Montag, 24. Februar 2020

Isteiner Klotz Rundweg 2020


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Letzte Woche Sonntag (16. Februar) waren wir zum zweiten Mal mit Schatz' Cousin F wandern, der ja im Herbst den Jakobsweg in Angriff nehmen will. Dieses Mal hatten wir uns eine etwas längere Tour mit ein paar mehr Höhenmetern ausgesucht, aber immer noch "einfach" genug, damit F sie auch schaffen würde.
Unser Rundweg, Karte von Komoot
Da F noch eine Freundin, E, mitbrachte, waren wir dieses Mal das erste Mal überhaupt zu viert unterwegs. Und ich muss sagen: Es hat echt gut gepasst. Sowohl von den Charakteren her, als auch vom Tempo :-)
Ausgesucht hatten wir uns den Isteiner Klotz Rundweg, den wir im Sommer 2018 bereits zum zweiten Mal gewandert waren. Und ich muss sagen, auch wenn es dieses Mal nicht so grün und "bunt" war wie im Sommer, hat die Tour auch im Winter ihren Reiz.
Im rund 40 Minuten entfernten Efringen-Kirchen haben wir wieder oben am Bahnhof geparkt und sind dann unter den Gleisen durch und links hinauf auf dem Rebberg.



Blick zurück auf Efringen-Kirchen
Von oben hatten wir einen tollen Blick zurück nach Efringen-Kirchen und sogar bis nach Basel in der Schweiz.
F und E beim loswerden ihrer Jacken
Die schweizer Alpen konnten wir jetzt im Winter viel deutlicher erkennen, als damals im Sommer. Das hat uns echt gut gefallen.
Blick auf Basel mit Alpen im Hintergrund
Blick auf Istein mit dem Isteiner Klotz (mitte rechts)
Von oberhalb des Kalkwerks hatten wir dann wieder den tollen Blick hinb auf Istein und den Isteiner Klotz. Mit blauem Sommerhimmel wirkte das Bild damals etwas freundlicher ;-)
Oben auf dem Isteiner Klotz fanden wir dieses Mal ein kleines Gehege mit Hühnern. Der einzige Hahn hat uns argwöhnisch beäugt. Im Wald fanden wir ein paar Schneeglöckchen am Wegesrand. Die Felder rundherum waren allerdings noch alles kahl und unbearbeitet.

Blick auf die schweizer Alpen
Dem Klotzenweg folgend ging es weiter über den Isteiner Klotz. So spektakulär er auch von unten aussieht, so "normal" ist er oben drauf.

Waldweg auf dem Isteiner Klotz
Kurz vor unserem Rastplatz mit Tisch und Aussicht auf den EuroAirport, fanden wir eine Auftürmung aus Tannen und Holz. Oben drin steckte die badische Fahne. Ob da wohl schon für ein Osterfeuer aufgebaut wurde? Gibt es die hier unten in Südbaden überhaupt so, wie ich sie aus dem heimischen Sauerland kenne?
Nach der Rast ging es hinab vom Isteiner Klotz und durch einen kleinen Tunnel unter den Bahngleisen hindurch. Nur ein paar hundert Meter weiter kamen wir dann unten am Isteiner Klotz an.

Vituskapelle in einer Felsnische im Isteiner Klotz
Die Vituskapelle war leider verschlossen. Wer Bilder von innen sehen will, muss dem Link oben zum Beitrag von 2018 folgen ;-)

Was uns beim letzten Mal auch nicht so recht aufgefallen war, war die historische Wasserstandstabelle, die sich in der Anbrandungskehle des Rheins am Isteiner Klotz befindet.

Mit Schatz in der Kehle sieht man erstmal, wie riesig diese ist. Kaum zu glauben, dass die von Rhein aus dem Felsen gewaschen wurde.
Vom Isteiner Klotz ging es dann noch in den Ort Istein hinein. Dort gibt es ein paar schöne alte Fachwerkhäuser zu sehen. Ein bisschen Kultur beim Wandern schadet nie ;-)




Unglaublich viele Katzen haben wir dieses Mal auf der Wanderung getroffen. Dafür haben sich alle anderen Tiere um diese Jahreszeit noch recht rar gemacht.


Von Istein aus ging es dann an den Rhein. Diesem folgten wir bis zu den Isteiner Schwellen.
Eigentlich wollten wir den Rhein zugewandten Weg benutzen. Aber da die Furt zu viel Wasser führte, kamen wir dort nicht trockenen Fußes rüber. Also mussten wir den vom Rhein abgewandten Weg benutzen.


