[Dieser Beitrag kann indirekt Werbung ohne Auftrag enthalten, durch Markennennung, Ortsnennung oder Verlinkung]Was macht der gemeine Deutsche am 1. Mai? Wandern natürlich. Das geniale Wetter lud ja auch förmlich dazu ein :-)
Bereits im letzten Jahr, als wir
zum Hinterwaldkopf gewandert sind, fiel uns in Hinterzarten der Wegweiser für einen Schwarzwälder Genießerpfad auf. Wir hatten ja das
Wanderbuch zu den Genießerpfaden gekauft, aber der Säbelthomaweg war da gar nicht drin :-(
Die Zeit verging. Der Gedanke an diesen Premiumweg war fix wieder vergessen, bis wir kürzlich wieder in Hinterzarten waren und den
Heimatpfad Hochschwarzwald gewandert sind. Da kam uns in den Sinn, dass wir diesen Säbelthomaweg ja auch mal wandern wollten, als wir wieder an diesem Wegweiser vorbei liefen.
Der 1. Mai rückte an und die Wettervorhersage war einfach nur genial. Natürlich gehen wir wandern! Wir hatten den Genießerpfad in Hinterzarten auf dem Plan. Aber der stand ja nun nicht in unserem Genießerpfade-Buch. Wo geht er her? Wie lang ist er? Google hilf!
Viele Infos konnte ich leider nicht zu dem Weg finden, denn er ist offiziell noch gar nicht eröffnet :-) Auf der Seite
Hochschwarzwald.de steht allerdings, dass er komplett beschildert sei, aber erst am 24. Mai 2019 offiziell eröffnet wird. Irgendwie musste ich hierbei gleich an
Walli und ihre Traumschleifchen denken.
Auf einer anderen Wander-Seite fanden wir eine online Karte von dem Weg, die ich mir sogleich auf das Smartphone kopierte. Sollte die Beschilderung doch unzureichend sein, könnten wir das Smartphone mittels Wander-App immer noch als Navigationsgerät verwenden.
Und so fuhren wir am Mai-Feiertag nach dem Frühstück mit dem Zug nach Hinterzarten und begaben uns auf den Säbelthomaweg :-) Vom Zug aus sahen wir Menschenmassen
im Löffeltal, wo an diesem Feiertag die ganzen Sägen und Mühlen in Betrieb waren und hofften, unser Weg sei nicht so überlaufen.
Start des Säbelthomawegs ist am Kurhaus, nur einen Steinwurf vom Bahnhof entfernt. Am Bahnhof könnte man, wie wir ja inzwischen wissen, auch für wenig Geld auf dem großen Parkplatz parken ;-) Aber gerade die Fahrten durch das ständig überfüllte Höllental (B31), machen wir lieber mit dem Zug als mit dem Auto.
Am Ende des Parkplatzes am Kurhaus dann gleich der nächste Wegweiser. Er führt uns durch einen Park hinter dem Kurhaus, samt Spielplatz und Bach. Hier ist auch der Waldlehrpfad und es sind massig Leute unterwegs. Meist Familien mit Kindern. Der Geräuschpegel ist entsprechend. Hoffentlich verläuft sich das noch.
Ein Wegweiser folgt dem nächsten. Der Weg scheint tatsächlich super beschildert zu sein. Zu Anfang läuft er auf der gleichen Trasse wie die Wege vom Schwarzwaldverein und dem Waldlehrpfad. Das Menschenaufkommen ist immer noch enorm.
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Heidelbeerblüten |
Am Waldrand dann blühende Heidelbeeren. Wie schön :-) Und ein weiterer Spielplatz. In der Horde hinter uns fällt ein Kind auf die Nase und heult gar jämmerlich. Nach Ruhe im Wald klingt das noch nicht. Wir versuchen, zwischen den einzelnen Gruppen zu bleiben, mit genügend Abstand nach vorne und hinten. Gar nicht so leicht.
Je weiter wir die Spielplätze und den Waldlehrpfad hinter uns lassen, desto ruhiger wird es. Nur noch die "normalen" Wandergruppen sind unterwegs. Auch nicht immer sehr ruhig, aber nicht so laut wie die Familien mit Kindern ;-)
Wir kommen an diesem Teich vorbei -
hier waren wir schonmal! Und zwar kamen wir da aus der anderen Richtung - von oben runter. Denn der Wanderweg führte uns nach dem letzten Spielplatz ordentlich bergauf und ich kam ordentlich ins Schwitzen.
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Der Teich war im September noch fast leer! |
Den Weg, den wir letzten Herbst hinab wanderten, wandern wir nun hinauf. Und zusätzlich zur Raute des Schwarzwaldvereins finden wir auch immer das Symbol vom Genießerpad. Das hing letzten Herbst noch nicht zusätzlich hier oben. Es scheint also gut zu sein, dass wir den Säbelthomaweg nicht schon im letzten Jahr angegangen sind :-)
Jeden zurückgelegten Kilometer gibt es sogar eine Notruftafel, so dass man - sollte doch etwas passieren - zügig gefunden werden kann. Der Wanderweg verläuft meist auf schmalen Pfaden durch dichten oder lichten Wald. Vorbei an Wiesen, über Stock und Stein.
