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Am 7. November 2021 haben wir eine weitere kleine Tour aus dem Buch "Wanderungen für die Seele in und um Freiburg" gemacht. Dafür ging es mit dem Auto nach Glottertal.
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Unser Rundweg, Karte von Komoot
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Wir parkten am Rathaus, wo der Weg auch laut Buch losgehen sollte. Einmal über die Straße, über die Glotter, die dem Ort seinen Namen gibt und dann ein Stück Flussaufwärts am Uferweg entlang.
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Weiden, Glottertal und die Glotter
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Über die Kandelstraße und den Mattenbauerhof ging es hinauf. Direkt hinter dem Hof beginnt ein Waldstück. Hier wurde der Aufstieg ziemlich knackig und wir kamen schon bald ordentlich ins Schwitzen.
Eine Gruppe Nordic-Walker-Wanderer verfolgte uns. Sie schienen schneller zu sein als wir, daher blieben wir stehen, um sie passieren zu lassen. Denn deren Gesabbel und das Klickern der Stöcke ging uns schon bald ziemlich auf den Keks. Kurz nachdem die Gruppe uns überholt hatte, blieben die jedoch auch stehen! Die hatten noch eine Dame dabei, die sich ähnlich schwer tat wie ich und daher weit abgeschlagen hinterher schaufte. Na toll...wenn die Gruppe jedes Mal wartet, kommen wir ja nie weg von denen :-/
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Waldsofa mit Blick zum Kandel
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Hinter dem Wald kamen wir schließlich wieder in eine offenere Landschaft. Hier fand sich ein (leider zu feuchtes) Waldsofa am Rande des nächsten Waldes und ein herrlicher Blick zurück auf den Kandel - auf dem man den ersten Schnee dieses Winters durch die kahlen Bäume blitzen sah. Inzwischen hatten wir die Gruppe ein Stück vor uns, was uns deutlich lieber war, auch wenn sie nicht viel schneller voran kamen, als wir.
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Rinder, Schnee auf dem Kandel und ein schönes Wegekreuz
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Ein Stückchen ging es noch weiter hinauf. Dann hatten wir den ersten "Gipfel" dieser Runde erreicht. Direkt dort oben, führt der Weg erneut in den Wald hinein. Dort ist, hinter einer Weide, auch eine Weggabelung. Die Gruppe hatten wir zwischenzeitlich aus den Augen verloren, weil wir von der Landschaft etwas abgelenkt waren. Wir wussten also nicht, welchen Weg sie eingeschlagen hatten.
Wir nahmen den schmalen Pfad, der geradeaus weiter führte und folgten der Beschilderung immer Richtung Allmend - das ist ein kleiner Weiler in einem Seitenarm des Föhrentals.
Der schmale Pfad führte uns wieder bergab und ließ sich prima laufen. Am Wegesrand fanden wir sogar noch den ein oder anderen Pilz. Bei der ersten Pilzsichtung sagte ich noch zu Schatz: "Weißt du, was ich dieses Jahr noch gar nicht gesehen habe? Fliegenpilze!" Er bejahte und nur knapp 1 km weiter fanden wir dann einen Fliegenpilz :-D
Die Wandergruppe blieb verschwunden. Kurz vor dem Allmend wurde der Weg wieder etwas breiter. Er war mit einem Teppich als trockenen Blättern bedeckt und es raschelte bei jedem Schritt.
Im Allmend bogen wir auf die Teerstraße ein, folgten dieser nur ein kurzes Stück und überquerten dann den Allmendbach bei einem anderen Hof. Hinter dem Hof führte uns ein weicher Wiesenweg wieder leicht bergauf.
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Überquerung des Allmendbachs
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Von hier oben hatten wir dann die ersten tollen Weitblicke Richtung Rheintal. Und wir kamen zu den ersten Viehweiden, über die der Wanderweg hinüber führte.
Da die (meist) Kühe immer anders stehen, ändert sich auch regelmäßig die Wegführung dieses Wanderwegs. Die gelbe Raute vom Schwarzwaldverein ist an mobilen Pfosten angebracht und wird von den Landwirten passend zum Stand des Viehs versetzt. So liefen wir nun eine etwas andere Route über die Weiden, als die Dame, die das Buch geschrieben hatte.
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Wanderweg über die Weiden
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Auf den oberen Wiesen standen keine Kühe mehr. Wir hatten also keine Begenung mit Einheimischen. Dafür war der Pfad total schlammig. Der Schlamm war pappig und verklebte im Nuh das Profil der Wanderschuhe, so dass wir nach kurzer Zeit schon keinen Grip mehr hatten und ins Rutschen kamen. Das war unschön und etwas abenteuerlich. Denn richtig ausrutschen, hinfallen und dabei womöglich in einen Kuhfladen plumpsen wollte keiner von uns :-D
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Im Föhrental angekommen
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Wir schafften es hinab ins Föhrental, ohne uns komplett vollzuschmoddern. Lediglich der untere Teil der Hosen sah zum fürchten aus. Und die Schuhsohlen! Als wir die asphaltierte Straße im Föhrental erreichten, versuchten wir erstmal, möglichst viel Schlamm unter den Schuhen loszuwerden, damit wir auf der nächsten Weide wieder einigermaßen Grip hätten. Der Matsch war sehr hartnäckig und furchtbar klebrig und es dauerte eine Weile, bis wir das Gröbste los waren.
