[Dieser Beitrag kann indirekt Werbung ohne Auftrag enthalten, durch Markennennung, Ortsnennung oder Verlinkung] Am Sonntag waren wir wandern - und ich komme jetzt erst dazu, euch davon zu erzählen. Weil die Strecke nicht so furchtbar lang ist, konnten wir schön ausschlafen und sind gegen 10:30 Uhr mit der Straßenbahn losgefahren. Schon fast in der Stadtmitte bemerkte ich, dass ich meine Kamera daheim vergessen hatte. Schock, schwere Not! Was nun? Schatz hatte seine Kamera dabei, aber die zoomt nicht so gut wie meine und mit dem Handy wollte ich keinesfalls Bilder machen - nicht bei der zu erwartenden Aussicht.
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Unsere Strecke, Karte von Komoot |
Also bissen wir in den sauren Apfel, stiegen in der Stadtmitte aus und nahmen die nächste Bahn nach Hause. Schöne Sch... Immerhin wurde das ganze dadurch noch schön, dass wir Schatz' Cousin in der Bahn trafen und uns nett unterhielten, bis F aussteigen musste :-) Er meldete (mal wieder) an, gerne mal mit uns wandern zu wollen, wir könnten uns ja bei ihm melden. Ja, machen wir. Wie letztes Mal ein paar Mal und dann nicht mehr, weil nämlich doch keine Reaktion kommt ;-)
Zuhause schnappte ich mir fix die Kamera und mit der nächsten Bahn ging es dann wieder in die Stadt und von Dort nach Günterstal und weiter nach Horben.
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Martinstor |
Mit dieser Bahn hatten wir sogar gleich Anschluss an den Bus. Leider nur an den Bus zur Talstation der Schauinslandbahn. Mit der ursprünglich gewählten Bahn hätten wir sogar Anschluss an den Bus direkt nach Horben gehabt. Aber die Talstation war auch OK, immerhin ist der Ortskern von dort nur einen guten Kilometer entfernt - laut Google Karte. Und auch der Wegweiser an der Talstation bescheinigte: nur 1 km!
Aber was für ein Kilometer - keuch und schwitz! Es ging auf zum Teil halb ausgewaschenen, sehr schmalen Pfaden steil den Hang hinauf.
Auf halber Höhe war unser Wanderzeichen nicht mehr zu finden, dafür fanden wir das Schild, dass wir die "steile Abkürzung" hochgekommen waren. Aber wo wäre dann der "normale" Weg gewesen? Denn von unten war ja diese "Abkürzung" als Wanderweg ausgeschildert.
Fast oben, gaffte uns ein Alpaca an. Das ist wahrscheinlich nicht dran gewöhnt, dass hier tatsächlich Menschen hochklettern :-D Außerdem hatten wir einen tollen Blick hinüber zum Schauinsland und zur Holzschlägermatte.
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Schauinsland (linker Bildrand) und Holzschlägermatte (mit Windrädern) |
Auch die Schauinslandbahn konnten wir sehen und waren froh, dass uns der Weg dort dieses Mal nicht hinführte. Denn am Sonntag schien es brechend voll gewesen zu sein da oben. Meine Kollegin war da und ich habe mehrere Leute in der Straßenbahn mitbekommen, die ebenfalls dort waren. Auch der Bus zur Talstation platzte ja aus allen Nähten, als wir dort mitfuhren. Auf unserem Weg waren wir fast alleine unterwegs.
Wir kletterten weiter auf unserem Pfädchen hinauf. Ein kleiner Abenteuerpfad, der uns im Schweiße unseres Angesichts hinter die Kirche von Horben führte - keine 100 m von der Bushaltestelle entfernt, wo wir eigentlich hätten aussteigen wollen, wenn ich meine Kamera nicht vergessen hätte ;-)
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Kirche in Horben |
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Rathaus von Horben |
Trotzdem waren wir jetzt 45 Minuten schneller in Horben, als wenn wir auf den nächsten Bus ins Dorf gewartet hätten. Der fährt Sonntags offenbar nur alle 2 Stunden. So einen schlechten Takt bin ich von hier unten gar nicht gewöhnt.
Von Horben aus folgten wir immer fort der blauen Raute. Erst über Langackern mit schöner Sicht auf Au, das Hexental und den Schönberg. Dann vorbei an der Luisenhöhe.
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Horben-Langackern |
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Neugieriger kleiner Hund in einem Garten |
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Luisenhöhe |
Dort waren wir total baff, als wir das alte Hotel noch vorfanden. Vor 1-2 Jahren stand mal in der Zeitung, es sollte abgerissen und durch einen schicken Neubau ersetztz werden.
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Luisenhöhe |
Schade um das schöne Holzhaus - ein echtes Kleinod und beinahe schon das Wahrzeichen von Horben. Als wir am Sonntag dort vorbei kamen, war zwar überall Baustelle, aber es sah eher nach einer Kernsanierung als nach einem Abriss aus. Vielleicht hat sich ja doch jemand erbarmt und erhält das schmucke Häuschen :-) Es wäre jedenfalls wünschenswert.
Von der Luisenhöhe ging es links in den Wald und von dort immer abwärts auf breiten und schmaleren Wegen. Durch herbstlich bunten Mischwald immer Richtung Kunacker.
