aber scheinbar hat man es nicht gerne, wenn man dort hindurch läuft. Denn am "Eingang" hängt eine ziemlich große Tafel mit Regeln. Nicht in der Abenddämmerung und erst 2 Stunden nach Sonnenaufgang darf man dort hindurch wandern.
Auf einer Lichtung sehen wir eine ganze Herde Rehe. Bestimmt 8-10 Tiere. Leider sehen sie uns kurz bevor wir sie sehen. In dem Moment, in dem wir um die Ecke biegen, laufen sie auch schon davon. Dafür bleiben die alten Grenzsteine stehen - die können nicht fliehen ;-)

Grenzstein mit Waldecker Stern
An der nächsten Kreuzung führt uns der Weg hinab. Der Waldweg ist extrem tief ausgefahren. Die rechte Spur ist nur noch ein tiefer Graben. Wasser fließt dort wie ein Bach hinab. Die linke Spur lässt sich teilweise auch nicht gut gehen - schlammig und glitschig. Aber wir schaffen es langsam hinab.
Und dann stehen wir mitten in einer Wiese - und jetzt? Wo geht es lang? Wir sehen uns um und erahnen einen kleinen Pfad mitten in der Wiese. Eigentlich werden die Wanderwege hier super gepflegt. Dieses Stück ist extrem verwildert. Für diese kleine Tour haben wir die Rucksäcke nicht mitgenommen. Kein Anti-Zecken-Zeugs dabei. Blöd! Aber es nützt nichts, wir müssen dort durch.
Unten angekommen stehen wir vor einem Zaun. Dort dran ein Warnschild: Treibjagd! Toll. Später erfahren wir: Das Schild ist schon ewig da und soll wohl auch die Wanderer etwas "abschrecken", damit möglichst wenige dort oben im Wald unterwegs sind. Von oben, wo wir kamen, war nämlich kein Schild. Es hängt nur unten im Tal.
Da wo wir als Kinder früher etliche Wochenenden verbrachten, Lagerfeuer hatten, grillten und am Bach spielten, weiden heute Kühe.
Dann erreichen wir die Mündener Straße. Leider führt der Wanderweg dort ca. 100 m diret auf der Straße entlang. Man kann nicht hinter der Leitplanke laufen und der schmale Streifen neben der Straße bietet kaum Schutz gegen die rasenden Autos, die dort zahlreich entlang kommen. Es ist die Straße, die nach Frankenberg führt.
Wir laufen schnell und dann geht es zum Glück links weiter auf einem Wirtschaftsweg. Hier fahren keine Autos mehr. Aber der Asphalt bleibt uns noch 2 km erhalten - dann sind wir wieder in Medebach.





Nach 11,5 km waren wir wieder am Marktplatz. Wir waren 2,75 Stunden unterwegs. Zuhause haben wir noch Mama und Sina angetroffen.

Abends ging es zeitig ins Bett, denn für Samstag steht nochmal eine Wanderung auf dem Plan :-)

4 Kommentare:

  1. Tolle Bilder. Und warum kommt mir die Fahrweise so bekannt vor ....*gg
    LG und danke fürs zeigen
    Heidi

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  2. Diese örtlichen Wanderrundweg-Zeichen kenn ich aus meinem Eifel-Urlaub, die hatten das auch - und ich würde mich freuen, wenn saarländische Gemeinden das mal aufgreifen!
    Die Sauerländer scheinen zu fahren wie die hiesigen Franzosen :-)))
    Hübsche ländliche Ansichten, ein Fluß der Brühe heißt ist irgendwie witzig - Hühnerbrühe oder Gemüsebrühe (sorry, musste sein..)
    Der zerfranste Schmetterling ist übrigens ein Veteran - alte Schmetterlinge haben diese fransigen Flügel *klugscheißermodus aus*

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    1. Der Fluss heißt nicht Brühe sondern Brühne! Da hatte ich das N vergessen :-D Aber lustig, was der eine Buchstabe ausmacht.

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  3. hahaaa das ist jetzt noch witziger!!!

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