Dienstag, 15. Februar 2022

Von Waldkirch nach Freiburg

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Am 12. Februar haben wir nach 4 Monaten endlich mal wieder eine richtige Wanderung gemacht. Es war die erste in 2022 und gleichzeitig die erste, mit unseren neuen Trekkingschuhen.

Die Trekkingschuhe hatten wir Ende Januar gekauft und danach immer stundenweise in der Wohnung getragen. Falls was gewesen wäre, hätten wir sie so doch noch zurückbringen bzw. umtauschen können. Aber es schien alles zu passen. Daher wurde es Zeit, sie endlich draußen zu testen. Immerhin sollen sie uns ja nach der Zeitumstellung auf dem Rheinauenweg weiter begleiten.
Unsere Wanderung, Karte von Komoot
Wir haben ausgeschlafen und sind gegen 12:30 Uhr mit der S-Bahn nach Waldkirch gefahren. Die Fahrt dauert nur rund 15 Minuten.
Vom Waldkircher Bahnhof aus, sind wir dann losgewandert. Immer Richtung Süden. Denn Ziel war es, bis nach Hause zu laufen :-)
Die Elz in Waldkirch
Wir hatten zum Einlaufen der neuen Schuhe extra diese Tour gewählt. Denn sie ist lang und vom Gelände her dem Rheinauenweg nicht unähnlich. Allerdings gibt es hier regelmäßig Orte mit Bahnhof, an denen wir jederzeit die Tour hätten abbrechen können, für den Fall, dass wir uns  in den neuen Tretern eine Blase gelaufen hätten :-)
Vom Bahnhof aus, überqueren wir die Elz über die Adenauer-Brücke. Wenn man hier den Blick zurückschweifen lässt, sieht man oberhalb vom Bahnhof die Kastelburg thronen.
 
Wir folgen nun der Elz stromabwärts. Es war kalt gewesen in der Nacht. An den Stellen, an denen die Sonne noch nicht hingekommen war, fanden wir immer noch dicken Reif. An anderen Stellen die ersten Schneeglöckchen und Weidenkätzchen.
Solange wir im Siedlungsgebiet am Fluss unterwegs waren, konnten wir einige Wasservögel entdecken. Stockenten, Graureiher und sogar einen Gänsesäger. Weiter draußen in den Feldern, gab es dann nur noch Krähen.
 
Das Elzufer in Waldkirch bis nach Batzenhäusle ist wunderbar hergerichtet. Es gibt Bänke und einen schönen Spazierweg direkt am Ufer. Tafeln informieren über Flora und Fauna in und an der Elz.
Direkt an der Elz gelegen ist auch die Firma Mack Rides. Im beschaulichen Waldkirch findet sich einer der Weltmarktführer in der Entwicklung und dem Bau von Freizeitparkattaktionen (z.B. Achterbahnen). Coaster von hier stehen in den USA, Kanada, Australien, Russland, China und natürlich auch in diversen Freizeitparks in Europa.
Ein Stückchen Achterbahn
Wir folgen der Elz weiter, vorbei am Waldkircher Stadtteil Batzenhäusle und ein Stückchen parallel zur B294.

An einer Stelle müssen wir die Elz wieder überqueren und finden eine neue Fußgängerbrücke. Als wir das letzte Mal hier waren, gab es diese noch nicht und wir haben ewig gebraucht, um oben über die Straße zu kommen. Mit der neuen Brücke ist das queren ein Kinderspiel.
Auf dem Elzdamm geht es nun weiter. Bis auf Höhe vom Dorf Buchholz folgen wir dem Damm. Ein Blick zurück zeigt uns nochmal die Kastelburg. Bei Buchholz verlassen wir den Fluss kurzzeitig.
Buchholzer Erdbeeren
Wir kommen näher an Buchholz heran. Buchholz ist bekannt als Obstkorb der Region. Hierher bekommen wir im Sommer unser Beerenobst und so manche Äpfel. Im Winter hatten wir auch schon Feldsalat aus Buchholz.
Der Weg führt uns vorbei an den riesigen Erdbeerfeldern, die aktuell noch völlig langweilig und beerenlos vor sich hin dümpeln. Ein wenig müssen wir uns noch gedulden.
Wir erhaschen einen Blick auf die niedrigeren grün-braunen Schwarzwaldausläufer. Aber auch den Gipfel des Kandels können wir sehen. Da oben liegt jede Menge Schnee.
Der verschneite Kandel
Nach diesem kurzen Abstecher durch die Buchholzer Felder, gelangen wir wieder an die Elz. Lange folgen werden wir ihr aber nicht. Denn sie biegt bald nach rechts ab und fließt weiter Richtung Kaiserstuhl und Rhein.
Wir wählen den linken Weg und haben nach einigen hundert Metern schon den Ortsrand von Denzlingen erreicht.
Der Blick zurück offenbart die grünen Wiesen im Tal mit den Schwarzwaldausläufern und dem verschneiten Kandelgipfel.
Kurz vor dem Mauracher Hof, biegen wir nach rechts in den Wald ein. Hier geht es ein kurzes Stückchen bergauf.
Mauracher Hof


