Montag, 19. Juni 2017

Schluchseer Jägersteig

[Dieser Post enthält durch Firmennennungen Werbung, die ohne Auftrag, ohne Sponsoring und ohne Bezahlung erfolgt]


Gestern stand wieder wandern auf dem Plan. Und wieder entschieden wir uns für einen Schwarzwälder Genießerpfad. Wir sind schon um 6 Uhr aufgestanden, um den 9 Uhr Zug zum Schluchsee zu nehmen. Dort wanderten wir den Schluchseer Jägersteig. Mit der Dreiseenbahn ging es vom Freiburger Hauptbahnhof bis nach Aha.
Blick ins Höllental vom Zug aus
Der Hirschsprung im Höllental vom Zug aus
Dort führt der Jägersteig direkt am Bahnhof vorbei. Der Anfang des Rundwegs ist eigentlich an einem Wanderparkplatz im Ort Schluchsee. Aber der ist tatsächlich kostenpflichtig und für Leute, die mit dem Zug fahren, ist der Einstieg ab Aha echt am bequemsten. Als wir in Aha ausstiegen, stand eine alte Dampflok auf dem Nachbargleis. Diese fuhr gestern immer zwischen Seebrugg und Titisee hin und her.

Vom Bahnhof Aha ging es über den Parkplatz des Hotels Auerhahn direkt auf den Jägersteig, der sich auf den ersten 1-2 km die Trasse mit dem Schluchtensteig teilt. Und nach dem Parkplatz ging es dann gleich recht steil und stetig hinauf. Ich hab geschnauft, wie die Dampflok, die wir zuvor gesehen haben!
Parkplatz am Bahnhof Aha

Schmale, schattige Pfade wechselten sich die ganze Strecke über mit breiten, sonnigen Waldwegen ab und führten uns hinauf auf einen Rastplatz etwas unterhalb des Bildsteins.


Rastplatz und Aussicht unterhalb des Bildsteins
Leider wurden wir von 2 größeren Wandergruppen "verfolgt" und da die Kinder ständig im Weg rum liefen und auf einen Baum kletterten, konnten wir dort oben an dem Platz nicht viele Bilder machen. Wir haben auch nur kurz gesessen und etwas getrunken, bevor wir zügig weiter wanderten. Vom Rastplatz sind es nur gut 300 m weiter hinauf bis zum Bildstein.
Stichweg zum Bildstein

Bildstein
Der Aufstieg zum Bildstein hatte schon fast etwas alpines. Für uns war es ungewohnt, da wir blanken Fels nur selten unter den Wanderstiefeln haben.
Aussicht vom Bildstein
Die Aussicht von dort oben war super! Leider war es mit der Ruhe auch hier schnell vorbei, da uns die andere Wandergruppe doch wieder eingeholt hatte. Also, nichts wie weiter!
Wir folgten der Beschilderung weiter über breite Wege und schmale Pfade. Da der Bildstein der höchste Punkt der Tour ist, ging es ab jetzt weniger beschwerlich zu.


Die beiden größeren Wandergruppen hinter uns hatten wir inzwischen abgehängt. Aber viele Gruppen - große und kleine - kamen uns auch entgegen. Somit haben wir dieses Mal kaum Tiere auf der Tour gesehen. Die größte Gruppe, die uns entgegen kam bestand aus ca. 15-20 Senioren. Die hörten wir schon von weitem, so laut waren die! Dabei war es gerade diese Generation (die Generation meiner Großeltern), die uns als Kindern immer eingebläut hat, dass man im Wald leise sein soll. Und selbst auf dem breiten Weg, auf dem wir uns begegneten, gingen die Herrschaften immer schön zu dritt oder zu viert nebeneinander, so dass wir kaum vorbei kamen und fast in die Brennesseln abgedrängt wurden. Wirklich, sehr rücksichtsvoll...NICHT!

So langsam ging es dann wieder an den Abstieg. Hier bekamen wir dann auch etliche Waldbewohner zu sehen. Naja, immerhin aus Holz ;-)
Wildschweine, Rehe und ein Hirsch aus Holz



Der schmale Jägerpfad führte uns dann in Serpentinen hinab in den Ort Schluchsee. Wo der Waldboden nicht von Farnen überwuchert war, machten sich Heidelbeersträucher breit.





Einer von ca. 20 Ameisenhügeln auf dem Weg



Plötzlich brachen wir durch den Wald und landeten auf einer großen Wiese mit Blick zum Riesenbühlturm. Der Weg führte weiter an der Wiese entlang.

Am Ende des Wiesenweges dann der eigentliche Startpunkt des Jägersteigs - das Jägersteig-Portal. Von hier bis zum Wanderparkplatz waren es gute 150 m und zum nächsten Bahnhof etwas über 1 km.
Der Wanderweg wurde hier auch kurzzeitig zum Radweg und führte ein Stück an der Hauptstraße vorbei, die wir dann unterquerten, um wieder zum Schluchsee zu kommen.


