Am gestrigen Samstag waren wir das erste Mal seit einer gefühlten Ewigkeit - in Wirklichkeit waren es 3 Monate - wieder wandern. Ich wusste, dass es nach so langer Zeit anstrengend werden würde, aber das ich am Ende so kaputt sein würde, hätte ich nicht erwartet.
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Unsere Runde, Karte von Komoot |
Die Schlucht, so mitten in einem Wohngebiet, fasziniert uns immer wieder auf's Neue und daher nehmen wir den Weg hier durch auch immer wieder gerne :-)
Entlang des Altbachs geht es hinauf. Fast ganz oben kommt man am Waldspielplatz vorbei. Hier war noch viel Frost am Boden und im Schatten war es noch ziemlich kalt. Daher war kein einziges Kind zu sehen. Im Sommer ist hier die Hölle los :-) Aber wir freuen uns, dass der Platz von den Kindern so gut frequentiert wird und das das Spielen in der Natur doch so viel Freude macht :-)
Am oberen Ende der Altbachschlucht ist ein kleiner Parkplatz. Und genau auf der gegenüberliegenden Seite befand sich einst eine Kirche. Im Mittelalter noch sehr wichtig, fristete sie zuletzt ihr Dasein als Viehstall und dann als Steinbruch. Heute sieht man nichtmal mehr kleine Reste von ihr.
Der Weg hinauf zum Weißen Kreuz war super anstrengend. Zum Glück gab es viele Frühlingsboten am Wegesrand, die zum Bestaunen und damit zur kurzen Pausen einluden ;-)
Ich bin den Steinbruchweg definitiv schon besser hochgekommen. Aber irgendwann war auch dieser Anstieg geschafft.
Wir erreichten das Weiße Kreuz, Mahnmal für den Frieden, und machten ganz kurz Pause, um etwas zu trinken und die Aussicht zu genießen. Jetzt, wo die Bäume noch kahl sind, kann man recht viel erkennen. Im Sommer wird die schöne Sicht wieder völlig zugewachsen sein.
Wir hatten den Blick auf Freiburg, das Rheintal und auf die schneebedeckten Vogesen. So weit konnten wir von hier schon lange nicht mehr sehen.
Aber dann ging es vom Kreuz auch schon weiter. Nur ein paar hundert Meter weiter ist die Ladstatt. Dort kommen viele Wanderwege zusammen und wir suchten uns einen passenden für uns heraus.
Wir folgten von der Ladstatt aus der gelben Raute erstmal grob Richtung Wildtal, was ein Ortsteil von Gundelfingen ist. Die Mischwälder sind alle noch sehr braun-grau. Das wird sich aber bald ändern und alles wird wieder grün sein.
Als wir aus dem Wald heraus kamen, waren wir schon oben bei den Reutebachhöfen. Von dort hatten wir einen tollen Blick hinüber nach Vörstetten.
Oberhalb der Reutebachhöfe sahen wir die Windräder vom Rosskopf. Bis da hinauf führte uns der Weg gestern aber nicht. Die Reutebachhöfe zu erreichen, war schon anstrengend genug.
Hier oben konnten wir noch dicken Frost in den Schatten entdecken, während 20 cm weiter die Sonne auf den Boden schien.
Die gelbe Raute führte uns direkt am höchsten der Reutebachhöfe vorbei. Dort grasten sehr haarige Rinder direkt vor dem Haus. Die haben bestimmt nicht gefroren am Morgen.
Inzwischen war es aber so warm, dass wir die Jacken offen getragen haben. Von ganz oben hatten wir dann auch wieder eine herrliche Aussicht hinüber zum Kaiserstuhl.
Auch das Industriegebiet Nord konnte man zwischen den Bäumen hindurch gut erkennen.
Schon bald sahen wir die ersten Wegweiser zur Zähringer Burgruine. Aber auch dort führte uns der Weg gestern nur weitläufig vorbei.
Wir folgten der Beschilderung "Schlosshäuser" von Süd nach Nord und kamen dann oberhalb vom Waldbrunner Hof wieder heraus.
Den Hof haben wir überquert und mussten dabei aufpassen, nicht von dem jungen Mann mit dem Trecker überfahren zu werden. Vom Hof aus konnten wir dann schon die Straße sehen, die sich ins Tal hinab wand. Dieser mussten wir bis ganz nach unten folgen. Das längste Stück Asphalt auf unserer Wanderung.
Beim Waldbrunner Hof steht eine kleine Kapelle, die Teil des Gundelfinger Kulturpfads ist.
Und dann ging es die Straße hinab, bis wir ganz unten den Flammhof erreichten.
Von der Straße aus konnten wir einen riesigen Krähenschwarm beobachten, der über den Wiesen und Feldern seine Kreise zog. Und auch der schneebedeckte Gipfel des Kandels war kurz zu sehen.
Unten an der Talstraße erreichten wir schließlich den Flammhof und der Wegweiser führte uns direkt hinter diesem Hof wieder auf einen Feldweg.
Und hinauf. Von hier oben hatten wir einen schönen Blick zurück zum Rosskopf und in die Rheinebene.
Das nächste Ziel, das wir uns gesetzt hatten war das Leheneck oberhalb von Wildtal. Dort waren wir schon länger nicht mehr und da oben gibt es so gut wie keinen Schatten. Nach der langen "Trübnis" mit Nebel oder Wolken wollten wir Sonne tanken.