Der Rhein führte an den Isteiner Schwellen recht viel Wasser, so dass wir auch nicht auf die Felsen im Rhein kamen. Das war vor zwei Jahren im Sommer ja auch schon der Fall, obwohl es da ja so trocken gewesen ist. Auf den Isteiner Schwellen waren wir 2015 und es war ein besonderes Erlebnis.
Isteiner Schwellen
Letzte Woche blieb uns nur, die Schwellen aus der Ferne zu bestaunen. Und dann ging es am Rhein weiter.
Isteiner Schwellen

An dem Sonntag war es so warm, dass wir tatsächlich im T-Shirt wandern konnten. Und das mitten im Februar! Wir haben also ordentlich was für unseren Vitamin D Haushalt getan :-)
Unter der Autobahn hindurch ging es dann zurück nach Efringen-Kirchen. Noch ein paar hundert Meter durch den Ort und zurück zum Auto.

Auf dem Dach einer Kirche fanden wir sogar das erste Storchenpaar, das wir dieses Jahr zu Gesicht bekommen haben. Das Nest ist scheinbar noch nicht ganz fertig. Aber der Platz schon wieder in Besitz genommen.
Nachdem wir wieder in Freiburg waren, sind wir mit F und E noch spontan bei uns um die Ecke ins Eiscafé gegangen. Dort haben wir bei fast 18 Grad unser zweites Eis im Jahre 2020 verputzt. Kaum zu glauben, dass wir ja eigentlich noch mitten im Winter sind :-D
Der Rundweg am Isteiner Klotz hatte knapp 15 km und wir haben für die Runde gute 4 Stunden gebraucht (davon 3 Stunden in Bewegung).

Am gestrigen Sonntag war eine weitere Tour mit F und E geplant. Wir sind auch los, mussten die Tour aber nach nur 3-4 km wieder abbrechen. Der Sturm erreichte uns doch schon früher als geplant und während es sich in Freiburg mit dem Wind in Grenzen hielt, war es oben im Kaiserstuhl - auf den kahlen Höhen - extrem ungemütlich. Sicher ist sicher.

Da es F wegen Restalkohol eh nicht so gut ging, kam ihm der wetterbedingte Abbruch der Tour wohl auch ganz gelegen ;-)

Donnerstag, 13. Februar 2020

Von Oberrotweil über die Katharinenkapelle zur Mondhalde

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Für Sonntag war Orkantief "Sabine" angekündigt. Da wollten wir das herrliche Wetter am Samstag nochmal richtig ausnutzen, bevor der Sturm uns das Wandern im Wald verhageln konnte.

Da im Schwarzwald inzwischen aber doch ordentlich Schnee liegt und Schatz nicht gerne auf Schnee läuft - südbadisches Stadtkind! - wir aber rund um Freiburg schon alles in- und auswendig kennen, haben wir uns entschlossen, nochmal in den Kaiserstuhl zu fahren. Da waren wir noch nicht so oft wandern, weil wir jedes Mal das Auto nehmen müssen.

Mit selbigem ging es ins rund 30 Minuten entfernte Oberrotweil, einem Ortsteil von Vogtsburg. Dort gibt es ziemlich mittig im Ort einen recht großen Parkplatz, an dem man am Wochenende so lange gratis parken kann, wie man will (unter der Woche 5 Stunden mit Parkscheibe).
Unser Rundweg, Karte von Komoot
Wir stellten also unser Auto ab und die Wander-Navigations-App an. Denn auch diese Tour hatten wir bei jemand anderes "geklaut".
Parkplatz in Oberrotweil

Es ging zuerst einmal ein kleines Stückchen durch den Ort. Ein wirklich verschlafenes kleines Nest, dieses Oberrotweil :-)
Schon bald erreichten wir die Reben, wo der asphaltierte Weg in einen Wiesenweg überging. In den Reben wurde bereits fleißig gewerkelt und die trockenen Ranken vom letzten Jahr abgeschnitten.
Wir erreichten einen weiteren Ortsteil von Vogtsburg. Nämlich Oberbergen. Auch hier ging es erstmal ein Stück durch den schmalen und langgezogenen Ort. Und dann folgten wir ein Stückchen dem Smaragdeidechsen-Pfad.

