[Dieser Post enthält Produkt-/Firmennennungen Werbung, die ohne Auftrag, ohne Sponsoring und ohne Bezahlung erfolgt] Am Sonntag konnten wir wieder eine Tour von unserem
Wander-Wunschzettel streichen. Und zwar den Breisgauer Vierburgenweg. Am Sonntag absolvierten wir die zweite und damit letzte Etappe des wirklich schönen Weges :-) Es war die erste Wanderung, nach Schatz' Nagelbettentzündung - und der Zeh hat sich am Ende nicht beschwert :-D Er scheint vollständig abgeheilt zu sein. Weiteren Wanderungen steht somit wohl nichts mehr im Wege.
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Etappe 2 (Karte von der Komoot App) |
Weil es am Sonntag so heiß werden sollte, sind wir schon früh aufgestanden, haben uns in kurze Hose und T-Shirt geworfen, waren so gestylt noch im Wahllokal und sind von dort dann mit der Straßenbahn zum Hauptbahnhof gefahren. Von da nahmen wir den Regionalexpress bis nach Emmendingen.
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Marktplatz und Rathaus Emmendingen |
Die erste Etappe endete ja in Emmendingen am Bahnhof. Von dort liefen wir am Sonntag dann auch wieder los. Aber zuerst präparierten wir unsere nackten Beine mit dem zuvor gekauften Anti-Zecken Zeugs. Riecht ja nicht so lecker - und klebt ganz schön. Nicht sehr umweltbewusst, aber immerhin kostenfrei, wuschen wir uns die Hände am Brunnen auf dem Marktplatz (ist eh kein Trinkwasser). Es ging erstmal den gleichen Weg zurück, den wir vor 4 Wochen gekommen waren. Über den Schlossplatz, am Stadtgarten und am Bergfriedhof vorbei bis zur "gebrannten Eiche". Dort waren wir dann wieder auf dem Vierburgenweg und nur noch 500 m vom Eichbergturm entfernt :-D
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Emmendinger Stadttor |
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Emmendinger Schlossplatz |
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Stadtgarten Emmendingen |
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Weg entlang des Bergfriedhofs |
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Gebrannte Eiche |
Der Aufstieg bis hierher war schon recht anstrengend. Ich kam ordentlich ins Schwitzen und hab gemerkt, dass wir jetzt 4 Wochen nicht gewandert sind.
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Historischer Grenzstein von 1759 |
Der Turm ist der höchste Aussichtsturm von Baden-Württemberg (
laut Wikipedia). Laut Tafel am Turm und dessen Homepage ist es der höchste Aussichtsturm Deutschlands. Was jetzt genau stimmt, weiß ich leider auch nicht. Jedenfalls ist der Turm wirklich verdammt hoch :-D Trotzdem hab ich mich die vermalledeite Wendeltreppe mit ihren 240 Stufen hinaufgewagt.
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Eichbergturm |
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Eichbergturm |
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Blick vom Eichbergturm zum Rosskopf |
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Blick vom Eichbergturm zur Ruine Hochburg (Bildmitte) |
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Blick vom Eichbergturm zum Kaiserstuhl |
Oben angekommen war mir total schwindelig und ich musste mich erstmal setzen. Wenn Schatz nicht noch schlimmere Höhenangst hätte als ich (die Konfrontationstherapie trägt doch ein paar kleine Früchte), hätten wir da oben schön Pause machen können. Denn es gibt dort richtig tolle Bänke :-) Egal. Ich war oben, ich hab die grandiose Aussicht genossen, im Dunst das Freiburger Münster ausgemacht, die Burg Lichteneck entdeckt - die ja die erste Burg auf dem Vierburgenweg war - und sogar die Hochburg gesehen - Burg Nr. 3 auf dem Vierburgenweg - zu der wir ja auf dem Weg waren.
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Blick zur Riegeler Brauerei |
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Blick zur Ruine Lichteneck in Hecklingen |
Ab dem Eichbergturm war der Weg eine ganze Weile total entspannt zu laufen. Von Emmendingen zur Hochburg sind wir schon 2-3 Mal gelaufen. Aber, Überraschung! Kurz nach dem Turm ging es für uns in eine völlig andere Richtung weiter, als wir sie bisher immer gelaufen sind.
So kamen wir zwar nicht an der landschaftlich schönen Streuobstwiese vorbei, dafür hatten wir aber einen schattigen Waldweg, der uns zur Hochburg brachte. Wir erreichten das Hofgut Hochburg (unterhalb der Burg gelegen) aus einer anderen Richtung, überquerten den Hof und kamen dann zum Besucherparkplatz der Hochburg. Der ist ziemlich klein und war schon sehr überfüllt.