Das Stück von der Hauptstraße zum Seeuferweg, war das einzige, was echt nicht so toll ausgeschildert war. Ansonsten war der Weg super zu finden.
Auf dem Seeuferweg haben wir auf einer etwas höher gelegenen Bank nochmal eine kurze Pause gemacht. Von dort konnten wir den Dampfzug nochmal sehen, wie er vom Bahnhof Schluchsee abfuhr, um gen Titisee zu schnaufen.
Dem Seeuferweg folgten wir weiter zur Amalienruhe und immer weiter.

Amalienruhe
Wir sahen zwei Frauen, die auf Surfbrettern Yogaübungen gemacht haben! Ich kann nichtmal gescheit auf so einem Ding sitzen, geschweige denn, mich auch noch darauf stellen oder gar Yoga zu machen...das war echt beeindruckend.
Seeuferweg


Der Seeuferweg führte uns dann, an der Segelschule vorbei, wieder bis nach Aha zum Bahnhof.

Weil wir dort keine Lust hatten, so lange auf den Zug nach Freiburg zu warten (es gab keinen Schatten), sind wir in den Zug nach Seebrugg gestiegen. Auf den mussten wir nur 6 Minuten warten. Wir sind also nach Seebrugg gefahren, wo der Zug hält, und wieder zurück nach Freiburg fährt. Da wir sitzenbleiben konnten und freie Platzwahl hatten, haben wir gemütlich im klimatisierten Waggon gehockt und waren eine gute Stunde später wieder in Freiburg. Und als wir dort aus dem Zug stiegen, traf uns fast der Schlag vor Hitze!
Blick vom Zug zur Amalienruhe

Fahrt mit der Dreissenbahn entlang des Titisees

Fahrt mit der Dreiseenbahn über die Ravennabrücke


Fahrt mit der Dreiseenbahn durchs Höllental, vorbei am Hirschsprung

Der Jägersteig hat gute 12 km und wir haben 3,5 Stunden dafür gebraucht. Die waren auch im Wanderführer angegeben. Der Weg ist gut ausgeschildert. Nur war er für unseren Geschmack viel zu überlaufen. Die Ruhe, die wir beim Wandern im Wald gerne haben, fehlte total. Aber der Weg ist wirklich toll. Vielleicht gehen wir den mal in der "Nebensaison", mit hoffentlich weniger "Publikum".

Leider hab ich auch wieder nicht so gut aufgepasst und mir das Dekoltée verbrannt. Nicht nur das! Dank des schmalen Quergurtes vom Wanderrucksack sieht es auch noch total streifig aus :-( Jetzt hab ich die österreichische Flagge im Ausschnitt und das nervt mich tierisch. Nichts gegen die Nachbarn aus Österreich, aber dieses Streifendesign auf meinem Körper ist einfach doof :-/ Jetzt kann ich nur hoffen, dass ich - wie eigentlich üblich - nicht allzu braun werde. Dann fällt es hoffentlich bald nicht mehr auf. Aber aktuell ist es noch knallrot.

Den nächsten Genießerpfad haben wir uns auch schon ausgesucht. Mal gucken, wann wir den dann gehen.

Sonntag, 11. Juni 2017

Geißenpfad Menzenschwand

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Heute wollten wir wieder wandern gehen. Aber bei angekündigten 35 Grad war klar, dass wir keinesfalls im Raum Freiburg unterwegs sein wollten. Die Wahl fiel auf eine Strecke, dir wir vor 2 Jahren im Herbst bereits einmal gewandert waren. Sie ist nur 10 km lang und hat kaum Steigungen. Außerdem liegt sie etwas unterhalb des Feldbergs und somit hofften wir auf etwas angenehmere Temperaturen - am Ende hatten wir dort aber auch fast 25 Grad.

Um 10 Uhr ging es mit dem Auto nach Menzenschwand. Inzwischen ist der Wanderparkplatz im Ort sogar ausgeschildert. Wir stellten das Auto nach gut 1 Stunde Fahrt auf dem großen Parkplatz ab. Leider gibt es dort nicht ein einziges, schattiges Plätzchen. Also haben wir die Silberfolie auf die Frontscheibe geklemmt - im Nachhinein betrachtet eine super Idee :-)

Und dann wanderten wir los, auf dem Schwarzwälder Genießerpfad, dem Menzenschwander Geißenpfad. Das ist einer von 42 dieser ausgewählten Premium-Wege.
Start des Geißenpfads am Parkplatz
Der Rundweg führt einmal herum um das Menzenschwander Tal und ist sehr gut ausgeschildert. Zuerst gingen wir ins Hinterdorf, vorbei an ein paar urigen, alten Schwarzwaldhöfen.



