[Dieser Post enthält durch Firmennennungen Werbung, die ohne Auftrag, ohne Sponsoring und ohne Bezahlung erfolgt] Gestern haben wir lange geschlafen und sind nach einem gemütlichen Frühstück in den Stadtteil Landwasser gefahren. Immerhin war perfektes Wanderwetter geboten und wir wollten die Sonne nutzen. Ich habe lange nach einer kleinen Tour gesucht, die mich mit den Erkältungsresten nicht gleich überfordert oder gar einen Rückfall begünstigt. Online gefunden habe ich nicht wirklich was. Alles was mir spontan gefallen hätte, wäre zu anstrengend gewesen.
Daher haben wir uns spontan entschieden, einfach drauflos zu laufen. Und zwar ab der S-Bahn-Station Freiburg-West. Da sind wir ja letzte Woche bei der
5. Etappe des DIY Freiburger Stadtrundwegs vorbeigekommen und sahen auf einem Wegweiser vom Schwarzwaldverein den Hinweis zu "Alemannengräbern" in 4,5 km Entfernung.
Grob Richtung March. Da sollte es hingehen. Hin- und Rückweg also ca. 10 km ohne Steigungen, denn die March ist höchstens etwas hügelig, aber größtenteils flach. Alemannengräber haben wir auf dem
Bettlerpfad schonmal gesehen. Daher waren wir neugierig, ob es in der March etwas ähnliches gibt.
Mit der Straßenbahn ging es zur Endhaltestelle der Linie 1 (Moosweiher) und von dort 5 Minuten zum Startpunkt am S-Bahn Bahnhof. Ab hier folgten wir der gelben Raute auf weißem Grund Richtung Westen.
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Endhaltestelle Moosweiher |
Am Rande des Mooswalds ging es ein ganzes Stück parallel der S-Bahn Gleise. Wir kamen auch an vielen stillgelegten Gleisen vorbei.
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Stillgelegtes Gleis im Mooswald |
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Stillgelegtes Gleis führt ins Industriegebiet Hochdorf |
Teilweise konnte man die Wegweiser des Schwarzwaldvereins nur sehr schlecht sehen, da sie entweder weit ab eines Kreuzungsbereichs waren oder total zugewachsen.
Wir liefen, die Gleise immer zu unserer Linken, bis zur Autobahn A5. Diese unterquerten wir und folgten dem Weg in einem Bogen nach rechts.
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A5 voraus |
An der nächsten Kreuzung haben wir dann wieder einen Wegweiser gesucht und erst spät entdeckt, da der Baum, an den er angenagelt wurde, ziemlich weit weg steht. Erst ging es nach rechts und dann wieder nach links.
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ziemlich schlanke Wespe |
Kurz vor Hochdorf fanden wir einen Weihnachtsbaum an einen Baum geschraubt. Ob hier das Christkind immer lang kommt? Fallengelassene und vergessene Geschenke vom letzten Jahr konnten wir allerdings nicht finden. Dafür einen sehr neugierigen Collie, der mit seiner Familie auf seinen unartigen und abtrünnigen Hunde-Kumpel wartete, der sich wohl auf der Jagd nach einem Hasen oder Eichhörnchen ins Unterholz geschlagen hatte.
Und schneller als erwartet waren wir schon in Hochdorf angekommen. Hochdorf gehört eigentlich auch zu Freiburg und ist einer der Orte, die wir beim Stadtrundweg links liegen gelassen haben. Wir kamen auf einem schönen Waldplatz heraus. Mit einer großen Hütte und einem abenteuerlichen Waldspielplatz.
Auch den "Weltenlenker" fanden wir auf diesem Platz. Wirklich faszinierend, was man aus einem alten Baum alles machen kann :-)
Weiter ging es nach links, ein Stück an der Hochdorfer Straße entlang und dann rüber zum Naturschutzgebiet Mühlmatten. Dort ging es ein kleines Stück über einen asphaltierten Weg am Naturschutzgebiet vorbei bis zu den Sportplätzen.
Dort angekommen suchten wir wieder vergeblich nach einem Wanderzeichen. Da wir keines finden konnten, folgten wir einfach links dem Weg an dem kleinen Bach entlang. An der St. Martins Kirche vorbei bis zur Nimbergstraße. Hier war auch endlich wieder ein Wegweiser der uns sagte, wir hätten noch 1,4 km bis zu den Alemannengräbern vor uns. Also: Fast geschafft!
Der gelben Raute folgten wir daher weiter bis zum Friedhof, an diesem vorbei auf einen kleinen Hügel mit super Aussicht.
Nur einen weiteren Wegweiser suchten wir hier oben vergebens. Getreu dem Motto "wenn nirgendwo was steht, geht es geradeaus weiter!" liefen wir immer geradeaus. Linkerhand waren nur abgeerntete Felder und kein Baum weit und breit, an dem ein Zeichen hätte angebracht werden können. Rechts Reste von Rapsfeldern und ein paar Obstbäume. Keine Raute.
Irgendwann endete unser Weg an der Straße zwischen Benzhausen und Holzhausen. Hier waren wir definitiv falsch! Also, alles wieder Retour. Zwei entgegenkommende Personen haben wir nach den Alemannengräbern befragt. Davon hatten sie aber noch nie was gehört. Wieso wunderte mich das nicht, wo ich doch schon weder in unseren Wanderkarten noch im Internet nähere Informationen dazu finden konnte?! Also, zurück zum Friedhof.
