So, wie wir unsere Jahrestagswanderung einmal im Jahr wiederholen, versuchen wir auch mindestens einmal im Jahr auf unseren "Hausberg" zu wandern. Der Rosskopf liegt quasi direkt vor unserer Haustür und ist daher ohne lange Anfahrt für uns erreichbar. Bestens geeignet also für spontane Touren oder wenn wir vorher lange schlafen möchten.
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Unser Rundweg, Karte von Komoot |
Gestartet sind wir dieses Mal schon eine Haltestelle früher, an der Tullastraße. Grund: Wir wollten mal die belegten Brötchen (für die Rast) bei dem anderen Bäcker testen :-)
Eingang zur Altbachschlucht |
Altbachschlucht |
Oben am Wanderparkplatz nahmen wir wieder den mittleren der drei Wege, den Steinbruchweg, der uns hinauf zum Weißen Kreuz führte.
v.n.l.r.: Zufahrt Bauernhof, Steinbruchweg und Harbuckweg |
Steinbruchweg |
Pfad vom Steinbruchweg zum Weißen Kreuz |
Pfad vom Steinbruchweg zum Weißen Kreuz und meinereiner |
Und dann erreichten wir das Weiße Kreuz und ich musste mich erstmal auf die Mauer setzen und etwas trinken.
Dort haben wir bereits überlegt, welchen Weg wir weiter gehen wollten. Denn ich war platt und hatte die Befürchtung, es nun doch nicht bis ganz auf den Gipfel zu schaffen. Erstmal bis zur Ladstatt und dann weiter überlegen.
An der Ladstatt haben wir einen Blick in unsere Karte geworfen und uns dann spontan entschieden, einfach mal den Fuchsköpfleweg zu wandern. Den sind wir bisher noch nie bergauf gewandert und wollten mal gucken, wohin er genau führt. Also folgten wir dem Fuchsköpfleweg, der sich ein weiten Schlaufen und moderater Steigung den Rosskopf hinauf windet.
Nach ein paar hundert Metern entdeckten wir einen alten Steinbruch. Wir kannten bisher nur den kleinen, der direkt am Steinbruchweg, unterhalb des Weißen Kreuzes, liegt. Der ist so zugewachsen, dass man ihn kaum noch als Steinbruch erkennen kann. Der Steinbruch am Fuchsköpfleweg ist gut sichtbar und es führt ein kleiner Pfad bis ganz an die Bruchkante. Schatz wirkte regelrecht winzig, vor dem Steinbruch (siehe Foto oben) :-)
Auf der oberen Hälfte des Fuchsköpflewegs fanden wir sehr viel Fingerhut. Ich liebe den Digitalis Purpurea - auch wenn er giftig ist :-) Die Pflanzen überragten mich um einiges.
Und auf einer Brennessel fanden wir eine Marienkäferlarve. Das aus diesesn hässlichen Dingern mal ein Marienkäfer werden soll, finde ich immer noch erstaunlich. Außerdem zwicken die Biester ganz schön, wie ich in der Pause am See schon erfahren durfte, nachdem mir der Wind eins in den Nacken geweht hatte.
Marienkäferlarve |
links geht's weiter |
fast übersehen, die versteckte Tonfigur oben am Hang |
Bevor wir den Weg fortsetzten, schmierten wir uns noch Autan (gegen Zecken und Mücken) auf die Beine. Nur für den Fall, dass noch welche an den Schuhen oder Socken saßen und evtl. doch noch weiter hoch wollten.
Als wir dann Zeit hatten, uns umzusehen, waren wir doch recht erstaunt, dass wir schon an der Kreuzung unterhalb der Windräder waren. Der Weg über den Fuchsköpfleweg war deutlich weniger anstrengend als unsere übliche Route. Noch 800 m bis zu den Windrädern.
