Freitag, 16. August 2019

Sauerland-Urlaub 2019 - Tag 3, Vol. 1: Himmelssäulen bei Glindfeld

[Dieser Beitrag kann indirekt Werbung ohne Auftrag enthalten, durch Markennennung, Ortsnennung oder Verlinkung]


Was macht man im Urlaub? Entspannen und ausschlafen :-D So hielten wir es auch an Tag 3. Nach dem Frühstück nach Glindfeld gefahren. Dort waren Anfang August die Himmelsäulen in der Lokalzeit auf'm WDR. Leider gibt es den Beitrag nicht mehr in der Mediathek. Nur noch dieses kurze Video über Facebook.

Wie? Besondere Bäume? Direkt neben meinem Heimat-Kaff? Und ich muss erst 36 werden, um davon zu erfahren?! So geht das nicht! Die will ich auch sehen! Also, hin...

Natürlich sind die nirgendwo wirklich ausgeschildert und die einzige, einigermaßen taugliche Wegbeschreibung war eine als schwer beschriebene Wanderung, die erstmal bis fast nach Elkeringhausen bzw. Küstelberg hinaufführte. Dabei sollen diese tollen Riesen doch nur einen Katzensprung von Glindfeld entfernt stehen.
Unser Rundweg, Karte von Komoot
Es sind die höchsten Bäume im Sauerland. Die 38 Douglasien sind gut 63 m hoch und somit so hoch wie der Medebacher Kirchturm. Gezogen wurden sie 1888 aus Samen des königlich-preußischen Forstamtes, die damals Säckeweise von den Samen verschickten, um es mal mit diesen "Ausländern" zu versuchen. Die Douglasie kommt ja aus Nordamerkia. Das Besondere: Sie wurden in Reih und Glied gepflanzt.

Da Douglasien mehrere Hundert Jahre alt werden können, tief wurzeln und somit Stürmen (sogar dem Orkan Kyrill) und Trockenheit trotzen, kann man sie bestimmt noch lange bestaunen :-) Ihre bis zu 10 cm dicke Borke schützt auch vor dem Borkenkäfer.

Aber wie kommt man hin, wenn man sich nicht auskennt und es keine Beschilderung gibt? Google Maps gab erste Orientierung. Ein Blick in die Wanderkarte verriet allerdings, da wo die Bäume sein müssten, ist gar kein Weg eingezeichnet. Also sind wir nach Glindfeld gefahren, haben dort auf dem kleinen Parkplatz an der Kapelle geparkt und sind einfach mal los gelaufen.

Von der kleinen Kapelle geht es erst ein gaaaanz kleines Stück an der Straße entlang (Richtung Medelon). Nach nur ein paar Schritten führt ein geschotterter Waldweg von der Straße weg in ein Naturschutzgebiet.


An der nächsten größeren Weggabelung kann man links oben das ehemalige Forsthaus erkennen. Wir folgen der geteerten Straße dort hinauf - die einzige nennenswerte Steigung auf dem gesamten Weg ;-)
Am Wegesrand diese gestreiften Käfer und jede Menge Schlehen. Ein Mann mit Jeep und Anhänger fährt auf dem Weg zweimal an uns vorbei und sieht uns etwas schräg an.

Nur ein paar Meter hinter dem Forsthaus dann tatsächlich eine Hinweistafel. Wohlgemerkt, die EINZIGE, auf dem gesamten Weg! Wir folgen dem Schild nach rechts. Es geht auf einem weiteren breiten Waldweg weiter.


Nach kurzer Zeit entdecken wir die Bäume, die wir bereits im TV Beitrag gesehen haben. Sie sind riesig - und tatsächlich wie die Zinnsoldaten in Reih und Glied aufgestellt.


Man bräuchte wohl 3-4 Erwachsene, um den Stamm zu umfassen. Die Borke ist grob und richtig hart. Schatz wirkt wie ein Zwerg neben den riesigen "Himmelssäulen".
Der Weg auf dem wir stehen, findet sich nicht in unserer Wanderkarte. Was nun? Einfach wieder den Weg zurück wandern, den wir gekommen sind? Wie langweilig! Bei den Bäumen führt der Weg weiter hinauf. Wenn der noch ein Stückchen weiter in die Richtung führen würde, würde er ja direkt auf den in der Karte wieder eingezeichneten Weg treffen. Das probieren wir aus.

Der Waldweg, den wir suchen, befindet sich schräg rechts von uns. Genau da, wo der Bach sich immer tiefer in den Waldboden gegraben hat und mittlerweile eine richtige Schlucht bildet. Wie sollen wir denn da rüber kommen?
Die Frage erübrigt sich, als unser Weg vor einer Wand aus Bäumen und Buschwerk endet. Wir müssen wieder zurück zu den Waldriesen.
Von oben kommend, entdecken wir einen kleinen Trampelpfad dort, wo der Waldbach nicht ganz so tief "eingegraben" ist. Da sind wohl schon vor uns etliche Leute lang gewandert. Und laut Karte ist da drüben auch wieder ein Weg eingezeichnet. Wir suchen uns einen Weg querfeldein. Benutzen mal den Trampelpfad, mal suchen wir uns einen eigenen Weg.

Auf der anderen Seite stoßen wir wieder auf einen breiten Waldweg. Das müsste der in der Karte sein. Dem folgen wir nach rechts - und hinab. Runter ist immer richtig ;-)

Unser Weg führt auf einen anderen breiten Waldweg. Das steht so nicht in der Karte. Wir stellen schnell fest, dass das erst der Waldweg ist, den wir auf der Karte sahen. Der Weg den wir nach dem querfeldein Abschnitt gewandert sind, steht auch nicht in der Karte. Markierungen von Wanderwegen suchten wir die meiste Zeit vergeblich.
Wir folgen dem Weg weiter. Weiter leicht bergab. Auf der Wiese rechts von uns huscht ein Reh ins Gebüsch. Wir sehen nur noch seinen Allerwertesten. Keine Chance, die Kamera in Anschlag zu bringen.
Dann erkennen wir die kleine Kapelle von Glindfeld in der Ferne. Gut, wir sind richtig. Bald sind wir wieder am Auto.


Wir erreichen das Tretbecken und die Schutzhütte von Glindfeld. Nur noch 100 m bis zum Auto.


Wieder an der Kapelle nutzen wir die Gelegenheit, um einen Blick hinein zu werfen.



Unser selbst gebastelter Rundweg hatte nur knapp 3,5 km und wir waren 40 Minuten unterwegs. Es kam uns allerdings deutlich länger vor ;-)

1 Kommentar:

  1. Ich hab mal ne Antwort von einem dritten Sender bekommen (war auch auf Beitragssuche), dass sie aus irgendeinem rechtlichen Grund die Beiträge nicht länger als - frag mich nicht - zugänglich stellen dürfen. Blöd, aber ist so.
    Jetzt bin ich mal gespannt, was die Himmelssäulen sind - Felsen? HOhe Bäume?
    Ah Bäume! Die gestreiften Käferchen sind dieses Jahr ja viel bei euch zu sehen, mir ist noch kein einziger begegnet.
    Wow die Bäume sind ja wirklich für europäische Verhältnisse gigantisch! Hoffentlich überstehen sie die Trockenphasen.

    AntwortenLöschen