Samstag, 31. Oktober 2020

Wanderung rund um den Schönberg und durch das NSG Berghauser Matten

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Am 18. Oktober sind wir schon um 7 Uhr aufgestanden. Wir wollten nämlich unseren Urlaub mit einer Wanderung beginnen. 
Rausgesucht hatte ich uns eine Tour am Schönberg. Den konnten wir bequem vom Stadtteil Vauban aus erreichen und Schatz konnte ich an dem Sonntag auf meiner Monatskarte in der Straßenbahn mitnehmen. Es sollte unsere erste Tour über 15 km in diesem Jahr werden! Durch den Lockdown im Frühjahr, wo wir nur kleinere Spaziergänge gegen den Lagerkoller gemacht hatten, waren wir nicht so wirklich in Form und hielten uns dieses Jahr eher an kürzere Touren.
Unser Rundweg, Karte von Komoot
 
Von der Haltestelle "Vauban Mitte" (Linie 3) ging es los. Dort steht direkt schon ein Denkmal für Georg Elsner, der damals mutig versuchte, den ollen Adolf wegzubomben. Hat ja leider nicht geklappt.
An einem Spielplatz vorbei marschierten wir einen Wiesenweg hinauf Richtung Jesuitenschlössle. Der Weg war teilweise etwas matschig, ließ sich aber noch super gehen.
Oben angekommen hatten wir dann über die Reben hinweg einen tollen, aber leicht diesigen Blick auf die Stadt Freiburg.

Das Weinlaub ist inzwischen schon deutlich mehr verfärbt, als es noch 2 Wochen zuvor in Malterdingen war. Am Ende der Straße erreichten wir dann das Jesuitenschlössle. Sonst steppt da immer der Bär. Dieses Mal war kaum was los. Ob es an der frühen Uhrzeit lag und/oder an Corona, wissen wir nicht.
Durch das Schloss hindurch wanderten wir weiter Richtung Schönberg. Direkt hinter dem Schloss fanden wir einen Strauch mit sehr interessanten Blüten. Sowas hatte ich bisher noch nicht gesehen.
Von weiter oben auf dem Weg hatten wir dann eine richtig tolle Sicht auf den Schwarzwald. Der lag in Dunst und Wolken. Richtig mystisch.

In die andere Richtung dann der Blick auf die Freiburger Altstadt samt Münster und Martinstor. Wäre es nicht so neblig gewesen, hätte man sicherlich noch mehr erkennen können.

Über einen breiten Feldweg ging es weiter unterhalb des Schönberges vorbei. Da unsere geplante Tour immerhin 18 km haben sollte, wollten wir etwas an den Höhenmetern sparen :-)

Aber irgendwann ging es dann doch etwas hoch. Eine gepflasterte Straße hatten wir da oben irgendwie nicht erwartet. Aber diese ging es, zwischen Weiden, hinauf und wieder in den Wald.

Dort fanden wir dann direkt am Waldrand die ersten Pilze. Inzwischen schießen sie an vielen Orten aus dem Boden. Sogar bei uns im Stadtteil an der Hauptstraße habe ich schon welche auf kleinen Grünflächen entdeckt.
Wirklich an Wanderwege haben wir uns zu Beginn der Tour nicht gehalten. Denn ich hatte den Weg vorab online geplant und nun ließen wir uns von der Navi-Tante in der App leiten. Wir waren schon so lange nicht mehr auf dem Schönberg, dass wir dort unbedingt mal wieder hin wollten.

Aber nicht die gleichen Wege, die wir sonst immer dort oben wandern. Auf der Wanderkarte entdeckte ich daheim dann das Naturschutzgebiet Berghauser Matten. Da waren wir noch nicht und es liegt direkt am Fuße des Schönbergs.


Wir erreichten das Naturschutzgebiet dann über den Evielibuck, wo sich vor dem ersten Weltkrieg (1914 - 1918) die Menschen aus den unten gelegenen Dörfern Wittnau und Ebringen immer an Himmelfahrt zum beten trafen.
Das Naturschutzgebiet Berghauser Matten wurde 1996 eingerichtet und gehört zum Markgräfler Hügelland. Es besteht aus Streuobstwiesen, Feuchtgebieten und Halbtrockenrasen. Seltene Tiere und Pflanzen sind hier zu finden. Wir fanden erstmal nur ein paar Herbstzeitlose und noch mehr Pilze.

Aber auch einen trüben Blick zum Staufener Burgberg konnten wir erhaschen, als wir auf dem Weg hinab ins Tal waren.


Unten ging es wieder in einen Wald hinein. Über breite Waldwege ging es weiter hinab. Auch hier wieder unzählige Pilze. Und wir allein auf weiter Flur. Hier unten im Wald waren wir echt total alleine unterwegs.