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Zitronenfalter |
Inzwischen haben wir die meisten Wandergrüppchen abgehängt oder vorbeiziehen lassen. Gelegentlich kommen uns andere Wanderer entgegen. Aber die meiste Zeit sind wir nun doch für uns. Das ist echt schön :-) Während Schatz einen Ameisenhügel bewundert, nutze ich die Gelegenheit, einen dieser nervösen Zitronenfalter abzulichten. So einen mal stillsitzend zu erwischen, ist echt eine Seltenheit.
Erst als der Säbelthomaweg von der roten Raute abweicht, sind weit und breit keine anderen Wanderer mehr zu sehen und zu hören. Ich habe scheinbar richtig gelegen mit meiner Vermutung, dass der Weg nicht allzu stark frequentiert sein wird, wo es ihn ja offiziell noch gar nicht gibt.
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Wächst der Baum im Spalt oder hat der Baum den Stein gespalten? |
Für etwa 2 km sind wir völlig alleine auf weiter Flur. Dann erreichen wir den idyllisch gelegenen Mathisleweiher, der ca. 5 km von Hinterzarten entfernt, mitten im Naturschutzgebiet liegt.
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Mathisleweiher |
Hier tummeln sich dann auch wieder etliche Menschen, Kinder waaten durch das rötlichbraune Wasser des Sees, Picknickdecken liegen ausgebreitet am Ufer.
Wir wandern weiter. Gejohle schallt durch den Wald. Hoffentlich kommen die uns nicht zu nahe. So langsam stellt sich auch bei uns Hunger ein. Wir wandern oberhalb der Altenvogthütte vorbei. Sie bietet leider keine gescheite Sitzmöglichkeit. Daher wandern wir weiter. Es gibt gefühlt nämlich alle 1-2 km eine Bank auf diesem Rundweg :-) Wir kürzen versehentlich den Wanderweg ab, da wir von unten den Wegweiser auf dem oben parallel verlaufenden Weg entdecken. Der Pfad in der Wiese lässt vermuten, dass wir nicht die ersten sind, die sich zu dieser etwas steilen Abkürzung verleiten ließen und die Kehre weiter unten am Weg einfach links liegen lassen :-D
Die nächste Bank ist leider belegt, also geht es weiter über schmale Pfade durch den Wald. Und dann tut sich der Wald auf und wir schauen auf bergige Landschaft, mitten drin ein Hof und zur Linken der immer noch verschneite Feldberg.
Leider ist auch die Bank hier belegt. Und irgendwo summt es komisch. Ein Blick in den Himmel zeigt eine Drohne, die ihre Bahnen zieht. Das Geräusch ist irgendwie nervig und klingt fast wie eine Elektrosense. Der Drohnenpilot sitzt oben in einer großen Gruppe junger Menschen auf einer Wiese.
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Blick zum Feldberg |
Wir folgen der Beschilderung weiter. Hinter einer Hütte geht es rechts weiter den Berg hinauf. Gerade aus würden wir an dem Hof vorbei kommen und irgendwann auf dem Feldberg landen.
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Feldberg |
Und dann endlich: eine Bank! Leider im Schatten. Aber egal. Wir haben Hunger, die Bank ist frei und die Aussicht einfach genial. Hier machen wir Rast.
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Aussicht von unserer Pausenbank |
Als es uns dann irgendwann doch im Schatten zu frisch wird, brechen wir wieder auf. Wir haben zwei weitere Wandergruppen passieren lassen. Zu denen sollten wir nun genügend Abstand haben. Und die große Gruppe unten auf der Wiese macht noch keine Anstalten, bald wieder aufzubrechen.
Es geht weiter auf den Windeckkopf. Hier oben liegen in den Ecken und am Wegesrand tatsächlich noch einzelne kleine Schneefelder. Alt, dreckig und nicht sehr hoch. Aber trotzdem winterlich kalt.
Die Markierung schickt uns über einen recht neu aussehenden Wiesenweg hinauf. Wir wandern weiter, kreuzen dann einen Waldweg und finden keine weiteren Wegweiser. Wir drehen uns im Kreis. Nichts. Wo geht es weiter? Vom Gefühl her müsste es geradeaus weiter gehen. Aber sicher sind wir uns nicht. Dann kommen uns von oben zwei Wanderer entgegen: "Laufen Sie auch diesen Säbelthoma?" Ja! Die beiden erklären uns, woher sie kamen, wir erklären Ihnen, woher wir kamen und jeder findet - auch ohne gescheite Beschilderung, den richtigen Weg weiter. Nach einigen Metern, im zweiten Abschnitt des Wiesenwegs, dann wieder so eine Säbelthoma-Notfall-Tafel. Ein richtiger Wegweiser unten, wo der Wiesenweg den Waldweg kreuzt, wäre sinnvoll gewesen.