Oben angekommen befinden wir uns nun an der Ruine einer kleinen Kirche. Die Jahreszahl über dem Portal zeigt, dass diese kleine Kirche 1497 erbaut oder renoviert wurde.
Unterhalb der Kirchenruine befindet sich ein schöner Rastplatz mit Grillstelle. Wir sind ganz allein und platzieren uns in der Sonne. Hier lässt es sich trotz der nur 6 Grad Außentemperatur wirklich gut aushalten. Die Holzbänke sind so gut erwärmt, dass wir nichtmal die Iso-Sitzkissen auspacken müssen.
Neue Trekkingschuhe - jeden Cent wert!
Wir haben schon fast 13 km zürückgelegt. Zeit für eine Rast. Im Rucksack befindet sich ein belegtes Brötchen, was zu trinken und ein Salami-Snack. Wir lassen es uns gutgehen und genießen die Ruhe. Nur gelegentlich kommen andere Wanderer vorbei. Meist bleiben wir allein.

Die Schuhe sind der Hammer. Obwohl ich sie das erste Mal über einen langen Zeitraum und im Gelände anhabe, merke ich absolut gar nichts an den Füßen. Kein Ziehen, keine Druckstellen, kein Brennen. Wenn die Kondition die letzten 4 Monate nicht doch etwas gelitten hätte, hätte ich noch viel weiter laufen können. Aber so langsam werden die Beine schwer. Ich bin froh, dass wir schon etwas über die Hälfte der Tour geschafft haben. Auch Schatz ist mit seinen neuen Schuhen sehr zufrieden. An einen vorzeitigen Abbruch denkt keiner.
Wir wandern weiter durch den Wald und über den Mauracher Berg bei Denzlingen. In einer Ecke steht ein Gedenkstein, der an die gefallenen Männer vom Gesangverein erinnert.

Die Natur wird langsam grün. Überall finden sich die ersten Knospen. Hoffentlich kommt nicht doch nochmal ein Wintereinbruch.
Vom Mauracher Berg gelangen wir hinab an die Bahnhofstraße in Denzlingen. Dort ist das Ende des Industriegebiets. Da wir dort nicht durch laufen wollen, wandern wir unter den Bahngleisen hindurch wieder in die Felder.
Blick zum Kandel

Wir umrunden diesen Teil von Denzlingen und bleiben in den Feldern und Wiesen. Der Weg führt uns vorbei an einer Gärtnerei, einem Pferdehof und einem Weingut.


An den Rändern der Äcker stehen vertrocknete Sonnenblumen. Hier wimmelt es von kleinen Vögeln, die auf der Suche nach Nahrung immer wieder die vertrockneten Köpfe der Sonnenblumen anfliegen.
Auf den Äckern stehen Lauch, Wirsing und Grünkohl! Unglaublich... der Grünkohlverachtende Süddeutsche baut Grünkohl an. Aber erwerben kann ich ihn hier frisch so gut wie nie. Das ist echt gemein :-/
Wir lassen Denzlingen hinter uns und folgen dem Radweg durch die nächsten landwirtschaftlichen Flächen bis nach Gundelfingen. "Unser" Rosskopf, mit seinen Windrädern kommt in Sicht. Weit ist es nun nicht mehr bis nach Hause. An einer Stelle werden optisch zwei Windräder zu einem. Ein etwas seltsamer Anblick die sechs Rotorblätter :-D
 
Einer der Feldwege ist besonders breit. Viel zu breit, für einen schnöden Wirtschaftsweg. Wir spazieren über die alte B3! Diese wurde vor Jahrzehnten verlegt und vierspurig ausgebaut. Die alte Bundesstraße wurde zum Rad- und Spazierweg.
Ziegen in Freiburg-Zähringen
Auch Gundelfingen streifen wir nur am Rande. Inzwischen ist es nach 17 Uhr und es wird langsam etwas dunkler. Noch 3 km und wir sind Zuhause.

Diese Tour hatte rund 17 km. Wir waren 4,5 Stunden unterwegs, davon knapp über 3 Stunden reine Gehzeit.

Die Schuhe waren jeden Cent wert. Keiner von uns hat sich eine Blase gelaufen. Wenn nicht die schweren Beine gewesen wären, hätte ich locker noch 5-6 km geschafft. Die nächste Etappe vom Rheinauenweg hat 24 km. Wenn wir bis dahin noch etwas Kondition aufbauen, sollte die 3. Etappe also kein Problem werden :-)