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Die Hochburg ist schon in der Ferne zu sehen |
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Blick über die Felder zum Freiburger Münster (im Dunst) |
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Hofgut Hochburg |
Die Burg ist in den letzten Jahren zu einem Besuchermagnet geworden. Das dort teilweise geparkt wird wie die Wildsäue stand sogar schon in der Zeitung :-D Vom Hofgut bzw. Parkplatz sind es noch knapp 1.000 m bis hinauf zur Burg.
Der Weg ist asphaltiert und windet sich den Hügel hinauf. Oben angekommen wurde gerade eine Bank im Schatten frei. Dort haben wir dann unsere Pause eingelegt. Immerhin war dort auch gut die Hälfte des Weges geschafft.
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Blick zurück zum Eichbergturm |
Ordentlich ausgeruht haben wir uns dann an die Besichtigung der Burganlage gemacht. Sie ist die zweitgrößte Burganlage in Baden (gleich nach dem Heidelberger Schloss) und wir waren schon seit Jahren nicht mehr dort. Es war herrlich! Die Aussichten, die vielen alten Gemäuer. Sogar das kleine Burgmuseum hatte geöffnet (Eintritt frei) und wir haben uns dort die Fundstücke aus vergangenen Tagen angeschaut.
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Ruine Hochburg |
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Blick von der Hochburg |
Ein Eis hab ich mir dort dann auch noch gegönnt - es war mittlerweise ordentlich warm geworden. Das Wechselgeld landete gegenüber der Kasse im Spendenkistchen :-)
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Treppe hinab ins Burgmuseum |
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Das winzige Burgmuseum |
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Lecker Eis :-) |
Leider verschandelten ein paar weiße Lieferwagen vom Cateringservice die historischen Anblicke. Auf der Hochburg wurde für eine Hochzeitsgesellschaft eingedeckt. Gut, dass wir frühzeitig dort waren. Es war eh schon recht voll dort oben. Mit einer Party-Meute wäre es bestimmt noch voller geworden.
Nachdem ich mein Eis verputzt hatte, haben wir uns auf den Wanderweg zurück begeben und standen plötzlich vor einem dunklen Loch - dem "Sexauer Aufstieg". Eine Treppe führte hinab in die Tiefe, ins Dunkle - und der Wegweiser zeigte dort hinab. Also, abwärts.
Unten kamen wir in eine Art Gewölbe an, wie ein kleiner Tunnel und am Ende des Tunnels war Licht ;-D Als wir von der kühlen "Höhle" wieder in die brutzelnde Sonne traten, standen wir direkt auf dem Weinberg unterhalb der Burg.
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Baby-Weintrauben |
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Ein letzter Blick zurück zur Hochburg |
Wir folgten der gelben Raute weiter nach Sexau. Über einen schattigen Weg ging es immer weiter hinab, dem Dorf entgegen. Rechterhand der Wald, der kühlte, linker Hand ein toller Blick ins Tal.
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Blick auf Sexau |
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Der Weg nach Sexau |
In Sexau angekommen waren es noch knapp 5 km bis zu unserem Ziel - die Waldkircher Kastelburg. Aber die letzten 4 km hatten es wahrlich in sich.
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Brunnen in Sexau |
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Kirche in Sexau |
Denn von nun an liefen wir ca. 3 km über aufgeheizten Asphalt, kein Fitzelchen Schatten weit und breit. Außerdem war an einer Stelle die Wegmarkierung etwas verwirrend angebracht. Wenn man an die Kreuzung kommt, wo es zum Friedhof geht - NICHT Richtung Friedhof laufen, sondern der Straße weiter folgen ;-)
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der ewig lange Asphaltweg zum Wald |
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endlich im Wald |
Es war so heiß! Diese 3 km durch Sexau fühlten sich an wie 10 km. Der nahe, kühle Wald kam nur im Schneckentempo näher. Und als wir ihn endlich erreichten der nächste Schreck - es ging verdammt steil hinauf.