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Wir sind dem Winter begegnet |
Es geht weiter bergauf. Irgendwann blitzt das obere Ende eines kleine Skilifts zwischen den Bäumen hindurch. Wir haben den Gipfel fast erreicht. Und von ganz oben haben wir eine fantastische Aussicht auf Hinterzarten.
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Blick auf Hinterzarten |
Hier wären auch wieder zwei Bänke, um die Aussicht zu genießen. Aber wir sind fast am Ziel und uns ist gerade nicht nach einer weiteren Rast. Also folgen wir den Schildern weiter, hinab ins Tal.
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Aussicht vom Windeckkopf |
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Blick zum Bahnhof - unserem Ziel |
Der Wiesenweg (vermutlich ein Teil des Skihangs) ist ziemlich steil. Meine Knie fangen an zu mucken. Endlich unten am breiten Waldweg angekommen sehen wir, dass wir hier gar nicht hätten hinabkommen sollen, sondern über den schmalen Serpentinenpfad links von uns. Den Einstieg in den Pfad haben wir oben aber gar nicht entdeckt :-/ Das ist nun schon das zweite Mal, dass wir den Weg ungewollt und unbewusst abgekürzt haben, weil die Beschilderung doch etwas verwirrend oder unzureichend war.
Dann gelangen wir an ein paar kleinere Häuser, die auf der Wanderkarte mit "Säbelthoma" beschriftet sind. Aber eine Infotafel suchen wir nach wie vor vergebens. Wer ist denn nun dieser Säbelthoma?! Was hat es mit dem auf sich?
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"Säbelthoma" |
In Serpentinen geht es nun noch etwa 2 km hinab. Im Wald liegen und stehen überall große Felsbrocken herum. Und es wächst ein Moos dort, das ich noch nie zuvor gesehen habe. Es sieht fast aus wie Miniatur-Farne :-)
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Mini-Farn-Moos :-) |
Auf halbem Weg nach unten machen wir noch einen kleinen Abstecher zum Vinzenz Zahn Felsen und genießen die Aussicht auf Hinterzarten.
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Aussicht vom Vinzenz Zahn Felsen |
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Vinzenz Zahn Felsen |
Noch einen Schluck trinken und dann geht es weiter hinab. Immer der "dicke Backen Musik" nach. Denn auf dem Marktplatz in Hinterzarten ist Mai Hock.
Wieder unten angekommen haben wir einen guten Blick auf die Adler Schanze. Schon oben auf dem Skihang haben wir uns gewundert, was für Verrückte wohl diesen steilen Hang auf Skiern hinabrasen. Aber so eine Sprungschanze ist ja dann nochmal ein ganz anderes Kaliber.
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Adlerschanze |
Am Waldspielplatz haben wir unsere Runde beendet und wollen nun das Säbelthoma Portal finden. Der Wegweiser zeigt mit der gelben Raute zum Portal - das ist der Weg zum Kurhaus, den wir gekommen waren. Der Premiumweg-Wegweiser zeigt nach rechts. Also versuchen wir es da.
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Ja, wo ist denn nun dieses Portal? |
Wir landen mitten in einem Wohngebiet. Vom Premiumwanderweg keine Spur mehr, als wir die nächsten Wegweiser erreichen. Da zeigte er wohl doch in die falsche Richtung. Also, alles Retour, der gelben Raute zum Kurhaus folgen. Aber auch nach intensiver Suche haben wir das "Portal" nicht entdecken können. Keine Infotafel und nichts zum Säbelthomaweg. Naja, der Weg ist noch nicht offiziell eröffnet. Vielleicht kommt da in den nächsten 3 Wochen ja noch was :-)
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Maibaum von Hinterzarten |
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Brunnen vor dem Bahnhof Hinterzarten |
Wieder am Bahnhof dauerte es nur 10 Minuten, bis unser Zug nach Freiburg kam. Zuhause gab es noch ein Eis vom Eis-Dealer um die Ecke :-)
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Amaretto, salziges Karamell und Raffaello |
Der Säbelthomaweg hatte mit ungewollten Abkürzungen und Suchen des weiteren Weges etwa 12 km und wir waren gute 3 Stunden unterwegs (ohne Pausen).
Auch nachträglich im Internet konnte ich nichts über diesen Säbelthoma finden. Außer, dass es wohl ein Nachname in Hinterzarten ist. Auf der Seite von
Outdooractive.de steht die Wanderung auch schon beschrieben. Da heißt es, der Säbelthoma sei Dorfpolizist und kenne sich aus. Ob das jetzt heißt, dass da wirklich noch Infotafeln kommen oder ob die Leute einfach tatsächlich einen Herrn Säbelthoma als Wanderführer hatten, lässt sich daraus leider nicht schließen.
Uns hat die Wanderung auch ohne weitere Infos sehr gut gefallen und daher können wir sie auch weiterempfehlen :-) Vielleicht gehen wir sie im Herbst einfach nochmal, um zu gucken, ob es dann auch ein "Säbelthoma-Portal" gibt ;-)