Wie so oft nahe der Rebhänge fanden wir auch hier unglaublich viele, verlassene Schneckenhäser an den Hängen. Aber auch ein paar blühende Blümchen und die ersten Bienen sind uns auf dem kleinen Pfad begegnet.
Smaragdeidechsen-Pfad
Nur die Namensgeber des Pfades, die Smaragdeidechsen, konnten wir so früh im Jahr noch nicht sehen. Dafür wurden wir mit einer tollen Aussicht belohnt.
Blick zurück auf Oberrotweil



Wir verließen den Eidechsen-Pfad bald wieder und wanderten bergab. Jetzt hatten wir leider auch wieder Asphalt unter den Sohlen.
Kurz vor dem nächsten Örtchen fanden wir eine Infotafel. In der Plexiglasbox, wo eigentlich Flyer zum mitnehmen drin sein sollten, hatten sich Bienen häuslich eingerichtet.



Das nächste Dorf war Schelingen. Auch wieder recht schmal und langgezogen in einem Tal zwischen den Rebterrassen. In Schelingen fanden wir eine Sonnenuhr. Zwölf Uhr zeigte sie an. Stimmt! Waren wir echt schon eine Stunde unterwegs?

Sonnenuhr in Schelingen
An der Kirche von Schelingen vorbei waren wir schnell wieder in den Reben. Ein Wegweiser zeigte an, dass es nicht mehr weit bis zur Katharinenkapelle sein sollte. Was? Katharinenkapelle? Da waren wir schon zweimal und der Aufstieg war sehr schweißtreibend. Da wollten wir doch jetzt nicht wirklich hin, oder?
Kirche in Schelingen
Schatz hatte die Tour ausgesucht, aber - wie so oft - nicht auf Details geachtet. Er schaut immer nur auf die Kilometer, aber selten auf die Höhenmeter. Und so war ihm tatsächlich entgangen, dass die gewählte Route tatsächlich über die Katharinenkapelle führte.
Anfang des Aufstiegs zur Katharinenkapelle
Aber es nützte ja alles nichts. Wenn wir nicht alles wieder zurück latschen wollten, mussten wir nun dort hoch. Und es ging wirklich hoch. Hilfe, war ich am schwitzen!
Unterhalb der Katharinenkapelle
Wobei der Katharinenpfad an sich ja wirklich schön ist. Schmal und im Wald, wie wir es lieben. Aber die Steigung war echt nicht ohne. So gut ist meine Kondition noch nicht wieder, um das "mal eben so" zu schaffen. Der Hitzesommer und der verregnete Winter haben dazu beigetragen, dass die Kondition doch arg gelitten hat. Mit etwas Genugtuung registrierte ich, dass auch Schatz anfing zu schwitzen :-)
Und dann war sie endlich zwischen den kahlen Bäumen zu sehen. Noch ein letzter knackiger Aufstieg und wir waren an der Katharinenkapelle.
Hier stehen viele Bänke und Tische herum. Perfekt zum Rasten. Als wir die letzten Male hier waren war es brechend voll, da auch der kleine Kiosk geöffnet hatte. Dieser und die Kapelle waren am Samstag allerdings geschlossen und so hatten wir freie Platzwahl und entschieden uns für einen Tisch in der Sonne :-)
Aussicht von der Katharinenkapelle
Ein bisschen Aussicht gab es zum belegten Brötchen und Tee dazu. Gute 20 Minuten hatten wir dort gesessen, bevor es uns weiter zog.
Katharinenkapelle
Wir folgten dem Katharinenpfad weiter. Die letzten Male sind wir von der Kapelle aus immer Richtung Ihringen gewandert. Daher kannten wir diesen Weg noch nicht. Er gefiel uns richtig gut.
Katharinenpfad
Neben zahlreichen historischen Grenzsteinen bot er auch immer wieder herrliche Ausblicke zu den verschneiten Schwarzwaldgipfeln.
Besonders der weiße Feldberg stach aus den "blauen Bergen" hervor. Aber auch Kandel, Rosskopf und Schauinsland haben wir entdeckt.
Blick zum Feldberg
Ständiger Blickfang war der Totenkopf mit seinem Funkmast. Der Totenkopf ist die höchste Erhebung im Kaiserstuhl. Wir haben ihn schon zweimal erklommen. Der Neunlindenturm dort oben bietet eine nette Aussicht. Allerdings ist die Aussicht vom Turm auf der Eichelspitze wesentlich besser.
Blick zum Totenkopf (rechts)
Blick zum Kandel
Über einen Lösshohlweg gelangten wir schließlich an eine riesige eingezäunte Wiese. Tiere haben wir zuerst keine entdeckt und spekulierten, was dort wohl grasen würde. Auf Grund der Größe dachte ich zuerst an ein Rehgehege, wie wir es im Glottertal schon gesehen haben. Aber dafür kam mir der Zaun etwas zu niedrig vor.
Und plötzlich kamen Strauße über die Kuppe. Hier im Kaiserstuhl werden tatsächlich Strauße gehalten. Damit hatten wir nun wirklich nicht gerechnet :-) Leider bleiben die Tiere weit hinten bei der Kuppe, so dass wir sie nicht wirklich gut zu Gesicht bekamen.
Strauße im Kaiserstuhl
Von hier ging es weiter und wieder in den Wald hinein. Bald schon erreichten wir die Staffelberghütte. Eine kleine Schutzhütte, von der man einen tollen Blick zurück zur der großen Straußenwiese hat. Ganz hinten entdeckten wir auch noch Kühe und ein paar Pferde auf der Weide.

