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Ich "schulde" euch noch einen Wanderbericht. Das war die letzte Wanderung, die wir gemacht haben! Und die fand schon am 31. Oktober 2020 statt. Ich weiß, ich bin spät dran. Danach konnten wir wegen miesem Wetter oder anderer Termine tatsächlich keine richtige Wanderung mehr machen. Und auch ein bisschen wegen Corona. Da man ja seine Region (bei uns der Stadtkreis Freiburg) nicht verlassen soll, müssen wir uns die wenigen Wälder mit tausenden anderen Leuten teilen. Maskenpflicht im Wald gibt es nicht und viel Gegenverkehr auf den schmalen Waldwegen war uns definitiv etwas zu unsicher. Oben auf dem Kandel war am vorvergangenen Wochenende sogar dermaßen viel los, dass die Polizei dort letzten Sonntag Straßen gesperrt und den Zugang kontrolliert hat! Ihr könnt euch also ungefähr ein Bild machen, wie die Natur rund um Freiburg aktuell ausschaut. Wir haben uns daher eher auf's Spazierengehen in der näheren Umgebung unserer Wohnung beschränkt. Ist zwar nicht grün, aber bei weitem nicht so überbevölkert wie anderswo.
Aber nun zu unserer Wanderung. Wie gesagt, die fand schon am 31. Oktober statt. Wir hatten richtig warmes Wetter und Sonnenschein. Leider war es in der Ferne etwas diesig. Gewandert sind wir den Malterdinger Panoramaweg "Augenweide". Den waren wir zuvor schon ein Stückchen gelaufen. Dieses Mal wollten wir ihn komplett wandern.
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Panorama-Runde, Karte von Komoot |
Mit dem Auto ging es vormittags in ca. 20 Minuten entfernte Malterdingen. Wie schon zuletzt haben wir am Friedhof geparkt und sind dann die 100 m zum Rathaus runter gelaufen, wo der Rundweg startet.
Ehrenmal |
Rathaus Malterdingen |
Schatz war ganz sicher, in welche Richtung wir gehen mussten, um den Weg "richtig herum" zu wandern. Wobei ich mich ja immer gegen "richtig und falsch herum" beim Wandern sträube ;-)
Da der Liebste aber bekanntlich eine Orientierung hat wie eine Bockwurst und ich ihm nicht schon wieder dazwischenquatschen wollte, sind wir halt doch "verkehrt herum" gewandert ;-) Mir war's Wurscht. Wir sind unterwegs kaum Menschen begegnet und den paar Leutchen konnten wir gut ausweichen. Von daher war es bei diesem Rundweg völlig egal. Wir sind ja trotzdem überall vorbei gekommen und die Tour war einfach nur super.Durch den Ort hindurch wanderten wir über die Hauptstraße, Schulstraße und den Emsentalweg hinauf in die Reben.
Oben angekommen bot sich uns direkt ein herrlicher Blick hinüber nach Riegel und zur ehemaligen Riegeler Brauerei.
Ein Stückchen weiter dann der Panoramablick hinüber zum Kaiserstuhl. Die Weinreben hatten Ende Oktober noch reichlich buntes Laub. Hier und da hingen noch ein paar Trauben. Da die Sonne schien, konnten wir die bunte Herbstlandschaft richtig genießen.
Blick zum Kaiserstuhl |
Hier und da blühten sogar noch Blumen und viele Bienen und sogar der ein oder andere Schmetterling war noch unterwegs.
Der Panoramaweg verläuft über Wiesenwege, Waldwege und auch über asphaltierte Wirtschaftswege. Und wie wir auf dem bereits erwanderten Teilstück schon erleben durften, macht der Weg seinem Namen wirklich alle Ehre.
Blick zum Schwarzwald |
Das nächste Panorama was sich uns bot, war hinüber zum Schwarzwald mit all seinen Gipfeln, die sich aus dem Dunst schälten. Nochmal ein Stück weiter dann der Blick hinab nach Malterdingen, eingebettet in die Rebterrassen.
Sogar eine recht große haarige Raupe lief uns über den Weg. Als ich versuchte, sie zu knipsen, versuchte sie, an der Kamera hochzukrabbeln. So ein fotogeiles Tierchen ist mir noch nie untergekommen :-D
Sogar den Belchen haben wir entdeckt. Dem fehlt jegliche markante Auffälligkeit und ohne eine Hinweistafel hätten wir ihn wohl nie erkannt. Nur 10 Tage zuvor sind wir dort oben den Belchensteig gewandert!