Als ich 2008 das erste Mal hier oben war - versehentlich! - war ich ziemlich erstaunt, wie riesig diese Anlagen sind. Das Fundament ist gewaltig. Von unten sehen sie so klein aus und als würden sie sehr nah beieinander stehen. Aber zwischen den drei oberen Windrädern liegen jeweils etwa 500 m Abstand. Und das vierte, dass etwas unterhalb steht, ist auch ein gutes Stück von den anderen entfernt.
Von den Windrädern ist es dann nur noch ein Katzensprung bis zum Rosskopfgipfel, wo der Friedrichsturm steht. Das ist einer der ältesten Stahlfachwerk-Türme in Deutschland (von 1889).
Rosskopfturm / Friedrichsturm |
Blick zum Kaiserstuhl |
Blick über Freiburg, links am Bildrand der Schönberg |
Blick auf den Schwarzwald |
Blick an den Windrändern vorbei zum Kandel |
da wird das neue Fußballstadion gebaut |
Kandelhöhenweg |
Rosenkäfer auf weißem Fingerhut |
An den Sieben Linden, kurz vor dem Freiburger Schlossberg, haben wir nochmal kurz Pause gemacht. Inzwischen war es gut warm geworden. Zum Glück lag der schöne Picknicktisch im Schatten und war frei.
Von den Sieben Linden haben wir uns dann Richtung Herdern begeben. In einer Pfütze am Wegesrand tummelten sich kleine....wie heißen die Dinger, wenn sie genau zwischen Kaulquappe und Babyfrosch sind? Sie hatten noch Kiemen und einen Schwanz, aber auch schon alle vier Füßchen :-D
Mit Gedanken an die bevorstehende Hitzewoche hoffe ich, dass die am Freitag noch gut gefüllte Pfütze nicht austrocknet, bevor die kleinen Tierchen auch außerhalb des Wassers leben können.
Als wir beim Haus Tobias den Wald verließen, fanden wir dort einen recht neuen Brunnen vor. Das Wasser war herrlich kalt :-D
Und ab dort ging es dann den Rest des Weges bis zur Haltestelle durch den Stadtteil Herdern. Einer der wohlhabenderen Stadtteile Freiburgs mit vielen Villen am Hang mit super Aussicht. Unbezahlbar für Leute wie uns.
Aber auch bäuerlichen Charme findet man hier mitten in der Stadt. Schmale Straßen mit weinbewachsenen Fachwerkhäusern.
Als wir zur Herderner Kirche kamen, war gerade noch Wochenmarkt auf dem Kirchplatz. Viele waren bereits am abbauen. Wir wollten eh noch Gurken für den Salat kaufen und an einem Stand waren genau noch die zwei gewünschten Gurken übrig. Also griffen wir zu. Bemerkten allerdings zu spät, dass wir am "Bioland" Stand waren und der nette Herr knöpfte uns 4 EUR für 2 Gurken ab und wollte uns noch Salat andrehen. So viel Geld hatten wir aber gar nicht mehr dabei. Ein Glück :-D
Am Enten-und Goldfisch-Bächle an der Hautklinik ging es vorbei zur Habsburger Straße. Diese ist auch Bundesstraße und daher viel befahren. Zum Glück mussten wir nur gute 400 m an ihr entlang laufen. Und selbst an dieser blöden, stinkigen und aufgeheizten Straße fanden wir noch was interessantes. Oben auf dem Berg fanden wir ja die Marienkäferlarve. Hier unten an der Straße entdeckten wir in einem Vorgarten einen gerade frisch"geschlüpften" Marienkäfer.
Auf der ruhigeren Seite des Bahndamms ging es durch die Händelstraße bis zum Sportplatz.
Hinter dem Sportplatz durch den kleinen Park und links über den P+R Parkplatz wieder zur Haltestelle Tullastraße.
Unsere Tour hatte etwa 16 km und wir waren reichliche 3,5 Stunden (reine Gehzeit) unterwegs. Am Ende war ich total stolz, dass ich es nach dem extrem schweißtreibenden Aufstieg zum Weißen Kreuz, doch noch bis auf den Gipfel geschafft habe :-)
Zum Abendessen gab es dann Luxus-Gurkensalat ;-)