Blick hinab zur Straußenwiese
Staffelberghütte
Immer weiter ging es über den schmalen Katharinenpfad. Links und rechts am Wegesrand fanden wir überall schon die ersten Frühlingsboten. Blüten, Knospen und neue Triebe.



Und immer wieder auch die tollsten Aussichten auf die Weinterrassen im Kaiserstuhl. Die schönste Zeit hier zu wandern, ist eigentlich Ende August/Anfang September, wenn die Reben grün und voller Trauben sind. Allerdings kann es hier dann auch unerträglich heiß werden. Von daher haben wir uns bei perfekten Wandertemperaturen mit den kahlen Rebstöcken begnügt.

Verstecktes Oberbergen


Die vier Windräder auf dem Rosskopf
Nach ein paar weiteren Kilometern erreichten wir die Wanderhütte Bassgeige. Von der Bassgeige hatten wir zwar schon gehört, konnten sie aber nie so wirklich zuordnen. Jetzt wissen wir, wo sie ist :-D
Wanderhütte an der Bassgeige
Auf dem Weg oberhalb der Hütte haben wir dann mal wieder blühende Haselsträucher gefunden. Nicht nur die langen Blüten haben mich - trotz Allergie - angezogen, sondern auch die winzigen rosa Blättchen, die aus den kleinen Blattknospen heraus lugten. Sowas habe ich ewig nicht mehr gesehen.


Von der Hütte auf der Bassgeige war es dann nur noch ein Katzensprung zum eigentlichen Ziel unserer Wanderung: Der Mondhalde. Das ist ein herrlicher Aussichtspunkt im Kaiserstuhl, zu dem wir schon lange mal hin wollten. Nun hat es endlich geklappt.
Aussicht von der Mondhalde

Aussicht von der Mondhalde
Und die Aussicht von dort oben ist wirklich fantastisch. Sogar das Château du Haut-Koenigsbourg (Hochkönigsburg) im Elsass, konnten wir im Dunst ausmachen. Dort waren wir auch schon zweimal.
Mondhalde
Blick zum Château du Haut-Koenigsbourg
Wir hatten einen tollen Blick über Bischoffingen, wo SchwieMu vor zwei Jahren in der Klinik lag. Als wir sie dort besuchten, war es im Kaiserstuhl unerträglich heiß. Der lange Spaziergang, den wir mit ihr machen wollten, wurde zu einem sehr kuzen Rundgang und dann haben wir uns wieder in den Schatten verkrochen.


Nachdem wir die Aussicht ausgiebig genossen hatten, machten wir uns auf dem Rückweg zum etwa 3 km entfernten Auto. Leider ging es ab der Mondhalde wieder komplett über Asphalt zurück nach Oberrotweil.


Skulpturen am Wegesrand machten den Abstieg dann doch recht kurzweilig. Jede Skulptur stellte ein anderes "weinliebendes Völkchen" dar.



Bald schon erreichten wir wieder Oberrotweil. Bis zum Auto waren es nur noch ein paar Minuten. Die Sonne stand auch schon wieder recht tief am Himmel.



Am Auto angekommen machten wir uns daher zügig wieder auf den Heimweg. Unsere Tour hatte gute 15 km Länge und wir waren gute 5 Stunden unterwegs (davon 3,5 Stunden reine Gehzeit).

Der Anstieg zur Katharinenkapelle hatte es echt in sich. Das merkte ich auch daran, dass ich am Sonntag mit einem kleinen Muskelkater zu kämpfen hatte :-)

Inzwischen ist "Sabine" über uns hinweggezogen. Hier unten im Rheintal haben wir nicht viel abbekommen. Oben im Schwarzwald sieht es schon schlimmer aus. Einige Straßen und zwei wichtige Zugstrecken sind noch immer gesperrt - voraussichtlich noch bis Ende nächster Woche. Vor dem Frühjahr werden wir dort wohl nicht wieder wandern können. Es heißt also, Ausweichstrecken mit möglichst wenig Wald zu finden, bis im Schwarzwald wieder alles "aufgeräumt" ist.