Nachdem wir den kaputten Zeh nun mehrere Tage gepflegt und geschont hatten, entschied Schatz, dass es Zeit wäre, nun doch die 2. Etappe vom Kleinbahnwanderweg Medebach-Steinhelle zu begehen.
Mit der gekauften 4er Karte, auf der noch 2 Fahrten drauf waren, ging es nach Küstelberg, wo wir Etappe 1 beendeten.
Da unsere Wanderkarten alle spätestens in Niedersfeld geendet hätten und der Weg bis Küstelberg ja so super ausgeschildert war, haben wir vertrauensvoll die Wanderkarten daheim gelassen.
Aber schon in Küstelberg war es gar nicht so leicht, den richtigen weiteren Weg zu finden. Denn von dort, wo wir kamen führte der Weg über den Alten Pferdemarkt. Weitere Wegezeichen fanden wir aber erst in der Straße Zum Hufeisen.
Dort waren wir scheinbar richtig, denn es folgten weitere Wegezeichen. Wieso dann nicht vorher schonmal ein Wegweiser dort hin zeigte, sondern in die darüber liegende Straße, ist uns ein Rätsel.
Vom Hufeisen ging es gleich auf einem Feldweg weiter. Ein ganzes Stück, immer geradeaus.
Am Wegesrand schöne Blüten, Kühe, Landschaft und sogar wilden Hopfen haben wir gesehen.
Dann kam eine Wegekreuzung und der Wegweiser zeigte geradeaus. Ein kurzer Blick in die online Wanderkarte der Wander-App verriet: Geradeaus endet der Weg in einer Weide. Da wir nicht zurück wollten, denn da kamen wir ja her, blieb nur noch links abbiegen. Nach gut 200 m dann wieder ein Wanderzeichen. Wir sind richtig.
Über weitere Feld- und Wiesenwege ging es immer schön Richtung Hildfeld, das auch schon bald am Horizont auftauchte.
Blick auf Hildfeld |
Dann wieder eine Wegkreuzung. Wo geht's lang? Die online Wanderkarte war nicht hilfreich, weil da ja die einzelnen Wege nicht benannt sind. Rechts den schmalen "Dorfpfad" oder gerade aus den breiten Waldweg weiter? Kein Kleinbahnschild weit und breit. Getreu dem Motto, wenn nichts weiter da steht, geht's geradeaus weiter (hat ja bisher immer funktioniert!) liefen wir den breiten Weg weiter.
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Da hinten bei dem Haus hätten wir rauskommen sollen |
Beim ehem. Bahnhof Grönebach-Hildfeld dann auch wieder unsere Wegweiser und ein paar Infos zur alten Kleinbahnstrecke.
Links der Straße ging es über einen schmalen Weg weiter bis zum Hillebachsee bei Niedersfeld.
Dort konnten wir einem Wasserski-Fan beim "surfen" zusehen. Der war echt gut und hat sich lange auf dem Brett gehalten.
In Niedersfeld war die Beschilderung dann auch wieder recht gut. Aber da geht es halt die ganze Zeit entlang der Hauptstraße entlang und vorbei an der alten Posthalterei, wo in früher Vorzeit mal die Postkutschen hielten.
Hinter Niedersfeld geht es auf einem Radweg weiter. An der Vogelstange haben wir kurz Pause gemacht und sind dann weiter gewandert.
Wir hatten die Ruhr immer zur Rechten. Hier steckt sie noch in den Kinderschuhen und ist flach und schmal. Kein Vergleich zu dem riesigen Fluss, den man im Ruhrgebiet kennt.
Der Ruhrtalradweg - der auch der Kleinbahnwanderweg ist - scheint ein Paradies für Schmetterlinge zu sein. Jedenfalls haben wir so einige der bunten Flattermänner vor die Linse bekommen.
Einmal mussten wir die B480 überqueren und ab jetzt hatten wir bis zum Ende fast nur noch Asphalt unter den Füßen. Der Radweg führt parallel zur Bundesstraße erstmal nach Wiemeringhausen hinein.
Dort findet sich auch heute noch der ehem. Güterbahnhof der Kleinbahn Medebach-Steinhelle.
Bald schon lassen wir das Dörfchen Wiemeringhausen hinter uns. Sehr lange laufen wir nicht, bis wir schon den nächsten Ort in der Ferne ausmachen können. Assinghausen voraus!
Assinghausen ist das "Rosendorf". Viele Rosen haben wir allerdings nicht gesehen. Vielleicht haben sie die lange Hitze nicht gut verkraftet. Nur hier und da blüht es.
Der Weg führt uns am Grimme-Denkmal vorbei. Der Herr Grimme ist ein sauerländer Dichter und wurde 1827 hier in Assinghausen geboren.
Wir kommen an vielen Fachwerkhäuschen vorbei und finden einen alten Eiskeller, in dem früher das Bier kalt gehalten wurde.
Hinter Assinghausen ging es dann wieder auf den Ruhrtalradweg, der uns bis zur Steinhelle brachte. Weitere Kühe und Schafe am Wegesrand. Es ging zum Glück auf der schattigen Seite vom Berg weiter, denn inzwischen war es sogar hier ordentlich warm geworden.
Blick zurück ins Ruhrtal |
Dann, ganz sang und klanglos, eine große Infotafel wie wir sie schon am Anfang in Medebach entdeckten. Hier ist das Ende des Kleinbahn-Wanderwegs.
Das fanden wir etwas enttäuschend. So mitten im Nichts, direkt an der Landstraße. Es ging nichtmal bis zum ehem. Bahnhof Steinhelle weiter. Echt doof. Aber was will man machen.
ehem. Bahnhof Steinhelle von oben gesehen |
Unter der neuen Umgehungsstraße hindurch ging es zum kleinen Stausee am Ortseingang von Olsberg.
Der war total versifft mit Algen, sah gar nicht schön aus. Aber die vielen Wasservögel schien es zu gefallen :-)
Um den See herum ging es an die Straße. Der Bus war gerade weg und an der Haltestelle gab es keine Sitzmöglichkeit. Außerdem war dort pralle Sonne. Das war doof.
So wanderten wir noch ein Stückchen weiter, an diversen Kneipp-Figuren vorbei bis in die Ruhrstraße. Dort war eine weitere Haltestelle und eine Eisdiele.
Mit einem leckeren Eis vertrieben wir uns die Wartezeit auf den nächsten Bus, mit dem es dann zurück nach Medebach ging.
Am Ende des Tages hatten wir fast 22 km erwandert und dafür inkl. Pausen fast 6 Stunden gebraucht. Zuhause hatte Papa uns Essen vom örtlichen Metzger besorgt, das wir uns nur noch schnell warm machen mussten :-) Lecker war's - auch wenn ich vorab irgendwie überlesen hatte, dass da "grüne Pupsbällchen" dabei waren.
Schatz' Zeh hat die Wanderung auch recht gut überstanden. Trotzdem bleibt es die letzte in diesem Urlaub. Die nächsten Tage wird noch Fußschonung betrieben.