Ungefähr auf halber Strecke kamen wir an diesem Holzbären vorbei. Der gehört zu einem anderen Wanderweg, dem Heimbacher St. Gallus Rundweg. Die zwei Wege treffen sich dort oben.
Nur ein paar Meter weiter kamen wir an einem Kleingarten vorbei. Nicht nur wunderschöne Dahlien blühten da. Dort wuchs auch ein Busch Grünkohl! Ein sehr seltener Anblick hier unten in Süddeutschland. Da bekam ich gleich Hunger :-D
Neben ein paar wenigen Pilzen, fanden wir im Waldstück viele blau schimmernde Käfer und unzählige Marienkäfer.
Nach einer Rast auf einer tollen Bank mit Tisch in der Sonne, haben wir unseren Weg fortgesetzt. Für ca. 1-2 km läuft der Panoramaweg auf den gleichen Wegen wie der Vierburgenweg, den wir auch schon in zwei Etappen gewandert sind.
Inzwischen war schon Nachmittag. Der Dunst in der Ferne war zwar etwas aufgeklart, aber richtig gute Fernsicht hatten wir immer noch nicht. Immerhin konnten wir trotzdem noch Freiburg ausmachen. Wer genau hinschaut, erkannt sogar den Umriss des Freiburger Münsters ;-)
Wer findet das Freiburger Münster? |
Auch eine Hand voll Trauben haben wir stibitzt. Aber nicht viele, denn wir wollten den Rest natürlich für die Vögel und Insekten hängen lassen. Aber sie schmeckten einfach herrlich. Ganz anders, als diese Weintrauben aus dem Supermarkt.
Um Malterdingen waren wir nun schon fast komplett herum gewandert. Als sich der Blick wieder auftat, konnten wir den Ort von der anderen Seite aus sehen.
Hier kamen wir dann auch an unserem "Vier-Burgen-Blick" vorbei, den wir beim letzten Mal entdeckt hatten. Leider hat es an diesem letzten Oktobertag nur dazu gereicht, die Silhouette der Hochkönigsburg auszumachen und die Ruine der Burg von Hecklingen. Die anderen beiden Burgen bei Ribeauville konnten wir leider nicht sehen.
Chateau du Haut-Koenigsbourg im Elsass |
Burg Lichteneck in Hecklingen |
Kurz bevor es wieder nach Malterdingen hinab ging, färbte die untergehende Sonne alles golden. Das war ein spektakulärer Anblick.
Wie praktisch, dass sich just in diesem Moment ein Waldsofa vorfand, auf dem wir noch eine Weile die untergehende Sonne beobachteten und uns von ihr bescheinen ließen :-)
Sonnenuntergang über dem Kaiserstuhl |
Als sie begann, am rechten Rand des Kaiserstuhls zu verschwinden, wurde es schnell kühl und dunkel. Wir machten uns auf den Weg zurück zum Auto.
Die Panorama-Runde vom Malterdinger Panoramaweg "Augenweide" ist definitiv zu empfehlen und hat knapp 16 km mit wunderschönen Aus- und Fernsichten zu bieten. Benötigt haben wir etwas über 3 Stunden reine Gehzeit, wobei wir tatsächlich 5,5 Stunden unterwegs waren ;-)
Dass wir danach keine einzige weitere Wanderung mehr gemacht haben, kann ich fast selbst nicht glauben, ist aber leider wahr. Das Wetter war mies, oder wir hatten andere Verpflichtungen. Danach kam der Teil-Lockdown und nun der richtige Lockdown. Es kommen auch wieder bessere Zeiten. Vielleicht spielt das Wetter im Sauerland mit und wir können dort oben die ein oder andere Tour (nochmal) wandern :-) Denn auch dort werden wir den Ort nicht verlassen, um durch die Gegend zu fahren. Wir bleiben stationär bei meinen Eltern und gucken, was sich dort für Möglichkeiten bieten. Aktuell stehen die Chancen für weiße Weihnachten nicht ganz so schlecht da oben ;-) Da könnte man bekannte Wege in neuem Gewand erleben :-D