Samstag sind wir nach langer Zeit endlich mal wieder wandern gegangen. Da wir keine lange Anfahrt wollten, ging es quasi von der Haustür aus los. Start war, wie so oft, die Haltestelle "Reutebachgasse".
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Unser Rundweg, Karte von Komoot |
Es ging die Reutebachgasse hinauf. Vorbei an schmucken Häusern und dem Zähringer Back- und Waschhaus.
Nach links in die Wildtalstraße und vorbei an der Zähringer St. Blasius Kirche. Auf dem Kirchplatz findet jeden Herbst der Zähringer Hock (ein Stadtteilfest) statt.
Am Zähringer Bahnhof ging es dann in der Pochgasse weiter hinauf. Nach einem ganzen Stück, am Ende wurde die Straße immer schmaler, bogen wir links in die Vordere Poche ein. Das ist eine kurze Straße, die direkt am Waldrand endet. Der anschließende Waldweg heißt Wildtalweg, da er direkt nach Wildtal führt.
Grenzstein von 1832 |
Blick über Zähringen zur Uniklinik |
Der Wildtalweg endet am Murstenhof und führt hinab in die Wildtaler Talstraße. Unten an der Kreuzung findet man den Dorfbrunnen von Wildtal, direkt unterhalb des Gasthauses Sonne, das in einem urigen Fachwerkhaus beheimatet ist.
Murstenhof |
Wildtaler Dorfbrunnen |
Hinten mittig das Gasthaus Sonne in Wildtal |
Eine überdachte, hölzerne Brücke führt über den Schobbach. Und am Ende kommen wir unterhalb des Wildtalter Rebbergs wieder heraus.
Den kleinen Weinberg gilt es nun zu erklimmen. Es ist nur ein guter Kilometer, aber der hat es echt in sich. Als wir oben ankamen, war Schatz leicht am Schnaufen und ich badete im eigenen Saft.
MTB Trail im Bau, am Wildtaler Rebberg |
Aussicht vom Rebberg |
Hier oben verläuft auch die ehemalige Badisch-Österreichische Grenze. Sowas fasziniert mich ja immer wieder auf's Neue.
Oben am Leheneck hat mir Schatz fast einen Lachanfall beschert als er meinte: "Schau mal, dahinten kommen zwei Reiter mit einem großen Hund!". Schatz ist zwar nicht mehr so tierscheu wie früher, aber große Hunde bereiten ihm immer noch Bauchweh. Ich kann mich noch erinnern, als er damals meine Wellensittiche - am ausgestreckten Arm! - auf dem Finger hatte und nicht so recht wusste, was nun als nächstes passieren soll :-D Ein Bild zum schreien. Der große Mann hatte Muffe vor dem kleinen Federball. Der große Hund entpuppte sich allerdings schnell als Shetland Pony :-D Und bei Ponys ist der Mann wirklich tiefenentspannt. Ich befürchte, der Liebste benötigt in Kürze auch eine Sehhilfe.
Leheneck |
Merke: Wasserdichte Schuhe halten so lange dicht, bis der Schmodder von oben rein läuft ;-) Die hohen Stiefel wären hier tatsächlich die bessere Wahl gewesen. Wer konnt's ahnen?
Am unteren Ende des Weges gelangten wir zum Flammhof und wieder auf die Talstraße, die wir nur kurz überqueren mussten, um gegenüber einmal über den Schümperlehof weiter zu wandern.
Oberhalb vom Flammhof |
Am Ende der Straße befindet sich der Waldbrunnerhof. Hier oben ist es echt idyllisch. Nur der Nebel ließ alles etwas unheimlich wirken.
Waldbrunnerhof |
Vom Waldweg oberhalb des Waldbrunnerhofes hat man normalerweise einen richtig tollen Blick hinab ins Tal und hinüber zum Kaiserstuhl. Am Samstag konnte man gerade noch die Schatten des Hofgebäudes ausmachen. Im Wald betrug die Sichtweite zum Teil unter 50 Meter und außer dem Tropfen der Bäume und gelegentlichem Rascheln am Wegesrand war es totenstill im Wald.
oberhalb vom Waldbrunnerhof |
Das kleine Stückchen zur Burg sind wir dann auch noch hinauf gestiefelt. Die Burg Zähringen ist die Ruine einer Höhenburg, die dem Geschlecht der Zähringer ihren Namen gab. Sogar die Kelten siedelten schon hier oben, bevor die Burg überhaupt gebaut wurde.
Berthold II. lebte hier und ließ von hier aus, 1091 die Burg Freiburg (auf dem Schlossberg, von der heute nur noch der Halsgraben zu sehen ist) erbauen. Nur 55 Jahre später eroberte Kaiser Barbarossa die Zähringer Burg.
Blöderweise starben die Zähringer 1218 aus und danach wechselte die Burg mehrfach den Besitzer und wurde 1525 im Bauernkrieg völlig zerstört. Lediglich der Rundturm aus dem 13. Jahrhundert steht heute noch. Von da oben hat man eine tolle Aussicht - wenn man sich den Schlüssel im Restaurant unterhalb der Burg ausleiht. Naja, und wenn es nicht so neblig ist wie am Samstag ;-)
An die relativ trockene Mauer gelehnt haben wir kurz Rast gemacht und den mitgebrachten heißen Tee und einen Müsliriegel verdrückt. Danach ging es an den Abstieg.
Am Gasthaus Zähringer Burg vorbei bis zum Schlosshäuser und dort wieder in den Wald. Von hier aus folgten wir dem Waldweg bis hinauf zu den Reutebachhöfen.
Waldrestaurant Zähringer Burg |
Pfotenabdrücke in der Fahrbahnmarkierung |
Die Natur bescherte uns dann noch einen Grund zum Grinsen, indem sie einen grinsenden Stein mitten auf dem Weg platzierte.
Unterhalb der Reutebachhöfe |
Kurz bevor es wieder in den Wald ging, konnten wir zurück zum Waldgasthaus Zähringer Burg schauen und stellten erstaunt fest, dass sich dort der Nebel endlich zu lichten Schien. Jedenfalls konnten wir etwas blauen Himmel ausmachen.
Blick zurück zum Gasthaus Zähringer Burg |
Nach ein paar Kilometern erreichten wir die Ladstatt und von dort das weiße Kreuz. Hier waren wir ja schon so oft. Aber noch nie aus dieser Richtung :-)
Unsere Navigations-Else konnten wir nun auch abschalten, denn es ging auf den bekannten Wegen wieder hinab zum oberen Ende der Altbachschlucht, wo einst eine kleine Kirche stand, von der aber heute nichts mehr zu sehen ist.
Am oberen Ende der Schlucht steht, direkt am rauschenden Altbach, ein kleines Häuschen. Wenn ich das sehe, muss ich immer an Walli denken, die sowas für ihren Altersruhesitz sucht ;-)
Durch die Altbachschlucht machten wir uns auf den Heimweg. Hinab ging es immer parallel zum Altbach. Das untere Ende der Schlucht ist mitten im Stadtteil Zähringen. Das erinnert mich immer so an die Pöllatschlucht im Allgäu, unterhalb vom Schloss Neuschwanstein, die ja auch quasi in einem Wohngebiet endet :-D
Altbachschlucht |
Und ich bin echt nicht mehr in Form. Der heiße Sommer und der verregnete Herbst haben arg an meiner Kondition genagt. Ich konnte mich daheim kaum mehr rühren und befürchtete einen teuflischen Muskelkater - der dann auch tatsächlich kam und mich 2 Tage tierisch nervte :-/ Aber es tat so gut, mal wieder draußen zu sein.