Freitag, 4. Oktober 2019

Säbelthomaweg - Klappe, die Zweite

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Den Tag der deutschen Einheit haben wir für eine Wanderung genutzt. Wir wollten den zweiten Stempel in unserem Wanderpass! Ausgesucht haben wir uns den Säbelthomaweg, den wir Anfang Mai schon einmal gewandert waren - und eh gerne nochmal gehen wollten. Damals war der Weg ja noch gar nicht offiziell eröffnet. Es fehlte das Portal, die Beschilderung war teilweise auch noch unter aller Kanone und von einer Stempelstelle war weit und breit nichts zu sehen.

Grund genug, den Weg nach 5 Monaten nochmal zu gehen und zu gucken, was sich inzwischen verändert hat. Die ganzen ungewollten und steilen Abkürzungen wollten wir dieses Mal nämlich gerne auslassen ;-)

Wie schon im Mai ging es mit der Höllentalbahn nach Hinterzarten. Der Blick vom Zugfenster auf die B31 ließ uns fröhlich grinsen. Denn der Zug fuhr an der riesigen, zähfließenden Autokolonne im Höllental einfach vorbei :-D
Säbelthomaweg, Karte von Komoot

Mein liebstes Schild auf der Strecke :-D

Hirschsprung vom Zugfenster aus gesehen
Der Weg beginnt immer noch am Kurhaus, keine 500 m vom Bahnhof entfernt. Im Kurhaus haben wir aber erstmal das WC aufsuchen müssen.

Inzwischen gibt es auch das Säbelthoma Portal. Eine schöne Infotafel und ein lebensgroßes Standbild vom Säbelthoma :-)
Wie Walli schonmal auf ihrem Blog schrieb: Irgendein Idiot hat leider immer einen Edding dabei. Der Säbelthoma steht da gerade mal 5 Monate und schon hat ihm irgendso ein Spacko ein Chaplinbärtchen verpasst :-(
Ich und der Säbelthoma
Also, inzwischen wird man also tatsächlich direkt am Startpunkt vom Säbelthoma begrüßt :-D Laut der Infotafel war der Säbelthoma um 1823 der Dorfpolizist. Und wer die neuesten Nachrichten aus dem Hochschwarzwald wissen wollte, ging zu ihm.

Denn eine seiner Aufgaben bestand darin, jeden Sonntag nach dem Kirchgang die aktuellsten Nachrichten aus Hinterzarten und der näheren Umgebung zu verkünden.
Dadurch kannte der Säbelthoma viele Geschichten, die nun auf dem Säbelthomaweg auf Tafeln am Wegesrand zu finden sind :-) Die ganzen Tafeln gab es im Mai natürlich auch noch nicht ;-)

Der Name Säbelthoma geht zurück auf Thomas Steiert, der 1823 das Amt des Dorfpolizisten übernahm. Da er als Waffe stets einen Säbel bei sich trug, wurde er schon nach kurzer Zeit Säbelthoma gerufen. Endlich ist das auch geklärt :-D Darüber hatte ich mir ja im Mai schon den Kopf zerbrochen.
Die Beschilderung ist inzwischen deutlich besser. Selbst etwas unaufmerksame Wanderer sollten sich inzwischen wirklich nicht mehr verlaufen können. Und so folgten wir den Wegweisern mal wieder den Berg hinauf.
Pilzmassaker?
Und wir fanden am Wegesrand Pilze ohne Ende. Vor allem Fliegenpilze und die goldgelbe Koralle waren in Massen anzutreffen.


Wie auch schon im Mai war der Weg bis zum Mathisleweiher gut besucht. Wir haben versucht, in einer Lücke zwischen den Gruppen zu bleiben, um etwas Ruhe in der Natur zu simulieren ;-)
Mathisleweiher
Ab dem Mathisleweiher wurden andere Wanderer dann schon etwas weniger.

Mathisleweiher
Zwischen Mathisleweiher und Häuslebauer hatten wir im Mai eine steile Abkürzung genommen, weil wir den richtigen Weg nicht erkennen konnten. Dieses Mal wollten wir es richtig machen - und machten es wieder falsch. Denn die damals falsche Abkürzung ist inzwischen scheinbar der richtige Weg :-D
Am Häuslebauer Hof gibt es nun ein "Milchhisli". Eine Art Outdoor Getränkebar. Da haben wir uns, mangels Kleingeld, eine Flasche Bergwacht Schorle geteilt :-) Mit der haben wir sogar noch was Gutes getan.

Blick zum Feldberg
Der Blick zum Feldberg war klar und wir konnten sogar die Gondel mit bloßem Auge erkennen. Im Mai lag da oben noch Schnee, am Donnerstag war alles grün.


Häuslebauer Hof

Feldberg

Am Milchhisli waren auch zwei riesige Bänke. Auf einer davon haben wir Rast gemacht und die Sonne genossen :-)
Milchhisli


Kronkorken-Magnet - geniale Idee!


Und dann ging es weiter den Berg hinauf zum Windeckkopf. Erst ab hier hatten wir dann wirklich Ruhe beim wandern :-)

Mehr Wegezeichen als im Mai machten den Weg inzwischen klar erkennbar. Als wir hier vor 5 Monaten waren, mussten wir uns noch mit entgegenkommenden Wanderern beraten :-)

Oben auf dem Windeckkopf fanden wir dann auch endlich die Stempelstelle und konnten unserem Wanderpass den zweiten Stempel hinzufügen :-)
Stempelstelle auf dem Windeckkopf

Blick vom Windeckkopf auf Hinterzarten
Die Aussicht von da oben war mal wieder herrlich. Die Bank die dort oben stand ist allerdings inzwischen weg und durch ein riesiges Sitzpodest erstezt worden.
unser zweiter Stempel!

Vom Windeckkopf sind wir ja beim letzten Mal - mangels Beschilderung - falsch hinab gelaufen. Jetzt ist der Weg mehr als gut erkennbar, aber gerade die ersten 100 m sind noch schlimmer als der "falsche Weg" vom Mai. Es ist extrem steil und extrem schmal. Den Weg wäre ich wirklich lieber von unten hinauf gekommen. Aber es nützte ja alles nichts. Da mussten wir runter. Gar nicht so leicht, bei der immer noch vom nächtlichen Regen rutschigen Wiese.


Den Abstecher zum Vinzenz Zahn Felsen mit netter Aussicht auf Hinterzarten haben wir uns auch wieder nicht nehmen lassen.

Aussichtspunkt am Vinzenz Zahn Felsen



Inzwischen war es nach 15 Uhr und man merkte die tiefstehende Herbstsonne. Denn im schattigen Wald war es um die Uhrzeit teilweise schon richtig düster.

Das Geschrei vom Kinderspielplatz wurde immer lauter und dann hatten wir das Tal wieder erreicht. Das Schild am Kurpark zum Säbelthomaportal war inzwischen auch richtig gerückt worden und zeigte nicht mehr ins Wohngebiet.
Blick zur Thoma Schanze


Nach 4,5 Stunden (davon 3 Stunden reine Gehzeit) waren wir wieder am Bahnhof. Da ist uns der Zug vor der Nase weggefahren. Aber zum Glück fahren die in Hinterzarten ja alle 30 Minuten ab :-)
Daheim gab es dann noch ein extrem cooles Abendrot zu sehen und um 22 Uhr waren wir wieder im Bett. Freitag hieß es ja nochmal: arbeiten.