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der super steile Hohlweg |
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Hindernisparcours auf dem steilen Stück |
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Historischer Grenzstein mit badener Wappen |
Im Schatten zwar, aber es war das steilste Stück Weg auf dem gesamten Vierburgenweg! Es waren nur etwa 600 m, aber ich war kurz vorm Zusammenklappen. Vorher die 3 km in unerträglicher Hitze und nun das?! Hölle, wieso tat ich mir das an? Aber es nützt ja alles nichts. Irgendwie rauf. Natürlich war auf den 600 m keine einzige Bank. Die fanden wir erst, als wir oben ankamen. Leider auch ein Platz an der Sonne, aber das war mir grad egal. Ich musste erstmal sitzen und meinen Kreislauf zur Ruhe bringen. Der hatte nämlich angefangen, Probleme zu machen. Also saßen wir da, ich hab einen Holzstamm als Fußbänkchen benutzt, hab Wasser getrunken und einfach 10 Minuten nichts getan. Dann ging es zum Glück wieder :-)
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der Blick ins Kohlenbachtal |
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der Weg zur Kastelburg |
Wo die Bank war, war oben. Wir hielten auf den nächsten Waldrand zu. Der war nicht weit entfernt. Noch ein kleines Stück bis zur Kastelburg. Der Weg ging nur noch sehr leicht bergan. Man hat es kaum gespürt. Und plötzlich blitze rechts durch die Bäume der Bergfried hindurch. Bald hätten wir es geschafft.
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erster Blick auf die Kastelburg |
Über breite und schmale Wege ging es noch ein paar Minuten durch den schattigen Wald und dann sah man eine Holzhütte durch die Bäume. Ich fragte Schatz, der vor mir lief, "sind wir da?" und er bejahte. Hallelujah!
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Kastelburg |
Schon von weitem hörten wir Musik und dachten schon, auf der Kastelburg seien auch irgendwelche Festivitäten im Gange. Aber dort oben waren nur eine Hand voll Menschen. Auch die Kastelburg haben wir ausgiebig angeschaut. Aber die Besteigung des Bergfrieds hab ich mir geschenkt. Ich war zweimal oben. Beide Male habe ich es kaum wieder hinunter geschafft. Ich weiß nicht, wieso mir ausgerechnet DIESE Treppe so zusetzt. Vielleicht weil sie so steil und breit ist und man sich nicht gut festhalten kann?
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Blick von der Kastelburg auf Waldkirch, der Kandel im Hintergrund |
Jedenfalls ist die Aussicht vom Turm nicht wesentlich besser als vom oberen Burghof. Und die Sicht war spitze! Wir haben Waldkirch von oben gesehen - und dort unten auch die Quelle der Musik ausgemacht.
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Bühne in der Waldkircher Stadtmitte |
Wir haben den Kandel gesehen und den großen Kandelfelsen. Wir konnten fast bis nach Freiburg über das Elztal hinweg sehen.
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Kandel und großer Kandelfelsen (rechter Bildrand) |
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Irgendwo da drüben ist die Ruine Schwarzenberg |
Nur die zweite Waldkircher Burgruine haben wir nicht entdeckt. Von der Schwarzenburg ist nicht mehr viel übrig und sie liegt sehr versteckt im dichten Wald. Dort oben waren wir auch schonmal und man hat auch von dort einen tollen Blick. Aber der 5 km Aufstieg ist echt nicht ohne! Wir haben die Suche bald aufgegeben. Aber irgendwo im gegenüberliegenden Wald musste sie sein.
Ganz langsam haben wir uns über den Ritterwanderweg hinab nach Waldkirch begeben. Ziel war der Bahnhof (S-Bahn), der direkt unterhalb der Burg liegt. Mittlerweile waren uns die Beine schwer und die Füße müde. Die letzten 1,5 km schafften wir dann aber auch noch.
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Ritterwanderweg nach Waldkirch |
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Holunderblüten |
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Einer von vielen Rittern auf dem Ritterwanderweg |
Am Bahnhof angekommen mussten wir 20 Minuten auf die nächste S-Bahn warten. Und der Bahnsteig wurde immer voller. Klar, immerhin hatten wir inzwischen rausgefunden, dass sowohl Heimattage als auch verkaufsoffener Sonntag in Waldkirch waren. Kein Wunder, dass es so voll war. Aber noch 20 Minuten am Bahnsteig stehen kam gar nicht in Frage. Das hätten meine Beine nicht mehr geschafft. Da aber alle Sitzplätze schon von Senioren belegt waren, blieb mir nichts anderes übrig, als mich einfach auf den Bahnsteig zu setzen.
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Bahnhof Waldkirch mit Kastelburg oben drüber (links zwischen den Bäumen) |
Die S-Bahn fuhr etwas früher ein und ich raffte mich wieder auf. Die ersten Schritte waren eine Katastrophe - total steife Muskeln! Und die Bahn fuhr auch noch sehr weit vor. Also wackelten wir dem letzten Waggon hinterher und natürlich waren die Scharen von Menschen, die nur auf dem Stadtfest gebummelt hatten, viel schneller als wir. Wir hatten schon Angst, im Zug auch noch bis nach Hause stehen zu müssen, aber wir hatten Glück. Eine Frau, die mit ihrem Fahrrad 4 Klappsitze blockierte stieg zwei Haltestellen später aus und wir haben uns gleich zwei der vier Plätze geschnappt :-D Endlich bequem sitzen! Wenn auch nur für 10 Minuten - dann mussten wir ja schon wieder aussteigen.