Am Zweiseenblick waren wir kürzlich erst
Und dann ging es hinauf, über schmale, steinige Pfade über einen Steilhang. Hier hörten wir dann auch zum ersten Mal die Namensgeber des Weges: die Geißen/Ziegen.




Immer wieder war der Weg mit Gattern unterbrochen, die wir dann öffnen und wieder schließen mussten.


Immer wieder hatten wir tolle Aussichten ins Tal und bis zum Feldberg, der so klein wirkte.
Blick über das Tal zum Feldberg
Feldberg mit Aussichtsturm (links) und Bismarckdenkmal (rechts)
Dem schmalen Pfad folgten wir weiter hinauf, bis zum Waldrand. Dort ging es über einen breiten Weg wieder hinab ins Tal und weiter am Talrand entlang. Im Tal kann man Moränen sehen. Erdwälle, die der Feldberggletscher in der letzten Eiszeit vor sich hergeschoben hat. Es war schon beeindruckend, wenn sich vorstellt, dass dieses grüne Tal komplett von Eis bedeckt war.
Moränen
Sogar einen Blick auf die schweizer Alpen konnten wir an der "Flößers Rast" erhaschen. Eigentlich wollten wir dort Pause machen, aber in der Sonne sitzen, war uns einfach zu warm. Daher ging es gleich weiter.
Blick auf die schweizer Alpen
Flößers Rast
Am Talschluss wurde es kurzzeitig wieder etwas schattiger. Dort kann man eine "Mauer" mitten im Wald sehen. Die Tafel daneben erklärt, dass es sich hier nicht um eine Mauer handelt, sondern um eine alte Laderampe, die benutzt wurde, um geschlagene Bäume auf die Kutschen zu laden.
alte Laderampe im Wald
Ab hier befanden wir uns quasi schon wieder auf dem Rückweg zum Auto. Wir folgten dem breiten Weg auf der anderen Seite des Tales wieder Richtung Menzenschwand.

Am Wegesrand konnten wir uns das Model eines Kohlenmeilers ansehen.
Schatz wäre schon wieder beinahe auf ein Tier getreten. Dieses Mal war es aber keine Blindschleiche sondern eine ECHTE SCHLANGE. Internetrecherche daheim ergab, dass es sich wohl um eine Kreuzotter (giftig, aber nicht wirklich tödlich) handelte.
Kreuzotter mitten auf dem Wanderweg
Die Moreänen konnten wir dann von der anderen Talseite auch nochmal sehen, bevor es wieder ein Stückchen den Hang hinauf ging, um zum Waldsofa "Schesslong dü Boah" zu kommen.
Moräne von der anderen Talseite
Das Waldsofa sieht echt aus wie eine Eck-Couch - ist aber total unbequem, dank der vielen dünnen "Stöcke". Die Aussicht von dort oben auf Menzenschwand ist allerdings richtig gut.
Blick vom Waldsofa auf Menzenschwand
Durch Heidelbeersträucher ging es dann wieder über einen schmalen Pfad hinab ins Tal, wo wir bereits die Menzenschwander Wasserfälle rauschen hörten.
Auch eine Zecke musste ich mir unterwegs am Handgelenk entfernen. Das erste mal seit Jahren wieder! Die Zeckenkarte(n) haben wir in jedem Rucksack und somit immer eine dabei. Lange gesteckt hat sie wohl noch nicht, denn sie war nur winzig und ich hab sie nur durch Zufall gleich entdeckt. Außerdem ging sie sehr leicht raus. Die Einstichstelle werde ich jetzt eine Weile beobachten. Bisher hat sie sich noch nicht gerötet. Gegen FSME sind wir ja geimpft, aber gegen Borreliose kann man sich nicht impfen lassen.
Weil wir eine Abzweigung verpasst haben, sind wir dieses Mal die Wasserfälle von unten nach oben gelaufen. Letztes Mal kamen wir von oben - was irgendwie schöner war, jetzt, wo wir den Vergleich haben ;-)
Der Wanderweg war generell sehr gut besucht, aber an den Wasserfällen stauten sich die Menschenmassen dann doch. Auf der Treppe kam uns eine Wandergruppe entgegen und das bedeutete lange Wartezeiten.



Vom Wasserfall aus ging es dann noch in ein Seitental, das wir ebenfalls umrundeten. Schmale und breite Wege wechselten sich ab, Schatten war rar.



Zum Schluss ging es über eine blühende Wiese wieder auf eine breite Straße, vorbei an einem Skihang und zurück zum Parkplatz.
Für den 10 km Rundweg haben wir 3 Stunden reine Gehzeit benötigt. Als wir den Weg damals zum ersten Mal gelaufen sind, waren wir im Herbst dort. Weniger Blüten, dafür leuchtete alles in rot und gold. Das war auch schön - und es waren nicht so viele Leute unterwegs wie heute ;-)