Wir fanden eine Bank, auf der wir uns niederließen. Die war allerdings noch gute 200 m vom Leheneck entfernt. Dafür hatten wir die Sonne von vorne und einen tollen Blick auf Wildtal und Gundelfingen.
Hier haben wir lange gesessen, was getrunken und den mitgebrachten Müsliriegel verputzt. Wir ließen uns die Sonne auf den Pelz brennen, bis es uns in Jacken und Pullovern tatsächlich zu warm wurde und wir den halbschattigen Wald ansteuerten.
Blick von der Pausenbank |
Leheneck |
Und dann hab ich sehr oft gedacht, ich wäre verrückt. Ich sah es bereits im Wald an der Ladstatt immer mal wieder flattern. Ein Vogel? Nein, zu klein. Schmetterlinge! Aber wir haben doch erst Mitte Februar. Da gibt es doch noch keine Schmetterlinge. Und doch. Es waren tatsächlich die ersten Schmetterlinge unterwegs. Im Wald sahen wir Zitronenfalter. Herrlich gelbe Zappelphillippe, die sich nicht einmal niederließen. Aber auf dem Wildtaler Rebberg hatten wir dann gleich zweimal Glück.
Unglaublich. Man könnte meinen, wir hätten schon April. Für die Flattermänner hoffe ich, dass es nicht mehr zu arg kalt wird. Den Rebberg wanderten wir noch hinab und erreichten den Ortsrand von Wildtal.
Am Obermattenbad vorbei kamen wir zum Ortsrand von Gundelfingen. Dort fanden wir dieses interessante Schild an einer kleinen Holzbrücke ;-)
In Gundelfingen waren schon Straßensperren für heute vorbereitet, denn dort findet heute bereits der Fasnetumzug statt. Gestern liefen wir an den Gittern einfach vorbei und machten uns auf den Weg zurück zur Reutebachgasse - unserem Startpunkt.
Auch der Mond stand am strahlend blauen Himmel und wollte etwas Sonne tanken ;-) Insgesamt waren wir 4 Stunden unterwegs (3 Stunden reine Gehzeit). Dabei haben wir 13 km zurückgelegt und einige Höhenmeter erklommen. Es wird definitiv Frühling in Freiburg! Das freut uns. Aber die Kondition ist weg und muss jetzt langsam wieder aufgebaut werden.
Heute fühle ich mich nicht mehr ganz so schlimm wie gestern. Denn gestern hätte ich abends gerne ein Paar neue Beine gehabt :-D
Das Wetter ist heute genauso schön wie gestern. Daher geht es gleich wieder raus in die Sonne :-)
Das Wetter war wirklich mega schön, das ihr da los gelaufen seid. Kann ich so gut verstehen. Und Du hast wirklich klasse Bilder mitgebracht. Ich bin wirklich ganz begeistert. Einfach schön :))
AntwortenLöschenWir waren heute auch unterwegs. Allerdings keine 13 km . Na vielleicht beim nächsten mal ;)
LG heidi
Liebe Nicky,
AntwortenLöschenwow, ich bewundere Euch um Eure Ausflüge und finde es ganz klasse, dass Ihr auf Schusters Rappen die Gegend erkundet. Ich bin da ja eher der Ausflugsspaziergänger, gerne mal eine Stunde und am liebsten da, wo ich was sehen kann. Das war schon als Kind so, ich habe es gehasst durch die Natur laufen zu müssen. Inzwischen ist es besser geworden aber wandern wird sicher nicht mehr mein liebstes Hobby.
Liebe Grüße, Burgi
Ich hätte mir vor 12 Jahren auch nie träumen lassen, dass wandern mal mein liebstes Hobby wird :-D Aber es ist für uns ein toller Ausgleich zum oft stressigen Alltag und bei mir auch zum vielen sitzen im Büro.
LöschenDas war eine tolle Wanderung! Eure Landschaft ist schön und der Ausblick auf die mit Schnee bedeckten Berge ist phänomenal. Sich so richtig auszupowern und viel frische Luft zu tanken macht müde, aber glücklich.
AntwortenLöschenIch wünsche Dir nach dem schönen Wochenende eine gute Woche.
Liebe Grüße von Ingrid, der Pfälzerin
Den Lese- und Schaugenuss habe ich mir für heute abend aufgehoben. Die Schlucht ist wirklich was Besonderes - und hoffentlich kommt kein Frost mehr, dass nicht die ganzen vorwitzigen Frühstart-Pflänzchen erfrieren. Ich wundere mich, dass es bei euch auch noch so graubraun ist - war das nicht sonst anders? Aber vielleicht wart ihr hier in einer mehr laubwaldgeprägten Gegend unterwegs. Die heimeligen Schwarzwaldhöfe mit ihren heruntergezogenen Dächern sind doch immer wieder schön anzuschauen. Im Autoradio hörte ich heute nachmittag: bei Freiburg wurden über Mittag 20 Grad erreicht - krass.
AntwortenLöschenSo graubraun ist es hier eigentlich auch immer. Vielleicht kommen dir die Wälder von "innen" grüner vor, weil viele Bäume mit immergrünem Efeu umwachsen sind. Aber von "außen" sieht es hier überall so aus. Und ja, hier war es die letzen 3 Tage sommerlich warm :-D
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