Fazit vom Breisgauer Vierburgenweg: Alle Burgen waren super schön. Leider waren nur drei von vier Burgen auch zugänglich. Zwei der Burgen (Hochburg und Kastelburg) kannten wir schon früher. Die anderen zwei Burgen (Lichteneck und Landeck) waren für uns neu. Lediglich die Burg Lichteneck in Hecklingen war im Privatbesitz und nicht zugänglich, was wirklich schade war. In zwei Etappen ist die Strecke gut zu bewältigen. Beide Etappen haben - inkl. Zu- und Abwegen - ca. 18 km. Unterwegs gibt es genug Bänke und Einkehrmöglichkeiten. Uns hat der Weg sehr gut gefallen :-) Auch die ganzen Etappen Starts und Ziele waren mit den öffentlichen Verkehrsmitteln sehr gut erreichbar. Wir können den Weg definitiv weiterempfehlen :-)
Ups ;-) Ich dachte, ich schau mal kurz vor dem Schlafengehen hier noch nach einem Beitrag, fing auch an zu lesen und merkte dann: ooiijoii das ist ganz schön viel, das muss ich auf morgen verschieben! Ich war gestern auch, allerdings natürlich kürzer als ihr mit meinen Wehwehchen, wer weiß, wann ich meinen bEricht schreibe...hattet ihr auch so megaviele fliegende Ameisen an den Waldrändern??? Bei uns Tausende, ohne Übertreibung...habt ihr bei euch gelesen, das jetzt am Samstag (5.5.) ein 82jähriger Rentner mit so einem selbstfahrenden Rollstuhl versucht hat, einen premiumwanderweg zu "fahren"? Verrücktes Unterfangen - und endete leider tödlich für ihn: https://www.sr.de/sr/home/nachrichten/panorama/wanderer_verunglueckt_premiumwanderweg_lebach100.html - ich musste spontan an meinen verstorbenen Vater denken, er hatte auch so eine unrealistische Selbsteinschätzung, als er auf die 90 zuging: er konnte nur noch mit Rollator laufen, wollte aber eine Flugreise zum Macchu Picchu buchen...
AntwortenLöschenNein, fliegende Ameisen haben wir keine einzige gesehen. Und nein, von diesem Wanderer haben wir auch nichts mitbekommen. SchwieMu hat ja auch so einen elektrischen Rollstuhl. Die Dinger sind alles andere als geländetauglich! Und der Akku reicht auf asphaltierten wegen für max. 5 km (bei ihrem Modell). Auf was für Ideen manche Menschen so kommen?! Wahnsinn. Mit Rollator nach Macchu Picchu?! Echt? Auch "verrückt" :-D
AntwortenLöschenAnti-Zecken-Zeug - danke fürs Erinnern...und geimpft bin ich auch immer noch nicht...eigentlich dumm...aber jetzt les ich mal weiter: der Turm ist super! Der hätte mich magisch angezogen, die Stufen haben es aber auch in sich und da kann man wohl den Drehwurm kriegen. Der Blick: sagenhaft. Glückliche Hühner in einer Wiese, dass es das noch gibt! Die burg war ja wohl mal gewaltig, und ja die Hitze war beträchtlich an diesem Tag, ich hab mich permanent mit LSF 50 einreiben müssen, sonst werf ich Blasen. Das Kohlenbachtal ist ja mal schön, so sanft gewellt, man denkt spontan an ...Neuseeland? Auenland? In der Nähe von Waldkirch war ich zur Mutter-Kind-Kur, es war aber schrecklich...nicht Waldkirch, aber die Kur...toller Weg und bei dem Prachtwetter doppelt schön!
AntwortenLöschenDer Turm ist, obwohl er so hoch ist, für meine Höhenangst kaum ein Problem. Denn er hat 3 "Zwischenetagen". Ich hab also immer gezählt: 1, 2, 3 und die nächste bin ich oben ;-D Sowas hilft mir psychisch ungemein - auch wenn es albern klingt. Ich hab von oben und auch bei den Burgen ein paar Videos gemacht. Die hab ich aber nicht veröffentlicht, weil ich so einen blöden Fleck auf der Linse hatte. Bei den Bildern ist er mir nie aufgefallen, aber bei den Videos war er als "blinder Punkt" fast in der Mitte zu sehen. Und das war echt blöd :-( Inzwischen ist die Linse geputzt :-D
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