Am Kunacker ist ein kleiner Brunnen und eine Bank. Die Bank war nicht in der Sonne, also machten wir keine Rast. Der Brunnen war leer bzw. die Wasserreste total veralgt. Von dort wanderten wir also gleich weiter Richtung Lorettoberg - der gehört schon wieder zu Freiburg. Ungefähr auf halber Strecke hat man durch die Bäume hindurch den wohl schönsten Blick auf Freiburg - mal abgesehen von der Aussicht auf dem Schlossbergturm ;-) Sogar der Giebel unserers Hauses ließ sich von dort oben ausmachen!
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Freiburg |
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Klostergarten in Günterstal |
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Freiburg |
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Martinstor und Münster |
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Münster und Schwabentor |
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Münsterturm ohne Gerüst (das erste Mal seit 2007!) |
Der Weg führte hinab und von oben konnten wir schon den Rehbrunnen sehen. An dem wären wir eigentlich nicht vorbeigekommen, aber wir machten noch einen kleinen Abstecher dorthin :-)
Das Wasser im Brunnen war zum größten Teil gefroren! Wahnsinn. Es ist tatsächlich Winter geworden. Die Eisschicht war recht dünn, aber vorhanden.
Am Lorettoberg kamen dann wieder in die "Zivilisation" und auf richtige Straßen. Wir kamen an der Lorettokapelle vorbei, in deren Wand eine Kanonenkugel von 1744 steckt, die beinahe den französischen König Louis XV. getroffen hätte, der im österreichischen Erbfolgekrieg von dort oben die Beschießung Freiburgs beobachten wollte.
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Kanonenkugel in der Lorettokapelle |
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Lorettokapelle und Schlosscafé |
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Hildaturm |
Die Besteigung des Hildaturms ist uns dieses Jahr schon wieder nicht gelungen! Aber vielleicht im nächsten Jahr. Wir geben nicht auf!
Weiter ging es der blauen Raute nach, hinab in die Stadt. An einem Café machten wir Halt und gönnten uns ein Stück Himbeer-Creme-Torte. Eigentlich bin ich absolut kein Fan von Buttercreme, aber diese Torte war himmlisch :-)
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Ja, das wäre auch nett. Aber zuerst mal der Winter |
Über die Schwimmbadstraße, vorbei an vielen alten Villen, gelangten wir zur Dreisam und zur neuen Kronenbrücke, von der ich dachte, sie sei inzwischen für den Autoverkehr auch freigegeben worden. Aber nein, nur Fußgänger und Radfahrer dürfen sie benutzen.
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Zum Tannenbaum - Frohe Weihnachten ;-D |
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Kronenbrücke |
Also marschierten wir über das neue Bauwerk auf die andere Seite des Flusses und immer geradeaus weiter, der neuen Straßenbahnlinie (Eröffnung März 2019) folgend, bis zum Platz der alten Synagoge.
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Alt und Neu |
Kurz vor dem Platz fiel mein Blick auf das schöne alte Haus mit der (in meinen Augen) hässlichen neuen Uni-Bibliothek danaben. Alt und Neu direkt nebeneinander. Gut, die alte UB war auch kein architektonisches Schmuckstück, aber passte sich besser ans allgemeine Bild der Altstadt an, als dieser moderne Glaskasten.
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Universität Freiburg |
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Gedenkbrunnen am Platz der alten Synagoge und Uni-Bibliothek |
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Stadttheater |
Von dort folgten wir rechts der Bertoldstraße bis zum Bertoldsbrunnen - der Freiburger Stadtmitte - und dann die KaJo hinab zum (neuen) Siegesdenkmal, das jetzt auf dem neuen Europaplatz steht, und immer gerade aus weiter bis in unseren Stadtteil und nach Hause.
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Münster von der Bertoldstraße aus gesehen |
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Bertoldsbrunnen |
In der Stadt gab es im Schaufenster wieder den riesigen Lego-Weihnachtsmann. Ich weiß nicht wieso, aber auf den freue ich mich jedes Jahr :-D
Nicht so schön fand ich dagegen die Playmobil Eiskönigin (?). Da hatten sie schon schönere Figuren ;-)
Morgen (Donnerstag) beginnt auch offiziell der Freiburger Weihnachtsmarkt. Die Stände stehen schon seit gut einer Woche. Ich freue mich schon drauf - auch wenn es doch jedes Jahr das Gleiche ist. Aber gucken geht immer :-)
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Siegesdenkmal |
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Siegesdenkmal |
In der Habsburgerstraße, kurz hinter der Haltestelle "Tennenbacher Straße" verläuft der 48. Breitengrad (Nord). Dieser ist mit einem Mosaik im Gehweg gekennzeichnet. Ich glaube es war in Karlsruhe im Stadtgarten, wo wir auch über einen - den 49. ? - Breitengrad gestolpert sind :-)
Und dann waren wir wieder Zuhause. Irgendwie hatte ich Horben immer weiter weg geglaubt, aber die Tour hatte gerade mal 13 km und wir waren 2,75 Stunden unterwegs (reine Gehzeit). Freiburg ist die südlichste Großstadt Deutschlands (laut Wikipedia). Aber soooo groß ist Freiburg dann wohl auch nicht :-D