An einer Stelle mussten wir die Route abändern. Denn der geplante Weg war zum Schutz der Waldbewohner für Wanderer gesperrt. Sowas sieht man auf Wanderkarten halt vorher nicht. Es gab aber einen parallel führenden Weg, den wir alternativ eingeschlagen haben. Dort kamen wir an einem halb trockenen Bach entlang und entdeckten ein paar Marienkäfer in einem seltsamen Gewächs, dass wir auch noch nie zuvor gesehen hatten. Spätere Recherche ergab, dass es sich bei der Pflanze um einen riesen Schachtelhalm handelt. Der ist auf der Nordhalbkugel scheinbar weit verbreitet. Uns war er zuvor halt nicht so wirklich begegnet oder aufgefallen.
Das wir den ursprünglich geplanten weg wegen der Sperrung nicht gehen konnten, war am Ende sogar ein Glücksfall, denn der Pfad, den wir eigentlich gehen wollten und den man gelegentlich vom parallelen Weg aus sehen konnte, war total zugewuchert und kaum begehbar.
 
Am Ende des breiten Waldweges ging es dann über einen schmalen Pfad wieder hinauf. Am unteren Ende war der Pfad richtig toll und auch sehr gut begehbar.
Je höher wir kamen, desto matschiger wurde er. Ausgefahren von unzähligen Mountainbikern. Die letzten 200 Meter ließen sich kaum noch gescheit laufen. Der Schlamm war rutschig und zäh zugleich. Wenn man keinen festen Stand fand, rutschte man gleich weg. Fand man einen festen Stand, bekam man die Schuhe kaum noch aus dem Schmodder gezogen. Es war ätzend.
Und so kam es, wie es kommen musste. Der Liebste wurde plötzlich richtig übellaunig. Schimpfte auf das Wetter, die blöden Mountainbiker und mich, weil ich "Dorfkind" zügiger auf dem Schmodder vorankam als er - das "Stadtkind" :-/ Als wir oben endlich wieder auf den breiten und trockenen Weg trafen, haben wir gleich die Bank in Sichtweite besetzt und unsere Rast eingelegt. Denn wir hatten schon mehr als die Hälfte der Tour geschafft und bisher keine einzige Rastmöglichkeit entdeckt.
An Helmut's Ruh haben wir unser belegtes Brötchen verdrückt und die verschlammten Füße hochgelegt, bevor es weiter ging. Wieder hinauf auf den Schönberg.
Wir kamen an der Stelle raus, wo wir kurz zuvor das Naturschutzgebiet verlassen hatten und betraten es wieder, etwas weiter unten an der Straße.
Über einen herrlichen Wiesenweg, ging es durch die Streuobstwiesen weiter hinauf. Endlich bekamen wir auch etwas Sonne ab. Unten im Wald schaffte sie es ja nicht durch die Bäume.

Immer weiter ging es hinauf. Bis kurz unterhalb der Schneeburg wanderten wir. Da wir im Zoom der Kamera aber schon sehen konnten, dass da oben die Hölle los war, haben wir auf einen Besuch der Ruine verzichtet und sind unterhalb der Burg weiter gewandert.
Bevor es wieder hinab Richtung Freiburg ging, hatten wir nochmal einen richtig tollen Blick auf die Stadt. Aber dann traten wir den Abstieg an. Die Tour war fast geschafft - und wir auch ;-)
Am Mösleschacht vorbei - einer alten Eisenerzgrube - ging es hinab in den Stadtteil St. Georgen. Während wir unterwegs kaum einer Menschenseele begegneten, war hier eine kleine Völkerwanderung.
Und natürlich - wie wir auch - alle auf dem Rückweg. Zwischen den Gruppen zu bleiben, war echt anstrengend.
Am Schützenhaus vorbei führte uns der Weg dann am Rande von St. Georgen vorbei und wieder in den Stadtteil Vauban, wo wir an der Endhaltestelle wieder in die Straßenbahn stiegen.
Als wir daheim ankamen, wurde es schon dunkel. Der Rundweg hatte 18,5 km und wir haben etwas über 4 Stunden reine Gehzeit benötigt. Der Weg war schön. Aber auch sehr anstrengend. Ich glaube, es war bei weitem die längste Tour, die wir dieses Jahr gemacht haben.

4 Kommentare:

  1. Da seid ihr aber fleißig gewesen. Und schöne Bilder habt ihr gemacht. Im Moment bin ich so eingespannt das mir am We die Muse die Lust zum laufen fehlt. Der Garten und das Laub sag ich da nur ;)
    LG heidi

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    1. Ja, das Laub - unsere Straßenmeisterei kommt kaum mit dem Aufsaugen hinterher. Jetzt wo es wieder regenet entsteht auf den Gehwegen ein rutschiger Brei. Nicht so toll. Gartenarbeit ist definitiv auch Sport :-)

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  2. Ihr habt wieder eine wunderschöne Wanderung gemacht liebe Nicky, die Bilder sagen alles.
    Klasse und danke für's zeigen.
    Bei uns war es am WE sehr verregnet und ich hoffe in dieser Woche mehr zu laufen, dass ich die herbstlichen Tage genießen kann.
    Ich wünsche dir einen guten Start in die Woche.
    Lieben Gruß
    Christine

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  3. Momentan wachsen viele Pilze. Man hat viel zu schauen beim Wandern. Die Stadt im Nebel wirkt ein wenig mystisch.
    Wir gehen jetzt auch wieder regelmäßig im Wald laufen.
    Liebe Grüße von Ingrid, der Pfälzerin

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