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Blick zum Schwarzwald mit Kandel und Rosskopf |
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Rosskopf |
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Ruine Hochburg bei Emmendingen |
Dort ging es dann rechts in die Straße Hieberainle und weiter aus Hochdorf raus. Denn grob wollten wir ja Richtung March-Hugstetten. Den Weg haben wir uns anhand der Karte selbst rausgesucht. Keine Wegweiser vom Schwarzwaldverein unterwegs. Die Hochdorfer Straße ging es hinauf, vorbei an einem Blumenladen mit tollen Steinskulpturen und plötzlich, an der nächsten Kreuzung wieder die gelbe Raute auf weißem Grund! Ein Blick in die Karte zeigte, dass dies ein Querweg vom Friedhof aus kommend war. Genau da, wo wir vorher nach dem richtigen Weg suchten und nichts gefunden haben! Super. Also, da kann man an der Beschilderung wirklich noch arbeiten. Also folgten wir nun wieder der gelben Raute und keine 100 m weiter, an der nächsten Kreuzung fanden wir dieses Schild:

Also, hier wurden tatsächlich mal Alemannengräber gefunden. Heute sieht man davon aber gar nichts mehr und die Funde kann man sich im Museum ansehen. Ich war ein bisschen enttäuscht. Aber gut. Wir suchten die Alemannengräber und haben sie ja quasi auch gefunden.
Weiter ging es mit der gelben Raute und kurze Zeit später befanden wir uns schon im Englischen Garten von Hugstetten :-) Auf dem Belvedere haben wir die tolle Sicht genossen, bevor wir uns an den Abstieg nach Hugstetten machten.
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Belvedere im Englischen Garten |
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Belvedere im Englischen Garten |
Im Englischen Garten waren wir vor Jahren schon einmal. Weil der Hunger inzwischen an uns nagte, haben wir uns daher nicht allzu lange hier aufgehalten.
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Blick zum Schauinsland |
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Blick zum Rosskopf |
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Blick zum Hochblauen |
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Blick zum Schönberg (vorne) und Belchen (hinten) |
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Blick zum Kandel |
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Englischer Garten |
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Englischer Garten mit Teehäuschen |
Am Hugstetter Schloss, der Kirche und dem Rathaus vorbei ging es zur Dorfstraße in Hugstetten. Dieser folgten wir, immer entlang der alten Schlossmauer. Am Bahnhof hatten wir dann unser Ziel erreicht.
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Schloss Hugstetten |
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Kirche Hugstetten |
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Rathaus Hugstetten |
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Schlossmauer in Hugstetten |
Das ehemalige Bahnhofsgebäude ist inzwischen ein sehr tolles Restaurant [Werbung ohne Auftrag], dass sich - sehr passend - Gleis 1 nennt. Tische sind teilweise mit alten, hölzernen Wartebänken bestückt, auf denen man sitzen uns speisen kann. Ein Teil ist auch mit alten Zugbänken ausgestattet, von denen aus man direkt auf's Gleis 1 sehen kann, um ankommende und abfahrende Züge zu beobachten, während man das leckere Essen genießt :-) Allerdings halten hier auch "nur" die S-Bahnen.
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Gleis 1 in Hugstetten |
Schatz hat sich Lachs mit Linsengemüse bestellt und ich - in Gedanken noch immer bei der Zunahme - einen Salat mit gebratenem Zander. Es war sehr lecker!
Gestärkt haben wir dann vom Bahnhof in Hugstetten den direkten Weg zur Dreisam eingeschlagen und sind dieser bis kurz vor die A5 gefolgt. Dann haben wir uns aber nach links in den Wald geschlagen, um wieder zurück zum Moosweiher in Landwasser zu kommen.
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Dreisam |
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an der Dreisam |
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Sonnenuntergang zwischen March und Landwasser |
Inzwischen wurde es langsam schummrig und wir wollten vor der Dunkelheit wieder an der Straßenbahnhaltestelle sein.
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Zurück in Landwasser |
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Moosweiher in der Abenddämmerung |
Mit der Straßenbahn ging es dann auch wieder nach Hause. Gedacht hatten wir an ca. 10 km. Am Ende waren es allerdings reichlich 13 km - dank der vergeblichen Suche nach Wegweisern. Und wir waren 3,5 Stunden (reine Gehzeit) unterwegs. Wir haben die Sonne genossen und die fast sommerlichen Temperatur von 19 Grad - und das im November! Lustigerweise waren wir die einzigen, die mit T-Shirt unterwegs waren :-D Scheinbar machen die Leute ihre Kleidung vom Monat abhängig. November = kalt = dicke Jacke, Schal und Mütze. Ich wäre wahrscheinlich erschwitzt. Aber bei 19 Grad ziehe ich doch keine Mütze und keinen Schal an. Und wenn überhaupt nur eine leichte Jacke und keine Daunenjacke. Manche Leute sind echt verrückt!
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Karte von der Komoot App |
Die Tour war jedenfalls sehr schön. Und da es heute mit nur 11 Grad und Dauerregen echt typisch Herbst draußen ist, freuen wir uns umsomehr, dass wir gestern den Tag voll ausgenutzt haben. Heute bleiben wir dann auf der Couch und genießen einen gemütlichen Sonntag.