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Kapelle und Wanderweg über die Weiden im Föhrental
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Im Föhrental liefen wir nur ein paar hundert Meter auf Asphalt. Dann bogen wir nach rechts zum Glockenhof ab und direkt wieder links durch den schmalen Durchlass im Weidezaun. Mitten auf der Viehweide steht eine kleine Kapelle - ebenfalls eingezäunt, damit man dort auf der Bank sitzen kann, ohne sich neugierige Rinder vom Hals halten zu müssen :-D Allerdings war auch diese Weide leer.
Erst auf der nächsten Weidefläche hatten wir weitläufigen Kontakt. Dort standen Pferde und Rinder - die sich aber gar nicht für uns interessierten. Weiter unten stand noch ein Reiher am Bachufer. Aber auch der interessierte sich nicht für uns, da wir weit genug weg waren. Und die Wandergruppe tauchte plötzlich wieder hinter uns auf. Die mussten eine ander Route gewählt haben, denn überholt hatten wir sie ja nicht. Wir machten also langsam und ließen sie wieder passieren :-)
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Blicke Richtung Rheintal
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Hinter den ersten zwei Weiden ging es dann über einen breiten Waldweg wieder hinauf. Und sogar die Sonne ließ sich ein-, zweimal kurz blicken. Über einen schmalen Pfad zwischen Weide und Wald führte uns die Wegbeschreibung noch weiter hinauf. Auf der Weide zu unserer Linken standen Rinder und ein Stattlicher Bulle. Gut, dass wir über dessen Weide nicht drüber sondern nur dran vorbei mussten. Der Bulle hat uns nicht einmal aus den Augen gelassen. Mit dem wäre nicht nicht gerne auf Tuchfühlung gegangen.
Oben angelangt wurde die Landschaft dann wieder offener zu beiden Seiten. Und wir hatten die letzte Steigung dieses Rundwegs gemeistert. Ab jetzt ginge es nur noch Bergab bis zum Auto. Wir kamen an die Kreuzung, wo wir laut Wanderbuch hätten rechts abbiegen müssen, um über einen weiteren Hof direkt hinab und zurück nach Glottertal zu gelangen.
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Hier hätten wir lang gesollt...
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Allerdings hielt uns das Schild "Privatgrundstück Durchgang verboten!" davon ab. Wir wissen nicht, ob die Dame, die den Wanderführer geschrieben hat, dieses Schild ignoriert hat, oder ob es früher noch nicht hier stand. Jedenfalls steht es nun dort und wir haben Respekt vor dem Eigentum anderer. Möglicherweise hat der Landwird das Schild auch erst nachträglich aufgestellt, weil zu viele Leute über sein Grundstück gewandert kamen (nach Erscheinen des Buches)? Ich würde wahrscheinlich auch nicht wollen, das alle Nase lang Fremde "durch meinen Garten" latschen.

Ein kurzer Blick in die digitale Wanderkarte und wir hatten eine Alternative gefunden, die nur ein kleiner Umweg war und uns direkt an die Kreuzung brachte, an der wir auf dem "geplanten" Weg, auch herausgekommen wären. Statt also rechts abzubiegen, liefen wir geradeaus weiter in den tollen Mischwald hinein. Wieder raschelndes Laub zu unseren Füßen und ein paar Pilze. Hinter dem Wald begann ein kleiner Weinberg und oben an der Rebhütte grinste uns ein ausgehöhlter Kürbis an.
Wir fanden dort eine Art Aussichtsplattform, von der man aber nicht so eine dolle Aussicht hatte. Ab hier mussten wir nun der laubbedeckten geteerten Leimeneckstraße weiter hinab folgen. Sie führte unterhalb des Hofes vorbei, von dessen Rückseite wir eigentlich hinabgekommen wären. Auch von hier unten konnte man das gelbe Schild "Durchgang verboten" deutlich erkennen.
Nun waren wir wieder auf der "Original Route". Von oberhalb des Hofes hatten wir einen tollen Blick auf Glottertal. Je weiter wir hinab kamen, desto mehr Häuser säumten die Straße. Beim Hotel Hirschen an der Glotter kamen wir wieder auf die Talstraße - die Hauptstraße von Glottertal.
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Zurück in Glottertal
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Der Talstraße folgten wir nur noch ein Stückchen nach rechts und waren schon wieder am Rathaus und am Auto.
Der Rundweg war toll - und durch die schlammigen Weiden auch etwas Abenteuerlich. Er hatte - durch die von uns angepasste Wegführung - knapp 8 km und wir hatten eine reine Gehzeit von knapp 2 Stunden. Den Weg möchte ich im Frühling auf jeden Fall nochmal gehen, wenn die Natur wieder üppiger ist und die Wege etwas trockener :-)